Okay, Freunde der Samtpfoten, mal ehrlich: Habt ihr euch jemals eure Katze angesehen, wie sie auf der Fensterbank thront, die Nase in den Wind hält und gedacht: "Wo kommt dieses kleine Raubtier eigentlich her?" Ich meine, unser Kater Fritz, der hier gerade versucht, meinen Kaffee zu stehlen, sieht ja nun wirklich nicht aus, als wäre er ein direkter Nachfahre eines … äh … Hamsters.
Die Wahrheit ist, die Antwort auf die Frage "Von welchem Tier stammt die Katze ab?" ist ein bisschen wie die Zutatenliste eines fancy Smoothies: komplizierter als man denkt, aber am Ende doch irgendwie logisch. Bereit für die Entdeckungstour?
Der afrikanische Wildkatze-Smoothie
Die Hauptzutat in diesem Katzengenetik-Smoothie ist die afrikanische Wildkatze (Felis silvestris lybica). Ja, richtig gelesen! Nicht der Löwe, nicht der Tiger, sondern eine relativ kleine, unscheinbare Katze, die immer noch fröhlich in Afrika und dem Nahen Osten rumstreunt. Stell dir vor, du würdest deiner Mieze mal eben schnell die Verwandtschaft vorstellen!
Diese Wildkatzen sind im Grunde genommen die Ur-Urahnen aller Hauskatzen, die heute unsere Sofas und Betten belagern. Denk mal drüber nach: Wenn deine Katze dich nachts um 3 Uhr weckt, um gefüttert zu werden, dann ist das also nicht nur freches Verhalten, sondern auch ein genetisches Erbe von einer Wildkatze, die vor tausenden von Jahren gelernt hat, dass Menschen eine zuverlässige Nahrungsquelle sind. Clever, oder?
Wie die Katze zum Stubentiger wurde
Die Geschichte, wie aus der afrikanischen Wildkatze unsere geliebte Hauskatze wurde, ist ein bisschen wie die Geschichte, wie man aus Versehen eine neue Lieblingssorte Kekse entdeckt. Irgendwann, vor etwa 10.000 Jahren (ja, so lange ist das schon her!), haben Menschen in der Nähe von Wildkatzen angefangen, Landwirtschaft zu betreiben. Das bedeutete: Getreide. Und Getreide bedeutete: Mäuse. Und Mäuse bedeuteten: Ein Festmahl für Wildkatzen!
Die Wildkatzen, die sich an Menschen gewöhnten und in deren Nähe lebten, hatten einen klaren Vorteil. Sie fanden leichter Nahrung und vermehrten sich. Und mit jeder Generation wurden sie ein bisschen zahmer, ein bisschen verspielter und ein bisschen mehr so, wie wir sie heute kennen. Ein bisschen wie bei uns Menschen, wenn wir zu viel Zeit mit Netflix verbringen, oder? Man wird bequemer.
Die Genetik lügt nicht (oder doch?)
Wissenschaftler haben natürlich nicht einfach nur geraten, dass die afrikanische Wildkatze der Urahn unserer Miezen ist. Sie haben sich die DNA angeguckt! Und die Genetik lügt nicht (okay, manchmal schon, aber in diesem Fall ziemlich eindeutig). Die DNA von Hauskatzen und afrikanischen Wildkatzen ist so ähnlich, dass man fast sagen könnte, sie sind Cousinen zweiten Grades. Oder so. Jedenfalls sehr, sehr eng verwandt.
Es gibt natürlich auch andere Katzenarten, die mit der Hauskatze verwandt sind, wie zum Beispiel die europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris). Aber die afrikanische Wildkatze ist diejenige, die den größten genetischen Fußabdruck in unseren Hauskatzen hinterlassen hat. Sie ist quasi die Mama aller Stubentiger.
Und was bedeutet das jetzt für meinen Kater Fritz?
Nun, das bedeutet, dass dein Kater Fritz, der Kaffeestehler, im Grunde genommen ein kleines, domestiziertes Raubtier ist, dessen Vorfahren vor tausenden von Jahren in Afrika und dem Nahen Osten gelebt haben. Er ist ein lebendes Denkmal der Evolution und der Mensch-Tier-Beziehung. Und er hat immer noch den Drang, dich nachts um 3 Uhr zu wecken, um gefüttert zu werden.
Also, das nächste Mal, wenn du deine Katze ansiehst, denk daran: Du schaust auf ein Stück Geschichte. Und vielleicht solltest du ihr auch ein bisschen mehr Leckerlis geben. Schließlich hat sie es verdient, die Nachfahrin einer wilden, unabhängigen Katze zu sein. Und wer weiß, vielleicht erobert sie ja auch bald deine Kaffeetasse.
