Okay, Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon mal gefragt, wie zuverlässig dieses kleine Ding namens "die Pille" eigentlich wirklich ist? Man hört ja so einiges. Von "absolut sicher" bis "russisches Roulette" ist alles dabei. Aber was stimmt denn nun wirklich?
Stellen wir uns vor, die Pille wäre ein Türsteher vor einem exklusiven Club namens "Schwangerschaft". Seine Aufgabe? So viele ungeladene Gäste (also Spermien) wie möglich draußen zu halten. Und er ist eigentlich ziemlich gut in seinem Job. Statistisch gesehen lässt er nämlich nur sehr wenige durch.
Die Rede ist oft von einer Wirksamkeit von 99%. Klingt fantastisch, oder? Aber hier kommt der Knackpunkt: Diese 99% gelten nur, wenn die Pille perfekt angewendet wird. Und "perfekt" bedeutet: Jeden Tag zur gleichen Zeit, ohne eine einzige zu vergessen, und ohne Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (fragt da lieber den Arzt oder Apotheker!). Das ist wie bei einem komplizierten Cocktailrezept – ein einziger Fehler und das Ergebnis ist nicht mehr das, was man erwartet hat.
Und jetzt mal ehrlich: Wer von uns ist schon perfekt? Wir vergessen Geburtstage, verlegen Schlüssel und lassen auch mal gerne die Wäsche in der Waschmaschine vergammeln. Da kann die Pille schon mal untergehen. Stress, Reisen, eine Magen-Darm-Grippe – all das kann ihren Schutz beeinträchtigen. Deshalb spricht man in der Realität eher von einer Wirksamkeit von etwa 91%. Das ist immer noch ziemlich gut, aber eben nicht mehr "bombenfest".
Denkt an die Pille also eher als einen sehr zuverlässigen, aber eben nicht unfehlbaren Freund. Ein Freund, der manchmal ein bisschen Hilfe braucht.
Also, was bedeutet das konkret?
Nehmen wir an, 100 Frauen verhüten ein Jahr lang mit der Pille. Statistisch gesehen werden 9 davon trotzdem schwanger. Das ist weniger gruselig, wenn man bedenkt, dass es ohne Verhütung deutlich mehr wären.
Aber hier kommt der Clou: Diese Statistik berücksichtigt nicht, warum die Pille versagt hat. Haben die Frauen sie vergessen? Haben sie sich übergeben? Haben sie Johanniskrauttee getrunken (der die Wirkung beeinträchtigen kann)? Die Gründe sind vielfältig und oft vermeidbar.
Merke: Die Pille ist wie ein Schweizer Uhrwerk. Funktioniert tadellos, solange man sie pfleglich behandelt und die Gebrauchsanweisung beachtet.
Was können wir also tun?
Ganz einfach: Seid euch der Risiken bewusst und nehmt die Pille ernst. Stellt euch einen Wecker, ladet euch eine App herunter, die euch daran erinnert, oder klebt einen Zettel an den Badezimmerspiegel. Und wenn ihr krank seid oder andere Medikamente einnehmt, fragt unbedingt euren Arzt oder Apotheker, ob das die Wirkung der Pille beeinträchtigen könnte.
Und noch etwas: Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten! Da ist das Kondom immer noch der beste Freund. Denkt also daran, beide zu kombinieren – Sicherheit geht vor!
Vergesst auch nicht, dass es andere Verhütungsmethoden gibt. Die Spirale, das Implantat, der Verhütungsring – die Auswahl ist groß. Lasst euch von eurem Arzt beraten, welche Methode am besten zu euch und eurem Lebensstil passt.
Und zum Schluss noch ein kleiner Fun Fact: Wusstet ihr, dass die Entwicklung der Pille in den 1950er Jahren eine kleine Revolution ausgelöst hat? Sie hat Frauen ermöglicht, ihre Familienplanung selbst in die Hand zu nehmen und hat so einen wichtigen Beitrag zur Gleichberechtigung geleistet. Also, das nächste Mal, wenn ihr eure Pille nehmt, denkt daran, was für eine mächtige kleine Pille das eigentlich ist!
Denn die Pille ist eben nicht nur eine Frage von Prozenten, sondern auch von Freiheit und Selbstbestimmung. Und das ist doch etwas, was wir feiern können!