Verstopfte Nase? Kennen wir alle! Gerade in der Erkältungszeit oder während der Allergiesaison greifen viele von uns reflexartig zum Nasenspray. Es befreit die Nase in Sekundenschnelle und lässt uns wieder frei durchatmen. Aber Achtung: Nasenspray ist kein Bonbon! Die Frage, wie oft man es benutzen darf, ist super wichtig und gar nicht so einfach zu beantworten.
Warum greifen wir überhaupt zum Nasenspray? Die Antwort ist simpel: Es wirkt! Nasensprays mit abschwellenden Wirkstoffen wie Xylometazolin oder Oxymetazolin sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen. Dadurch schwillt die Schleimhaut ab und die Nase wird wieder frei. Das ist besonders angenehm, wenn man nachts schlecht Luft bekommt oder tagsüber ständig schnäuzen muss. Der kurzfristige Nutzen ist also unbestreitbar.
Doch hier kommt der Knackpunkt: Die Anwendung von Nasenspray sollte unbedingt zeitlich begrenzt sein. Warum? Weil unsere Nase sich schnell an den Wirkstoff gewöhnt. Und was passiert, wenn man es zu oft und zu lange benutzt? Dann kommt es zum sogenannten "Rebound-Effekt". Das bedeutet, dass die Nase nach Absetzen des Sprays erst recht zuschwillt. Die Schleimhaut wird sozusagen abhängig vom Nasenspray.
Die empfohlene Anwendungsdauer beträgt in der Regel maximal eine Woche. Viele Ärzte raten sogar zu nur 5 Tagen. Was die Häufigkeit der Anwendung pro Tag betrifft, so sollte man sich strikt an die Angaben in der Packungsbeilage halten. Meistens sind das 2-3 Sprühstöße pro Nasenloch, aber nicht öfter! Es ist besser, seltener zu sprühen und dafür andere Maßnahmen zu ergreifen, um die Nase zu befreien.
Was kann man tun, um den Nasenspray-Konsum zu reduzieren? Hier ein paar hilfreiche Tipps:
- Inhalieren: Dampfbäder mit Kamille oder Salzwasser befeuchten die Schleimhäute und helfen beim Abschwellen.
- Nasenspülungen: Mit einer Nasendusche kann man die Nase von Schleim und Krankheitserregern befreien.
- Luftbefeuchter: Trockene Luft reizt die Nasenschleimhaut. Ein Luftbefeuchter im Schlafzimmer kann Abhilfe schaffen.
- Abschwellende Nasensprays für Kinder: Sie sind geringer dosiert und schonender.
- Physiologische Kochsalzlösung: Befeuchtet die Schleimhäute ohne Suchtpotential.
Wenn die Nase nach einer Woche immer noch verstopft ist, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Er kann die Ursache der Beschwerden feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Denkt daran: Nasenspray ist ein Medikament und sollte verantwortungsvoll eingesetzt werden. Eine kurzzeitige Erleichterung ist es nicht wert, eine langfristige Abhängigkeit zu riskieren!