Tuberkulose, oft einfach nur als TB abgekürzt, ist eine ernste Infektionskrankheit, die hauptsächlich die Lunge betrifft, aber sich auch auf andere Körperteile ausbreiten kann. Sie ist keine neue Krankheit; Beweise für TB finden sich in archäologischen Funden, die Tausende von Jahren alt sind. Trotz großer Fortschritte in der Medizin bleibt TB weltweit ein bedeutendes Gesundheitsproblem, insbesondere in ressourcenarmen Ländern.
Was verursacht Tuberkulose?
Die Ursache für Tuberkulose ist ein Bakterium namens Mycobacterium tuberculosis. Dieses Bakterium verbreitet sich hauptsächlich durch die Luft, wenn eine Person mit aktiver TB-Erkrankung in der Lunge hustet, niest, spricht oder singt. Diese Handlungen setzen winzige Tröpfchen frei, die die Bakterien enthalten. Personen, die diese Tröpfchen einatmen, können sich infizieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jeder, der mit den Bakterien in Kontakt kommt, auch tatsächlich an TB erkrankt.
Latente Tuberkulose versus Aktive Tuberkulose
Es gibt zwei Zustände im Zusammenhang mit Tuberkulose: latente TB-Infektion und aktive TB-Erkrankung.
Latente TB-Infektion: In diesem Zustand sind die TB-Bakterien im Körper vorhanden, aber inaktiv. Die Person hat keine Symptome und ist nicht ansteckend. Das Immunsystem hält die Bakterien in Schach. Allerdings besteht das Risiko, dass die latente Infektion in eine aktive TB-Erkrankung übergeht, insbesondere wenn das Immunsystem geschwächt ist. Deshalb wird oft eine Behandlung der latenten TB-Infektion empfohlen, um die Entwicklung einer aktiven Erkrankung zu verhindern.
Aktive TB-Erkrankung: Hier sind die TB-Bakterien aktiv und vermehren sich im Körper. Die Person zeigt Symptome und ist ansteckend. Eine aktive TB-Erkrankung kann lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht behandelt wird.
Symptome der aktiven Tuberkulose
Die Symptome der aktiven Tuberkulose können variieren, je nachdem, welcher Körperteil betroffen ist. Allerdings gibt es einige häufige Anzeichen:
- Anhaltender Husten, der länger als drei Wochen andauert
- Auswurf beim Husten, der Blut enthalten kann
- Brustschmerzen
- Fieber
- Nachtschweiß
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome feststellen, ist es entscheidend, einen Arzt aufzusuchen, um sich untersuchen zu lassen.
Wie wird Tuberkulose diagnostiziert?
Die Diagnose von Tuberkulose umfasst in der Regel mehrere Schritte. Zuerst wird eine gründliche Anamnese erhoben und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Anschließend werden diagnostische Tests durchgeführt, um die TB-Infektion zu bestätigen oder auszuschließen. Zu den gängigen Tests gehören:
- Tuberkulin-Hauttest (TST): Auch bekannt als Mantoux-Test. Hierbei wird eine kleine Menge Tuberkulin unter die Haut gespritzt. Nach 48 bis 72 Stunden wird die Injektionsstelle auf eine Reaktion untersucht. Eine Reaktion deutet auf eine TB-Infektion hin, sagt aber nichts darüber aus, ob es sich um eine latente oder aktive Erkrankung handelt.
- Interferon-Gamma-Freisetzungstest (IGRA): Dies ist ein Bluttest, der feststellt, ob eine Person mit TB-Bakterien infiziert wurde. IGRA-Tests sind genauer als der TST, insbesondere bei Personen, die gegen TB geimpft wurden.
- Röntgenaufnahme des Brustkorbs: Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann Veränderungen in der Lunge zeigen, die auf eine TB-Erkrankung hindeuten.
- Sputumtest: Sputum ist der Schleim, der beim Husten aus der Lunge kommt. Eine Sputumprobe kann untersucht werden, um festzustellen, ob TB-Bakterien vorhanden sind.
Behandlung von Tuberkulose
Tuberkulose ist in der Regel mit Antibiotika heilbar. Die Behandlung dauert jedoch in der Regel mindestens sechs bis neun Monate und erfordert die Einnahme mehrerer Medikamente gleichzeitig. Es ist sehr wichtig, die Medikamente genau nach Anweisung des Arztes einzunehmen und die Behandlung nicht vorzeitig abzubrechen, auch wenn Sie sich besser fühlen. Ein Abbruch der Behandlung kann dazu führen, dass die TB-Bakterien resistent gegen die Medikamente werden, was die Behandlung erschwert.
Ein wichtiger Aspekt der TB-Behandlung ist die **Directly Observed Therapy (DOT)**. Bei DOT beobachtet ein Angehöriger der Gesundheitsberufe, wie der Patient seine Medikamente einnimmt. Dies hilft sicherzustellen, dass die Medikamente korrekt eingenommen werden und die Behandlung abgeschlossen wird.
Prävention von Tuberkulose
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Ausbreitung von Tuberkulose zu verhindern:
- Früherkennung und Behandlung: Die wichtigste Strategie zur Verhinderung der Ausbreitung von TB ist die frühe Erkennung und Behandlung von Menschen mit aktiver TB-Erkrankung.
- Impfung: Der BCG-Impfstoff (Bacillus Calmette-Guérin) wird in vielen Ländern eingesetzt, um Kinder vor schwerer TB zu schützen. Allerdings ist der Impfstoff nicht in allen Fällen wirksam und wird in Deutschland nicht standardmäßig empfohlen.
- Hygienemaßnahmen: Gutes Husten und Niesen in die Armbeuge oder ein Taschentuch und regelmäßiges Händewaschen können die Ausbreitung von TB und anderen Atemwegserkrankungen verhindern.
- Screening von Risikogruppen: Personen mit einem erhöhten Risiko, an TB zu erkranken, sollten regelmäßig untersucht werden. Zu diesen Risikogruppen gehören Personen mit HIV, Personen, die Kontakt zu TB-Patienten hatten, und Personen aus Ländern mit hoher TB-Prävalenz.
Fazit
Tuberkulose ist eine ernsthafte, aber behandelbare Krankheit. Es ist wichtig, sich der Symptome bewusst zu sein und einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Bedenken haben. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und Komplikationen zu vermeiden. Wenn Sie Kontakt zu jemandem hatten, der an Tuberkulose erkrankt ist, oder wenn Sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, lassen Sie sich untersuchen. Ihre Gesundheit ist wichtig!