Okay, Leute, lasst uns mal ehrlich sein. Wann fallen die Blätter von den Bäumen? Ich meine, *wirklich*? Gefühlt, gefühlt fallen sie einfach immer. Oder zumindest sobald ich das letzte Mal den Rasen geharkt habe.
Der ewige Herbst… irgendwie?
Jeder redet vom goldenen Herbst. Von diesem einen perfekten Wochenende, wo alles in warmen Farben leuchtet. Blabla. Ich sage: Der Herbst dauert gefühlt sechs Monate. Und er besteht hauptsächlich aus Blätterharken. Und dann noch mehr Blätterharken. Dann regnet es, die Blätter sind nass und schwer, und man harkt nochmal.
Es ist, als ob die Bäume sich denken: "Ach, lass uns doch mal so richtig gemein sein. Lass uns die Blätter so verteilen, dass sie direkt auf die frisch geputzte Terrasse wehen." Danke, liebe Bäume. Wirklich.
Ich weiß, ich weiß. Die Romantiker unter uns schwärmen jetzt von der *Vergänglichkeit* und dem *Kreislauf der Natur*. Aber ganz ehrlich? Ich schwärme von einem Rasen, der mal länger als drei Stunden blattfrei ist. Ist das zu viel verlangt?
Und das Schlimmste ist ja: Es fängt so harmlos an. Ein einzelnes, gelbes Blatt. Hübsch, denkst du. Fotogen. "Oh, Herbst, du bist so wunderschön!" Aber dann kommt die Lawine. Eine gelbe, rote, braune Lawine, die deinen Garten unter sich begräbt.
Die Wissenschaft (oder so ähnlich)
Natürlich gibt es da diese wissenschaftlichen Erklärungen. Irgendwas mit weniger Licht, weniger Chlorophyll, und dann werfen die Bäume ihre Blätter ab. Bla bla bla. Klingt alles sehr logisch, aber erklärt nicht, warum die Blätter immer dann fallen, wenn ich gerade keine Zeit zum Harken habe.
Ich vermute, es hat eher was mit einer geheimen Absprache zwischen den Bäumen und dem Wettergott zu tun. So nach dem Motto: "Lass es am Samstag regnen, dann haben die Leute keine Chance, die Blätter wegzuräumen!"
Die Wahrheit ist doch: Die Blätter fallen nicht einfach vom Baum. Sie stürzen sich. Sie begehen einen kollektiven Blätter-Suizid. Und zwar genau dann, wenn es am unpassendsten ist.
Und dann diese verschiedenen Blätter! Die einen sind klein und fies und verstecken sich im Rasen. Die anderen sind riesig und klebrig und bleiben überall hängen. Und dann gibt es noch die Blätter, die sich in ihren letzten Zuckungen in den Gartenteich werfen, um diesen dann in einen tristen braunen Tümpel zu verwandeln.
Meine (unpopuläre) Meinung
Hier kommt also meine (wahrscheinlich sehr unpopuläre) Meinung: Wir sollten die Bäume entwöhnen. Blätterentzug! Langsam aber sicher. Vielleicht mit kleinen, unterstützenden Maßnahmen. So wie bei der Raucherentwöhnung. Nikotinpflaster für Bäume? Blätter-E-Zigarette?
Oder wir züchten einfach Bäume, die ihre Blätter nicht abwerfen. Immergrüne Laubbäume! Das wär’s doch! Dann hätten wir endlich Ruhe. Okay, vielleicht würden dann die Nadeln fallen. Aber Nadeln sind wenigstens kleiner. Und pieksen nicht so gemein unter den Füßen.
Ich weiß, es ist unrealistisch. Aber man darf ja noch träumen. Von einem Herbst ohne Laub. Von einem Rasen, der einfach mal Rasen ist. Von einem Wochenende, das man nicht mit Harken verbringen muss.
Bis dahin heißt es wohl: Zähne zusammenbeißen und harken. Und sich insgeheim wünschen, dass der Frühling ganz schnell kommt. Und dass die Bäume im nächsten Herbst einfach mal eine Pause einlegen. Wäre das nicht schön, liebe Bäume?
Ach ja, und wer ***Konrad Adenauer*** zitiert, kriegt Hausverbot bei meiner nächsten Laubhark-Party!