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Jedes Kind Kann Schlafen Lernen Kritik


Jedes Kind Kann Schlafen Lernen Kritik

Schlaflose Nächte? Müde Eltern? Die Verzweiflung ist oft groß, wenn das eigene Kind einfach nicht durchschlafen will. Und dann stößt man auf Ratgeber wie "Jedes Kind kann schlafen lernen". Aber kann es das wirklich? Und zu welchem Preis?

Kaum ein Thema spaltet Eltern so sehr wie Schlaftrainingsmethoden für Babys und Kleinkinder. Während die einen auf schnelle Erfolge schwören, warnen andere vor möglichen negativen Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung. Dieser Artikel beleuchtet die Kritik an der "Jedes Kind kann schlafen lernen"-Methode und bietet alternative Denkansätze.

Was ist "Jedes Kind kann schlafen lernen"?

Die Methode, ursprünglich von Annette Kast-Zahn und Hartmut Morgenroth entwickelt, basiert im Wesentlichen darauf, dem Kind beizubringen, sich selbst zu beruhigen und ohne elterliche Hilfe einzuschlafen. Das **Kernprinzip** ist, das Kind schreien zu lassen, wobei die Eltern in immer größeren Abständen in das Zimmer gehen, um kurz zu beruhigen, aber das Kind nicht hochzunehmen oder anderweitig zu trösten. Ziel ist, dass das Kind lernt, sich selbst in den Schlaf zu weinen.

Befürworter dieser Methode argumentieren, dass sie schnell zu durchschlafenen Nächten führt und sowohl Kind als auch Eltern von Schlafmangel befreit. Sie betonen, dass das kurze Beruhigen dem Kind signalisiert, dass die Eltern da sind, während es gleichzeitig lernt, sich selbst zu regulieren.

Die Kritik im Detail

Der Ansatz ist jedoch stark umstritten. Die Kritikpunkte sind vielfältig und reichen von ethischen Bedenken bis hin zu potenziellen psychologischen Folgen für das Kind.

Bindungstheorie: Einer der zentralen Kritikpunkte basiert auf der Bindungstheorie. Diese besagt, dass Babys und Kleinkinder ein tiefes Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit haben, besonders nachts. Das Schreienlassen widerspricht diesem Urbedürfnis. Bindungsforscher warnen davor, dass es die sichere Bindung zwischen Eltern und Kind gefährden kann, wenn die elterliche Reaktion auf kindliche Bedürfnisse systematisch verweigert wird.

Stressreaktion: Studien haben gezeigt, dass das Schreienlassen bei Babys zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol führt. Auch wenn das Kind äußerlich ruhig erscheint, kann der innere Stresspegel hoch bleiben. Kritiker argumentieren, dass diese chronische Stressbelastung langfristige negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung haben kann, beispielsweise auf die Entwicklung des Gehirns und des Immunsystems.

"Gelernte Hilflosigkeit": Ein weiterer Einwand ist, dass das Kind lernt, dass seine Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Es lernt, dass Schreien keine Reaktion hervorruft, was zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Resignation führen kann. Dies kann sich negativ auf das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in andere Menschen auswirken.

Individuelle Unterschiede: Die Methode ignoriert die individuellen Unterschiede zwischen Kindern. Nicht jedes Kind ist gleich, und was für das eine Kind funktioniert, kann für das andere traumatisch sein. Manche Kinder sind sensibler und brauchen mehr Nähe und Zuwendung als andere.

Elterliche Intuition: Viele Eltern haben ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken, ihr Kind schreien zu lassen. Kritiker betonen, dass die elterliche Intuition ein wichtiger Ratgeber ist und dass Eltern auf ihr Bauchgefühl hören sollten.

"Vertraue deiner Intuition. Sie ist oft klüger, als du denkst."

Alternative Wege zu ruhigeren Nächten

Es gibt viele alternative Wege, die auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen und eine sichere Bindung fördern.

Bedürfnisorientierte Erziehung: Dieser Ansatz stellt die Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt. Es geht darum, auf die Signale des Kindes einzugehen und ihm die Nähe und Sicherheit zu geben, die es braucht. Dazu gehört beispielsweise das gemeinsame Schlafen im Familienbett (Co-Sleeping) oder das Tragen des Kindes tagsüber.

Sanfte Schlafbegleitung: Hierbei geht es darum, dem Kind beim Einschlafen zu helfen, ohne es schreien zu lassen. Das kann durch Rituale, sanftes Zureden, Streicheln oder Singen geschehen. Der Fokus liegt darauf, dem Kind ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.

Fachliche Beratung: Wenn die Schlafsituation sehr belastend ist, kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Schlafberater oder Kinderärzte können individuelle Ratschläge geben und alternative Strategien aufzeigen.

Geduld und Verständnis: Schlafprobleme bei Babys und Kleinkindern sind oft entwicklungsbedingt und gehen mit der Zeit von selbst vorbei. Es ist wichtig, geduldig zu sein und sich bewusst zu machen, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat.

Fazit

Die "Jedes Kind kann schlafen lernen"-Methode ist aus verschiedenen Gründen umstritten. Die Kritik an den möglichen negativen Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung ist berechtigt. Es gibt viele alternative Wege, die auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen und eine sichere Bindung fördern. Eltern sollten sich gut informieren und eine Methode wählen, die zu ihren Werten und ihrem Kind passt. Letztendlich ist es wichtiger, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und dem Kind die Nähe und Zuwendung zu geben, die es braucht.

Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Informieren Sie sich gründlich, sprechen Sie mit Fachleuten und hören Sie vor allem auf Ihr Kind.

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