Hey Leute, setzt euch, bestellt 'nen Kaffee (oder 'nen doppelten Espresso, je nachdem, wie euer Tag so läuft) und hört mal zu. Ich hab da was, was vielleicht euer Leben...zumindest eure Herangehensweise an neue Projekte...verändern könnte. Klingt dramatisch? Ist es auch, auf eine entspannte, "bloß kein Stress"-Art. Und zwar geht's um ein altes deutsches Sprichwort: Immer langsam mit den jungen Pferden.
Ja, ja, ich weiß, klingt erstmal nach 'ner Oma-Weisheit, die man sich grinsend anhört und dann sofort wieder vergisst. Aber wartet mal ab! Da steckt mehr dahinter, als ihr denkt. Stellt euch vor, ihr habt ein junges Pferd...also, nicht wirklich, es sei denn, ihr seid zufällig Pferdezüchter. Sagen wir, ihr habt eine Idee. Eine funkelnde, aufregende, "Ich-werde-reich-damit"-Idee. Das ist euer junges Pferd.
Und was macht man mit jungen Pferden? Rennen? Volle Pulle über die Rennbahn? Bloß nicht! Das arme Tier würde sich überanstrengen, verletzen, und am Ende frustriert in der Ecke stehen und Gras mümmeln. Und eure Idee? Tja, die würde wahrscheinlich auch schneller den Bach runtergehen, als ihr "Innovationspreis" sagen könnt.
Warum die Eile?
Wir leben in einer Welt, in der alles *sofort* passieren muss. Sofortige Nachrichten, sofortiger Kaffee, sofortige Befriedigung. Und klar, das ist toll. Aber manchmal...manchmal ist es einfach kontraproduktiv. Denkt mal drüber nach: wie viele Projekte habt ihr schon angefangen, voller Elan und Begeisterung, nur um dann nach ein paar Wochen festzustellen, dass ihr euch übernommen habt? Dass die Details doch komplizierter sind als gedacht? Dass ihr eigentlich keine Ahnung habt, was ihr da tut?
Ich spreche aus Erfahrung. Glaubt mir. Ich hatte mal eine Idee für eine App, die...naja, lassen wir das. Sagen wir einfach, sie war revolutionär. In meinem Kopf zumindest. Ich hab mich sofort hingesetzt, Code geschrieben wie ein Besessener, hab Freunde genervt, damit sie mir beim Design helfen...und dann? Nach zwei Wochen hab ich festgestellt, dass jemand anderes genau die gleiche Idee hatte – und sie *besser* umgesetzt hat. Autsch.
Hätte ich "Immer langsam mit den jungen Pferden" beherzigt, hätte ich vielleicht recherchiert, ob meine Idee überhaupt einzigartig ist. Hätte ich einen Plan gemacht, mir realistische Ziele gesetzt. Hätte ich vielleicht sogar ein bisschen geschlafen zwischendurch. Aber nein, ich war ja so aufgeregt! Wie ein junges Pferd, das ohne Sattel und Zaumzeug losgaloppiert.
Die Kunst des langsamen Fortschritts
Was bedeutet das jetzt konkret? Heißt das, man soll gar nichts mehr machen und nur noch rumsitzen? Natürlich nicht! Es geht darum, bewusster und strukturierter vorzugehen. Hier ein paar Tipps, sozusagen die "Pferde-Erziehung" für eure Ideen:
- Recherchiert: Bevor ihr loslegt, informiert euch gründlich. Gibt es ähnliche Projekte? Was machen die gut, was schlecht? Was könnt ihr besser machen?
- Plant: Erstellt einen realistischen Zeitplan. Und seid ehrlich zu euch selbst: Wie viel Zeit könnt ihr wirklich investieren?
- Teilt eure Ziele auf: Große Projekte sind überwältigend. Teilt sie in kleine, überschaubare Aufgaben auf. So bleibt ihr motiviert und seht, dass ihr Fortschritte macht.
- Holt euch Feedback: Sprecht mit Freunden, Kollegen, Mentoren. Lasst euch beraten. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
- Habt Geduld: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Und eure Idee wird auch nicht über Nacht zum Erfolg.
Und ganz wichtig: Vergesst nicht, Spaß zu haben! Es geht nicht darum, sich zu quälen. Es geht darum, etwas zu erschaffen, etwas zu lernen, etwas zu erreichen. Und das geht viel besser, wenn man entspannt ist und sich nicht unter Druck setzt.
Denkt an das junge Pferd. Es braucht Zeit, um zu wachsen, um zu lernen, um stark zu werden. Und eure Idee braucht auch Zeit. Gebt ihr diese Zeit. Und wer weiß, vielleicht galoppiert sie ja eines Tages über die Ziellinie und gewinnt das große Rennen. Aber eben *langsam* und *mit Bedacht*.
Also, genießt euren Kaffee und lasst die jungen Pferde in Ruhe grasen. Die Zeit des Galopps kommt noch früh genug. Und bis dahin: Immer schön "Immer langsam mit den jungen Pferden" murmeln. Es hilft, versprochen! (Oder zumindest beruhigt es ungemein.)