Die Angst ist real. Als Pferdebesitzer in Nordrhein-Westfalen (NRW) wissen Sie, dass die Equine Herpesvirus-Infektion (EHV), insbesondere EHV-1, eine ständige Bedrohung darstellt. Die Vorstellung, dass Ihr geliebtes Pferd plötzlich an neurologischen Ausfällen, Fieber oder Atemwegsproblemen leidet, ist beängstigend. Und leider sind auch im Jahr 2025 Fälle von Pferde-Herpes in NRW keine Seltenheit.
Aktuelle Lage in NRW (2025)
Obwohl präzise, tagesaktuelle Fallzahlen schwer zu beschaffen sind (da die Meldung und Veröffentlichung variieren kann), ist klar, dass EHV-Ausbrüche in NRW auch im Jahr 2025 vorgekommen sind. Diese Ausbrüche betrafen sowohl Reitställe als auch Zuchtbetriebe, was die Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit und strikter Biosicherheitsmaßnahmen unterstreicht. Es ist wichtig zu verstehen, dass EHV nicht ausgerottet ist und das Risiko einer Infektion immer besteht.
Wichtiger Hinweis: Kontaktieren Sie im Verdachtsfall *sofort* Ihren Tierarzt! Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend.
Was ist Equines Herpesvirus (EHV)?
EHV ist eine Gruppe von Viren, die Pferde infizieren können. Die beiden wichtigsten Typen sind EHV-1 und EHV-4. Während EHV-4 hauptsächlich Atemwegserkrankungen verursacht, kann EHV-1 deutlich schwerwiegendere Probleme verursachen, darunter:
- Neurologische Form (EHM): Diese Form kann zu Ataxie (Koordinationsstörungen), Lähmungen und sogar zum Tod führen.
- Abort: EHV-1 kann bei Stuten zum Verfohlen führen.
- Atemwegserkrankungen: Husten, Nasenausfluss und Fieber sind typische Symptome.
Die neurologische Form (EHM) ist besonders gefürchtet, da sie sich schnell ausbreiten und verheerende Auswirkungen auf den Pferdebestand haben kann.
Wie verbreitet sich EHV?
EHV ist hoch ansteckend und wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Pferden oder durch indirekten Kontakt über kontaminierte Gegenstände (z.B. Tränkeeimer, Putzzeug, Kleidung) übertragen. Auch die Luftübertragung über kurze Distanzen ist möglich. Besonders tückisch ist, dass Pferde das Virus ausscheiden können, ohne selbst Symptome zu zeigen. Diese "stillen Ausscheider" sind eine große Herausforderung für die Kontrolle der Ausbreitung.
Prävention ist der Schlüssel
Es gibt keine Garantie, dass Ihr Pferd niemals an EHV erkranken wird, aber Sie können das Risiko erheblich reduzieren, indem Sie konsequent Biosicherheitsmaßnahmen umsetzen:
- Impfung: Lassen Sie Ihr Pferd regelmäßig gegen EHV impfen. Die Impfung bietet zwar keinen vollständigen Schutz, kann aber den Verlauf der Erkrankung abmildern und die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über den optimalen Impfplan für Ihr Pferd.
- Quarantäne: Neue Pferde sollten vor der Integration in den Bestand für mindestens 21 Tage in Quarantäne gehalten werden.
- Hygiene: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Stallungen, Tränkeeimer, Futtertröge und Putzzeug.
- Getrennte Ausrüstung: Verwenden Sie für jedes Pferd separate Ausrüstung (z.B. Putzzeug, Decken).
- Minimieren Sie Kontakt: Reduzieren Sie den Kontakt Ihres Pferdes zu fremden Pferden, insbesondere auf Veranstaltungen oder Turnieren.
- Temperaturkontrolle: Überwachen Sie regelmäßig die Temperatur Ihres Pferdes. Fieber kann ein frühes Anzeichen einer EHV-Infektion sein.
Denken Sie daran: Biosicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Je mehr Pferdebesitzer sich an die Richtlinien halten, desto besser können wir die Ausbreitung von EHV eindämmen.
Was tun im Falle eines Verdachts?
Wenn Sie bei Ihrem Pferd Symptome feststellen, die auf EHV hindeuten könnten (z.B. Fieber, Ataxie, Nasenausfluss), handeln Sie sofort:
- Isolieren Sie das betroffene Pferd: Bringen Sie das Pferd sofort in einen separaten Stall oder eine Quarantänebox.
- Kontaktieren Sie Ihren Tierarzt: Beschreiben Sie die Symptome und befolgen Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes.
- Vermeiden Sie Kontakt: Verhindern Sie jeglichen Kontakt zwischen dem betroffenen Pferd und anderen Pferden.
- Informieren Sie andere Pferdebesitzer: Informieren Sie andere Pferdebesitzer in Ihrem Stall oder in der Umgebung, damit sie ihre Pferde ebenfalls überwachen können.
Die Früherkennung und schnelle Reaktion sind entscheidend, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern und die Gesundheit der Pferde zu schützen.
Zusammenarbeit ist entscheidend
Die Bekämpfung von EHV erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Pferdebesitzern, Tierärzten, Zuchtverbänden und den zuständigen Behörden. Nur gemeinsam können wir die Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheit eindämmen und das Wohlergehen unserer Pferde sicherstellen.
Bleiben Sie informiert, seien Sie wachsam und schützen Sie Ihr Pferd!