Habt ihr euch jemals gefragt, warum dieser eine Klettverschluss an eurer Lieblingsjacke einfach nicht mehr halten will? Oder warum der Reißverschluss eurer Jeans plötzlich eine eigene Meinung hat? Nun, ihr seid nicht allein! Denn auch Wissenschaftler beschäftigen sich intensiv mit dem scheinbar banalen, aber allgegenwärtigen Phänomen: dem Verschluss. Klingt langweilig? Weit gefehlt!
Denn was auf den ersten Blick wie ein trockenes Ingenieursproblem aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine Fundgrube für kuriose Geschichten, überraschende Erkenntnisse und sogar ein bisschen menschliche Tragikomödie. Wer hat nicht schon mal geflucht, weil ein Knopf abgerissen ist, kurz bevor man aus dem Haus musste? Oder verzweifelt versucht, den winzigen Haken eines BHs zu schließen, während man eigentlich schon viel zu spät dran ist?
Die Odyssee des Reißverschlusses
Nehmen wir zum Beispiel den Reißverschluss. Ein simpler Mechanismus, bestehend aus zwei Reihen von Zähnchen, die sich durch einen kleinen Schieber miteinander verbinden. Aber seine Geschichte ist alles andere als simpel. Er wurde im 19. Jahrhundert erfunden, aber es dauerte Jahrzehnte, bis er sich wirklich durchsetzen konnte. Am Anfang war er nämlich alles andere als zuverlässig! Stell dir vor: Du stehst auf einer wichtigen Konferenz, dein Reißverschluss gibt den Geist auf und deine Hose droht... nun ja, du weißt schon. Kein Wunder, dass die Leute damals lieber Knöpfe getragen haben!
Die Rettung kam erst mit dem Aufstieg des Automobils. Plötzlich brauchten die Leute wetterfeste Kleidung, die sich schnell öffnen und schließen ließ. Und der Reißverschluss, der sich inzwischen etwas verbessert hatte, war die perfekte Lösung. Trotzdem gab es immer wieder Pannen. Geschichten von kaputten Reißverschlüssen, die zu peinlichen oder sogar gefährlichen Situationen führten, kursieren bis heute. Man stelle sich vor, man ist Fallschirmspringer und...
Klettverschluss-Chaos und die Macht der kleinen Haken
Auch der Klettverschluss hat seine Tücken. Erfunden in den 1940er Jahren, nachdem ein Schweizer Ingenieur bemerkte, wie Kletten an seinem Hund hafteten, eroberte er die Welt im Sturm. Schuhe ohne Schnürsenkel? Jacken ohne Knöpfe? Dank Klettverschluss kein Problem! Aber auch hier gibt es Schattenseiten. Wer hat nicht schon mal den Klettverschluss an seiner Jacke aus Versehen an einem empfindlichen Pullover befestigt und ihn beim Auseinanderreißen ruiniert? Oder verzweifelt versucht, die unzähligen kleinen Haken von Hundehaaren zu befreien?
Und dann gibt es noch die Frage der Haltbarkeit. Jeder Klettverschluss verliert irgendwann seine Klebekraft. Dann muss man entweder improvisieren (mit Klebeband oder Sicherheitsnadeln) oder sich schweren Herzens von seinem geliebten Kleidungsstück trennen. Eine traurige Wahrheit, die uns daran erinnert, dass nichts im Leben ewig hält – nicht einmal ein Klettverschluss.
Die Zukunft des Verschlusses: Mehr als nur Funktion
Die Wissenschaftler, die sich mit diesen vermeintlich einfachen Dingen beschäftigen, sind aber keineswegs nur auf Pannen und Probleme fixiert. Sie suchen nach neuen, besseren Verschlüssen. Solche, die robuster, langlebiger und nachhaltiger sind. Und sie denken sogar noch weiter. Könnten Verschlüsse in Zukunft mehr sein als nur funktionale Elemente? Könnten sie uns vielleicht sogar warnen, wenn unsere Kleidung zu eng wird? Oder sich automatisch an unsere Körpertemperatur anpassen?
"Wir wollen Verschlüsse entwickeln, die nicht nur halten, sondern auch intelligent sind", sagt Professorin Dr. Erika Müller von der Technischen Universität.
Die Forschung geht also weiter, und wer weiß, vielleicht werden wir in Zukunft von Verschlüssen überrascht, von denen wir heute noch nicht einmal träumen können. Bis dahin sollten wir aber unsere Reißverschlüsse und Klettverschlüsse mit Respekt behandeln. Denn sie sind nicht nur einfache Mechanismen, sondern auch kleine Helden des Alltags, die uns tagtäglich vor peinlichen oder unangenehmen Situationen bewahren. Und wenn sie doch mal versagen, dann sollten wir es mit Humor nehmen. Denn schließlich ist das Leben zu kurz, um sich über einen kaputten Reißverschluss zu ärgern. Vielleicht. Irgendwann.