Okay, Leute, mal ehrlich. Wir müssen reden. Es geht um etwas Ernstes. Etwas, das unser aller Leben beeinflusst. Etwas... Sonniges. Genauer gesagt: Die Sonne. Und noch genauer: Wie wir über sie reden.
Ich weiß, ich weiß. Klingt komisch. Aber haltet mal kurz inne. Habt ihr euch jemals gefragt: Sagen wir eigentlich "Die Sonne hat gescheint" oder "Die Sonne hat geschienen"?
Ich bin hier, um eine, vielleicht etwas unpopuläre, Meinung zu vertreten. Ich sage: "Die Sonne hat geschienen" klingt einfach... besser. Eleganter. Poetischer. Fast schon wie ein kleines Sonnenlied.
Die Wahrheit ist...
Ich weiß, was ihr denkt. "Aber der Duden sagt doch..." Ja, ja, der Duden. Dem Duden gebührt alle Ehre. Aber mal ehrlich, ist der Duden immer die coolste Katze im Viertel? Ich behaupte: Nein. Manchmal darf man auch auf sein Bauchgefühl hören. Und mein Bauchgefühl sagt: *schienen*!
Denkt mal drüber nach. "Heute hat die Sonne gescheint." Klingt... okay. Aber "Heute hat die Sonne geschienen!" Viel besser, oder? Da ist Schwung drin. Da ist Wärme. Da ist dieses kleine bisschen Extra-Sonnenstaub, das wir alle brauchen.
Ich stelle mir vor, wie Goethe das gesagt hätte. Ich glaube, er wäre auf meiner Seite. "Über allen Gipfeln ist Ruh', in allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch; die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur, balde ruhest auch du... und die Sonne hat geschienen!" Ja, das klingt doch gleich viel dramatischer!
Ein kleiner Sprach-Rebell
Ich gebe zu, vielleicht bin ich ein bisschen ein Sprach-Rebell. Ich mag es, Konventionen zu hinterfragen. Und manchmal, nur manchmal, finde ich, dass die "offizielle" Version einfach nicht so schön ist. Und in diesem Fall, bei diesem heiligen Sonnenverbum, stehe ich fest zu meiner Meinung.
Vielleicht liegt es auch daran, dass "scheinen" einfach so ein wunderschönes Wort ist. Es klingt nach Geheimnis. Nach Magie. Nach all den Dingen, die die Sonne für uns bedeutet.
Klar, "scheinen" ist auch das Verb, das wir benutzen, wenn es um Sterne, Lampen oder Kerzen geht. Aber das macht es doch nur noch besser! Die Sonne ist schließlich auch ein Stern, oder? Ein riesiger, glühender, lebensspendender Stern. Und sie scheint.
Ich weiß, ich werde wahrscheinlich von allen Deutschlehrern dieser Nation verurteilt werden. Aber ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen. Für die Schönheit der Sprache. Für die Poesie des Alltags. Für das einfache Vergnügen, ein Wort zu sagen, das sich einfach richtig anfühlt.
Die Macht der Gewohnheit (oder auch nicht)
Vielleicht ist es nur Gewohnheit, dass wir "gescheint" sagen. Vielleicht haben wir es einfach so gelernt. Aber Gewohnheiten können gebrochen werden! Wir können uns umerziehen. Wir können die Welt verändern... zumindest im kleinen Mikrokosmos unserer persönlichen Sprachwahl.
Also, ich fordere euch auf: Denkt mal darüber nach. Experimentiert ein bisschen. Sagt das nächste Mal, wenn die Sonne rauskommt, einfach: "Juhu! Die Sonne hat geschienen!" Spürt den Unterschied. Fühlt die Magie. Lasst euch von der Sonnenkraft des Wortes "schienen" erleuchten!
Und wenn euch jemand komisch anschaut, dann sagt einfach: "Ein Dichter hat es mir gesagt!" Oder... ähm... "Ein komischer Typ im Internet." So oder so, ihr habt Recht!
Ich weiß, ich weiß. Verrückt, oder? Aber vielleicht... vielleicht ist da ja doch etwas dran.
Denkt drüber nach. Und lasst die Sonne weiterhin scheinen (oder gescheint haben – wie ihr wollt, aber ich weiß, was besser ist!).
Also, die Sonne hat geschienen! Fühlt sich das nicht einfach besser an?