Okay, lass uns ehrlich sein. Das ist ein Thema, bei dem man sich schnell die Finger verbrennen kann. Dürfen wir depressiven Menschen *wirklich* unsere Meinung sagen? Puh, das ist wie die Frage, ob Ananas auf Pizza gehört. (Die Antwort ist natürlich: Nein! Aber darum geht's ja nicht.)
Mal angenommen, deine beste Freundin/dein bester Freund ist gerade mega down. Richtig tief im Loch. Du willst helfen, klar. Aber wie? Und vor allem: Was darfst du überhaupt sagen, ohne alles noch schlimmer zu machen?
Die Krux an der Sache: Depression ist 'ne Krankheit. Kein blödes "Ach, stell dich nicht so an!"-Ding. Stell dir vor, jemand hat 'nen gebrochenen Arm. Würdest du demjenigen sagen: "Reiß dich zusammen und heb mal den Tisch hoch!"? Wahrscheinlich nicht, oder? (Es sei denn, du bist ein Soziopath, dann... naja, dann lies bitte weiter.)
Was *nicht* geht (aka die No-Gos)
Fangen wir mal mit den Dingen an, die du **definitiv** vermeiden solltest. Das ist wie eine Liste von "Don't touch!"-Knöpfen:
- "Kopf hoch! Wird schon wieder!" (Klingt zwar nett gemeint, ist aber total abgedroschen und hilft null.)
- "Andere haben's viel schlimmer!" (Ja, mag sein. Aber das macht die Situation des anderen ja nicht besser, oder?)
- "Du musst einfach positiver denken!" (Oh, danke! Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? *Ironie pur*.)
- "Reiß dich mal zusammen!" (Siehe gebrochener Arm. Funktioniert einfach nicht.)
- "Das ist doch alles nur Einbildung!" (Autsch! Das ist wie 'nen Schlag ins Gesicht.)
Merk dir: Depression ist kein Willensmangel, sondern eine Krankheit.
Okay, was *sollte* man dann sagen?
Gute Frage! Es gibt kein Patentrezept, aber hier sind ein paar Ideen, die (hoffentlich) nicht nach hinten losgehen:
- "Ich bin für dich da." (Einfach, aber ehrlich.)
- "Ich höre dir zu." (Und dann tu das auch! Wirklich zuhören, ohne zu urteilen.)
- "Brauchst du irgendwas? Kann ich dir helfen?" (Anbieten, konkret zu helfen. Einkaufen, aufräumen, was auch immer.)
- "Ich verstehe vielleicht nicht genau, was du durchmachst, aber ich bin da, um dich zu unterstützen." (Ehrlichkeit währt am längsten!)
- "Es ist okay, wenn du dich nicht gut fühlst." (Validiere ihre Gefühle.)
Wichtig: Sei geduldig. Depression ist kein Schnupfen, der nach 'ner Woche weg ist. Es kann dauern, bis es besser wird. Und es wird wahrscheinlich Höhen und Tiefen geben.
Darf man *kritische* Meinungen äußern?
Hier wird's knifflig. Angenommen, du siehst, dass dein Freund/deine Freundin sich selbst schadet. Zum Beispiel durch exzessiven Alkoholkonsum oder indem er/sie sich komplett isoliert. Dürftest du dann was sagen?
Kurze Antwort: Ja, aber mit ***ganz viel* Fingerspitzengefühl.**
Langere Antwort: Achte auf den richtigen Zeitpunkt. Sprich es unter vier Augen an. Und formuliere deine Kritik als Sorge, nicht als Vorwurf. Zum Beispiel:
"Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich gesehen habe, dass du in letzter Zeit viel trinkst. Ich weiß, dass du gerade eine schwere Zeit durchmachst, aber ich glaube, dass das nicht die Lösung ist. Kann ich dir irgendwie helfen, professionelle Hilfe zu suchen?"
Siehst du den Unterschied? Es geht darum, deine Sorge auszudrücken, nicht darum, den anderen zu verurteilen.
Und noch ein Tipp: Manchmal ist es besser, professionelle Hilfe zu empfehlen. Du bist kein Therapeut, und du kannst nicht die ganze Last alleine tragen. Es ist okay, sich Hilfe zu holen. Sowohl für deinen Freund/deine Freundin, als auch für dich selbst.
Also, dürfen wir depressiven Menschen die Meinung sagen? Ja, aber nur mit ganz viel Liebe, Empathie und dem Bewusstsein, dass wir gerade auf sehr dünnem Eis wandeln. Und vielleicht mit 'ner Tasse Kaffee. (Okay, vielleicht *zwei* Tassen.)