Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Marathon. Die letzten Kilometer waren die Hölle. Meine Beine haben gebrannt, ich hatte das Gefühl, meine Lunge explodiert jeden Moment… und trotzdem: Auf der Waage stand am nächsten Tag weniger. Aber war das wirklich Fett? Spoiler: Wahrscheinlich nicht. Sondern eher eine traurige Geschichte von massivem Flüssigkeitsverlust.
Das bringt uns zur großen Frage: Ab wann nimmt man eigentlich Fett ab, statt nur Wasser zu verlieren? Eine Frage, die sich jeder stellt, der schon mal eine Diät angefangen, Sport getrieben oder einfach nur einen Tag lang vergessen hat, genug zu trinken (Hand aufs Herz, wer kennt das nicht?).
Die Sache mit dem Wasser
Unser Körper ist ein wandelndes Aquarium. Oder zumindest fast. 50-70% unseres Gewichts sind Wasser. Das ist irre viel! Und dieses Wasser reagiert extrem schnell auf Veränderungen. Weniger Kohlenhydrate, mehr Salz, mehr Sport – zack, sind da mal eben ein paar Kilo weniger auf der Waage. Aber eben nur Wasser.
Warum ist das so? Kohlenhydrate, besonders in Form von Glykogen, binden Wasser. Wenn du also Kohlenhydrate reduzierst (Low Carb lässt grüßen!), entleeren sich die Glykogenspeicher in deinen Muskeln und deiner Leber. Und mit dem Glykogen verschwindet auch das gebundene Wasser. Das ist der schnelle Gewichtsverlust am Anfang einer Diät. Freu dich nicht zu früh!
Auch Salz spielt eine Rolle. Zu viel Salz führt zu Wassereinlagerungen. Reduzierst du die Salzmenge, spült dein Körper das überschüssige Wasser aus. Zack, wieder weniger Gewicht. Aber das ist eben kein Fett, sondern einfach nur dein Körper, der wieder im Gleichgewicht ist.
Und Sport? Klar, du schwitzt wie ein Weltmeister. Du verlierst Flüssigkeit. Aber das ist kein Fettabbau. Das ist einfach nur...Durst! Also, immer schön trinken!
Der Moment der Wahrheit: Wann geht's ans Fett?
Okay, genug vom Wasser. Wann verbrennen wir denn nun endlich das ungeliebte Fett? Die Antwort ist leider nicht so einfach und definitiv weniger spektakulär als die schnelle Gewichtsabnahme durch Wasserverlust. Fettabbau ist ein Marathon, kein Sprint.
Es dauert in der Regel mehrere Wochen, bis der Körper anfängt, signifikant Fett abzubauen. Das hängt von vielen Faktoren ab:
- Deine Ernährung: Isst du weniger Kalorien als du verbrauchst? (Das ist das A und O!)
- Dein Stoffwechsel: Der eine verbrennt schneller, der andere langsamer. Leider.
- Dein Trainingspensum: Je mehr du dich bewegst, desto mehr Kalorien verbrauchst du. Überraschung!
- Deine Genetik: Mama und Papa haben da auch ein Wörtchen mitzureden.
- Dein Schlaf: Ja, wirklich! Schlafmangel kann den Fettabbau behindern.
Eine Faustregel ist, dass man realistisch betrachtet 0,5 bis 1 Kilo Fett pro Woche verlieren kann. Mehr ist meistens unrealistisch und oft auch ungesund. Denk dran: Dein Körper braucht Energie für all die wichtigen Dinge, die er so macht (atmen, denken, verdauen...).
Wie erkennst du, dass du Fett abbaust? Die Waage ist nicht alles. Achte auch auf:
- Deine Kleidung: Sitzt die Hose lockerer?
- Deine Energie: Fühlst du dich fitter und energiegeladener?
- Deine Körperzusammensetzung: Eine Körperfettwaage kann dir helfen, den Fettanteil in deinem Körper zu messen. (Aber Vorsicht, die sind nicht immer 100% genau).
Also, was tun?
Geduld haben! Und sich nicht von der Waage verrückt machen lassen. Konzentriere dich auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf. Und trink genug Wasser! (Ironisch, oder?).
Und vergiss nicht: Es geht nicht nur um die Zahl auf der Waage. Es geht darum, wie du dich fühlst. Wenn du dich fit, energiegeladen und wohl in deinem Körper fühlst, dann hast du schon gewonnen. Egal, was die Waage sagt.
Bleib dran und viel Erfolg auf deinem Weg zu einem gesünderen und fitteren Ich!
