Kennen Sie das Gefühl? Sie haben ein Auto, das eigentlich nur noch rumsteht. Vielleicht ein Zweitwagen, der selten genutzt wird, oder ein Oldtimer, der auf seinen großen Auftritt wartet. Die Frage, die sich dann unweigerlich stellt, ist: Wie lange kann ein Auto eigentlich ungenutzt stehen, ohne Schaden zu nehmen?
Die Antwort ist leider nicht so einfach, wie man es sich wünschen würde. Es gibt keine pauschale Zeitangabe, denn die Auswirkungen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Aber keine Sorge, wir werden uns das genauer ansehen und Ihnen praktische Tipps geben, wie Sie Ihr Fahrzeug auch bei längerer Standzeit fit halten.
Die Problemzonen bei längerer Standzeit
Ein Auto, das lange steht, ist wie ein Mensch, der sich kaum bewegt: Bestimmte Teile leiden darunter und können Schaden nehmen. Hier sind einige der häufigsten Probleme:
- Batterie: Der Klassiker! Eine Autobatterie entlädt sich auch im Ruhezustand. Steht das Auto lange, kann sie tiefentladen werden und ist dann oft nicht mehr zu retten.
- Reifen: Durch das Gewicht des Fahrzeugs können sich Standplatten bilden. Das bedeutet, dass die Reifen an den Auflageflächen abflachen, was zu Vibrationen beim Fahren führt.
- Flüssigkeiten: Öl, Bremsflüssigkeit und Kühlmittel können sich zersetzen oder verklumpen. Das kann zu Schäden an Motor und Bremsen führen.
- Rost: Besonders bei älteren Fahrzeugen kann Rost ein Problem werden, vor allem wenn das Auto im Freien steht.
- Elektronik: Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen können elektronische Bauteile beschädigen.
- Kleintiere: Marder und andere Nager lieben es, sich in Motorräumen gemütlich zu machen und Kabel anzuknabbern.
Wie lange ist "zu lange"?
Grob gesagt, sollte ein Auto nicht länger als zwei bis drei Wochen unbewegt stehen, ohne dass man sich darum kümmert. Alles, was darüber hinausgeht, birgt ein gewisses Risiko. Aber wie gesagt, es kommt auf die Umstände an.
"Ein gut vorbereitetes Auto kann auch mehrere Monate ohne Probleme überstehen. Entscheidend ist die richtige Vorbereitung und regelmäßige Kontrolle."
Tipps für die längere Standzeit
Was können Sie also tun, um Ihr Auto vor den negativen Auswirkungen einer längeren Standzeit zu schützen?
1. Batterie pflegen:
- Batterie abklemmen: Das verhindert, dass sie sich entlädt.
- Batterie-Erhaltungsgerät: Diese Geräte halten die Batterie geladen und verhindern eine Tiefentladung.
- Regelmäßig laden: Klemmen Sie die Batterie an ein Ladegerät an, auch wenn Sie sie abgeklemmt haben.
2. Reifen schonen:
- Reifendruck erhöhen: Erhöhen Sie den Reifendruck um ca. 0,5 bar über den Normalwert.
- Auto aufbocken: Wenn das Auto sehr lange steht, können Sie es aufbocken, um die Reifen zu entlasten.
- Regelmäßig bewegen: Verschieben Sie das Auto alle paar Wochen um einige Zentimeter, um die Auflagefläche zu verändern.
3. Flüssigkeiten überprüfen:
- Ölwechsel: Machen Sie vor der Standzeit einen Ölwechsel, um Ablagerungen zu entfernen.
- Kühlmittel prüfen: Stellen Sie sicher, dass das Kühlmittel ausreichend Frostschutz enthält.
- Bremsflüssigkeit kontrollieren: Lassen Sie die Bremsflüssigkeit regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls austauschen.
4. Rostschutz:
- Auto waschen und wachsen: Schützen Sie den Lack vor Witterungseinflüssen.
- Unterboden schützen: Lassen Sie den Unterboden versiegeln, um Rost vorzubeugen.
- Trockener Stellplatz: Ideal ist eine Garage oder ein Carport.
5. Schutz vor Kleintieren:
- Motorraum absichern: Verwenden Sie Marderschreck oder legen Sie Duftsäckchen aus.
- Zugänge verschließen: Kontrollieren Sie, ob es mögliche Zugangswege für Tiere gibt und verschließen Sie diese.
6. Innenraum pflegen:
- Reinigen: Saugen Sie den Innenraum und reinigen Sie die Scheiben.
- Feuchtigkeit vermeiden: Legen Sie Entfeuchter ins Auto, um Feuchtigkeit zu absorbieren.
- Polster schützen: Decken Sie die Sitze ab, um sie vor Staub und Sonneneinstrahlung zu schützen.
Was tun, wenn das Auto wieder in Betrieb genommen wird?
Nach längerer Standzeit sollten Sie das Auto nicht einfach starten und losfahren. Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Kontrolle:
- Batterie überprüfen: Ist sie noch geladen? Wenn nicht, laden Sie sie auf oder ersetzen Sie sie.
- Reifendruck prüfen: Bringen Sie den Reifendruck auf den korrekten Wert.
- Flüssigkeiten kontrollieren: Überprüfen Sie Ölstand, Kühlmittelstand und Bremsflüssigkeitsstand.
- Bremsen testen: Machen Sie eine Probefahrt und testen Sie die Bremsen vorsichtig.
- Lichter und Elektronik prüfen: Funktionieren alle Lichter und elektronischen Geräte?
Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie das Auto von einer Werkstatt überprüfen, bevor Sie längere Strecken fahren.
Fazit: Vorbereitung ist alles
Ein Auto kann durchaus längere Zeit stehen, ohne Schaden zu nehmen. Wichtig ist, dass Sie es richtig vorbereiten und regelmäßig kontrollieren. Mit unseren Tipps können Sie sicherstellen, dass Ihr Fahrzeug auch nach längerer Pause wieder problemlos anspringt und fahrbereit ist. Denn ein gut gepflegtes Auto dankt es Ihnen mit Zuverlässigkeit und Fahrspaß!