Kennen Sie das? Sie sind spät dran, suchen verzweifelt einen Parkplatz und entdecken dann... eine verlockende Lücke auf dem Bürgersteig. Kurz überlegt, schnell reingeparkt. Aber war das eine gute Idee? Und vor allem: Was *kann* das kosten?
Parken auf dem Gehweg ist ein Ärgernis, das viele Städte und Gemeinden beschäftigt. Es behindert Fußgänger, insbesondere Menschen mit Kinderwagen, Rollatoren oder Behinderungen. Aber nicht nur das: Es kann auch richtig teuer werden!
Warum Parken auf dem Gehweg ein Problem ist
Stellen Sie sich vor, Sie sind blind und nutzen den Gehweg, um sich zu orientieren. Plötzlich versperrt ein Auto den Weg. Oder Sie schieben einen Kinderwagen und müssen auf die Straße ausweichen, weil ein parkendes Fahrzeug den Gehweg blockiert. Das sind nur zwei Beispiele, die verdeutlichen, warum Gehwegparken so problematisch ist.
Neben der direkten Behinderung von Fußgängern gibt es noch weitere Gründe, warum das Parken auf dem Gehweg unerwünscht ist:
- Beschädigung des Gehwegs: Das Gewicht von Autos kann die Gehwegplatten beschädigen, was zu Stolperfallen und erhöhten Instandhaltungskosten führt.
- Einschränkung der Sicht: Parkende Autos können die Sicht an Kreuzungen und Einmündungen behindern, was das Unfallrisiko erhöht.
- Beeinträchtigung des Stadtbildes: Zu viele Autos auf den Gehwegen verschandeln das Stadtbild und machen die Stadt weniger lebenswert.
Was sagt das Gesetz?
Grundsätzlich gilt in Deutschland: Parken ist nur dort erlaubt, wo es durch Verkehrszeichen oder Markierungen ausdrücklich erlaubt ist. Alles andere ist verboten! Die Straßenverkehrsordnung (StVO) regelt das Parken und Halten sehr genau. § 12 StVO ist hier der entscheidende Paragraph.
"Wer sein Fahrzeug verlässt oder länger als drei Minuten hält, der parkt", heißt es dort. Das bedeutet, dass selbst kurzes Halten auf dem Gehweg, wenn es nicht zum Ein- oder Aussteigen dient und den Verkehr behindert, bereits eine Ordnungswidrigkeit darstellen kann.
Das Parken auf Gehwegen ist in der Regel nicht erlaubt. Es gibt jedoch Ausnahmen. Diese sind entweder durch entsprechende Beschilderung (z.B. ein blaues Parkschild mit einem stilisierten Auto, das teilweise auf dem Gehweg steht) oder durch eine explizite Erlaubnis der Gemeinde oder Stadt gekennzeichnet.
Die Kosten: Was kostet Parken auf dem Fußweg wirklich?
Die Strafen für das Parken auf dem Gehweg variieren je nach Schwere des Verstoßes und der jeweiligen Gemeinde. Grundsätzlich gilt: Je länger und je behindernder das Parken, desto teurer wird es.
Hier eine grobe Übersicht über die möglichen Bußgelder:
- Parken auf dem Gehweg ohne Behinderung: Ab 55 Euro.
- Parken auf dem Gehweg mit Behinderung: Ab 80 Euro.
- Parken auf dem Gehweg und Behinderung von Rettungsfahrzeugen: Noch höhere Strafen und sogar Punkte in Flensburg sind möglich.
Wichtig: Zu den Bußgeldern können noch weitere Kosten hinzukommen, z.B. Abschleppkosten, wenn das Fahrzeug den Verkehr behindert oder eine Gefahr darstellt. Auch die Bearbeitungsgebühren für den Bußgeldbescheid sind zu berücksichtigen.
"Es ist immer besser, einen legalen Parkplatz zu suchen, auch wenn es etwas länger dauert. Die möglichen Bußgelder und der Ärger mit anderen Verkehrsteilnehmern sind es nicht wert."
Wie man sich richtig verhält
Die beste Strategie ist natürlich, das Parken auf dem Gehweg von vornherein zu vermeiden. Hier einige Tipps:
- Planen Sie Ihre Route: Recherchieren Sie im Voraus, wo es Parkmöglichkeiten gibt.
- Nutzen Sie Parkhäuser: Oft sind Parkhäuser eine gute Alternative, auch wenn sie etwas teurer sind.
- Seien Sie geduldig: Manchmal dauert es etwas länger, einen legalen Parkplatz zu finden.
- Fragen Sie nach: Wenn Sie unsicher sind, ob Sie an einer bestimmten Stelle parken dürfen, fragen Sie bei der Gemeinde oder der Polizei nach.
Denken Sie daran: Rücksichtnahme und Respekt im Straßenverkehr kommen allen zugute. Indem wir uns an die Regeln halten und auf andere achten, tragen wir dazu bei, dass unsere Städte lebenswerter und sicherer werden.
Und falls Sie doch einmal in Versuchung geraten, auf dem Gehweg zu parken, denken Sie daran: Die Kosten können höher sein, als Sie denken – sowohl finanziell als auch moralisch. Schützen Sie die Schwächsten und suchen Sie lieber einen legalen Parkplatz. Es lohnt sich!