Also, Leute, setzt euch, nehmt euch nen Kaffee (oder nen Wein, ich urteile nicht!), denn ich hab euch was zu erzählen. Und zwar über ein Parfum, das so 80er ist, dass es fast schon wieder cool ist. Ich rede von Van Cleef by Van Cleef. Ja, genau, von dem Juwelier! Wer hätte gedacht, dass die auch in der Duft-Branche wildern?
Ich erinnere mich, wie meine Tante Erna (die mit den Dauerwellen und dem Faible für Schlaghosen) dieses Parfum trug. Damals fand ich es… naja, *anders*. Sagen wir mal so, es war ein Duft, der einen Raum betrat, bevor sie es tat. Eine Art olfaktorische Vorwarnung sozusagen. Aber jetzt, Jahrzehnte später, hab ich mir gedacht: "Hey, warum nicht mal wieder in Erinnerungen schwelgen?" Und ich muss sagen, ich wurde überrascht.
Die Duftpyramide, oder: Ein Dschungel aus Blumen!
Also, was riecht man da eigentlich? Van Cleef ist ein blumiger Chypre-Duft. Das heißt, es ist eine Mischung aus Blumen, Moos und Zitrusfrüchten. Klingt erstmal harmlos, aber lasst euch nicht täuschen! Das hier ist kein zartes Blümchen, das im Wind weht. Das ist eher ein ganzer Blumenstrauß, der einem ins Gesicht geschleudert wird. Und zwar mit Wucht!
Die Kopfnote ist wie ein Feuerwerk aus Bergamotte, Neroli, Himbeere und Galbanum. Galbanum? Ja, ich musste auch erstmal googeln. Ist so ein harziges Zeug, das dem Duft eine leicht grüne, herb-bittere Note verleiht. Die Himbeere ist da, aber nicht so süßlich, wie man vielleicht denkt. Eher so eine säuerliche Himbeere, die man direkt vom Strauch gepflückt hat. Und die Bergamotte und Neroli bringen so eine spritzige Frische rein. Quasi das Konfetti vor dem eigentlichen Feuerwerk.
Dann kommt die Herznote. Und hier wird’s richtig wild. Rose, Jasmin, Orangenblüte, Tuberose und Ylang-Ylang. Boah! Das ist wie ein Blumenladen in der Hochsaison. Jede Blume schreit "Riech mich!". Aber irgendwie funktioniert es. Es ist opulent, üppig, fast schon dekadent. Aber auf eine gute Art und Weise. Wie ein üppiges Abendessen, bei dem man hinterher ein bisschen Bauchweh hat, aber es trotzdem nicht bereut.
Und schließlich die Basisnote. Hier wird’s dann etwas erdiger und wärmer. Sandelholz, Vanille, Zeder, Moschus und Vetiver. Das gibt dem Duft Tiefe und Haltbarkeit. Und auch so eine leicht animalische Note, die ihn interessant macht. Nicht, dass man jetzt nach Zoo riecht, aber es ist halt nicht nur süß und blumig. Da ist auch ein bisschen was Mysteriöses dabei. Wie eine geheime Zutat, die den ganzen Kuchen erst so richtig lecker macht.
Für wen ist dieser Duft? Oder: Achtung, starke Persönlichkeit!
Van Cleef by Van Cleef ist definitiv kein Duft für Mauerblümchen. Wer schüchtern und zurückhaltend ist, sollte lieber die Finger davon lassen. Dieser Duft schreit nach Aufmerksamkeit. Er ist für Frauen, die wissen, was sie wollen und die sich nicht scheuen, das auch zu zeigen. Für Frauen, die eine gewisse Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Und vielleicht auch ein bisschen Diva-Potential haben. Nichts für ungut, Tante Erna!
Man muss auch sagen, es ist eher ein Duft für den Abend oder für besondere Anlässe. Für den Alltag ist er vielleicht ein bisschen too much. Es sei denn, man will den Bäcker um die Ecke so richtig beeindrucken. Dann ist Van Cleef die perfekte Wahl.
Fazit: Ein Duft mit Ecken und Kanten
Van Cleef by Van Cleef ist kein Mainstream-Duft. Er ist speziell, er ist polarisierend und er ist definitiv nicht jedermanns Sache. Aber genau das macht ihn so interessant. Er ist ein Duft mit Charakter, der eine Geschichte erzählt. Und wer bereit ist, sich auf diese Geschichte einzulassen, wird mit einem einzigartigen Dufterlebnis belohnt. Also, traut euch! Aber vielleicht nicht gleich die ganze Flasche auf einmal. Sonst riecht ihr am Ende wie ein wandelnder Blumenladen.
Und mal ehrlich, wer kann schon von sich behaupten, dass er ein Parfum trägt, das schon fast zum Kulturgut gehört? Also, ich bin dabei! Prost auf Tante Erna und ihren unvergesslichen Duft!
P.S.: Angeblich hat das Parfum in den 80ern auch einige Herren getragen. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber wenn, dann waren das bestimmt die ganz mutigen Exemplare. Chapeau!
