Kennst du das Gefühl, wenn du in einem Museum stehst, vor einem perfekt erhaltenen Skelett aus grauer Vorzeit, und dich fragst: "War das jetzt schon einer von uns?" Ich hatte das letztens. Starre auf dieses Skelett und denke: Krass, der hatte auch Zähne. Und wahrscheinlich auch Zahnschmerzen. Aber war er *wirklich* schon so wie ich? Also, abgesehen von den Zahnschmerzen vielleicht...
Genau diese Frage, wann der "moderne Mensch" – also Homo sapiens so richtig, richtig modern – das Licht der Welt erblickte, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Und ehrlich gesagt, die Antwort ist auch ziemlich verschwommen.
Es geht ja nicht nur ums Aussehen, oder? Klar, das Skelett hilft. Aber wie war's mit dem Denken? Der Kreativität? Der Fähigkeit, komplexe Gesellschaften zu bilden? (Spoiler: Wahrscheinlich besser als unsere momentan, wenn ich mir so die Nachrichten ansehe... nur so am Rande gesagt.)
Die Knochen lügen nicht... oder doch?
Rein anatomisch betrachtet, taucht der Homo sapiens vor etwa 300.000 Jahren in Afrika auf. Die ältesten Funde stammen aus Marokko. Das bedeutet: Knochenstruktur, Schädelform, alles schon ziemlich menschlich. Aber waren die Marokkaner von damals schon so drauf wie wir? Haben sie schon über Netflix-Abonnements diskutiert? Eher nicht, oder?
Hier kommt der Knackpunkt: Nur weil jemand aussieht wie ein Mensch, heißt das noch lange nicht, dass er auch so denkt oder sich so verhält. Stell dir vor, du siehst jemanden im Anzug. Heißt das, er ist ein Banker? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht arbeitet er im Tierheim. Oder er ist ein Superheld. Man weiß es nicht!
Kultur ist Trumpf (Sorry, not sorry)
Deshalb schauen Wissenschaftler nicht nur auf die Knochen, sondern auch auf die kulturellen Errungenschaften. Wann fingen die Menschen an, wirklich komplexe Dinge zu tun?
- Höhlenmalereien: Plötzlich malen Menschen Tiere an die Wand. Nicht, weil sie Hunger haben (okay, vielleicht auch ein bisschen), sondern weil sie etwas ausdrücken wollen. Das ist ein riesiger Sprung!
- Werkzeuge: Werkzeuge gab's schon vorher, klar. Aber irgendwann werden sie filigraner, spezialisierter. Man merkt, dass jemand richtig nachgedacht hat, wie er etwas besser machen kann.
- Schmuck: Perlen, Anhänger, Ohrringe... Bling-bling schon in der Steinzeit! Das zeigt: Es geht nicht nur ums Überleben, sondern auch um Ästhetik, um Individualität.
- Bestattungsrituale: Menschen begraben ihre Toten. Und nicht einfach so, sondern mit Beigaben, mit Ritualen. Das deutet auf einen Glauben an ein Leben nach dem Tod hin, auf eine spirituelle Dimension.
Diese kulturellen "Explosionen" passieren nicht alle gleichzeitig und nicht überall auf der Welt. Es ist ein langsamer, holpriger Prozess. Aber sie zeigen: Hier entwickelt sich etwas Neues. Hier wird der Homo sapiens so langsam, aber sicher zum modernen Menschen.
Also, wann genau?
Tja, die 1-Million-Dollar-Frage. Die meisten Experten würden sagen, dass der "moderne Mensch" so richtig Fahrt aufnimmt vor etwa 40.000 bis 50.000 Jahren. Das ist die Zeit, in der die kulturellen Beweise immer dichter werden, in der sich die Menschen immer weiter ausbreiten und die Welt erobern. (Ging ja auch nicht ohne Nebenwirkungen, wie wir heute wissen...)
Aber selbst das ist nur eine grobe Schätzung. Die Forschung geht immer weiter, neue Funde werden gemacht, neue Theorien aufgestellt. Vielleicht müssen wir unsere Vorstellung vom "modernen Menschen" in Zukunft nochmal überdenken.
Was meinst du? Wann hat deiner Meinung nach die Menschheit angefangen, richtig "menschlich" zu sein? Denk mal drüber nach! Und schreib's in die Kommentare! (Wenn ich welche hätte... ich sollte mir dringend eine Kommentarfunktion einbauen.)
Bis zum nächsten Mal!
