Mal ehrlich, wer liebt es wirklich, zum Flughafen zu fahren? Stress pur! Aber inmitten dieser ganzen Hektik gibt es einen kleinen, oft übersehenen Helden: Den Parkplatz am Flughafen Berlin Schönefeld. Ja, genau, der! Bevor BER kam und alles ein bisschen, nun ja, anders wurde, hatte Schönefeld seine ganz eigene Parkplatz-Romantik.
Denkt man an Parken, kommen einem erstmal graue Betonflächen und Ticketautomaten in den Sinn. Aber am Flughafen Schönefeld – RIP, alter Freund – war es irgendwie… anders. Stell dir vor, du bist total im Stress, weil dein Flug gleich geht. Du rast mit deinem Auto auf den Parkplatz, suchst verzweifelt eine Lücke (die natürlich nie da ist, wenn man sie braucht) und dann, BAMM! Ein kleiner Lichtblick. Ein Schild mit einer witzigen Botschaft, ein blühender Strauch, der sich wagemutig zwischen den Betonbrocken hindurchgekämpft hat, oder sogar ein kleiner, improvisierter Grillplatz von einem der Parkplatzwächter.
Ja, die Parkplatzwächter von Schönefeld! Die waren eine eigene Spezies. Nicht die gestrengen Typen, die man von anderen Parkhäusern kennt, sondern eher die Sorte Mensch, die dir auch mal ungefragt erzählt, wo du am besten parkst, damit dein Auto im Schatten steht. Oder dir sogar einen Tipp gibt, wo es den besten Döner weit und breit gibt. Und wehe dem, der versucht hat, ohne Ticket rauszukommen! Da wurde dann schon mal ein lockeres Schwätzchen gehalten, bis das Problem gelöst war.
Ich erinnere mich an eine Freundin, die einmal ihren Schlüssel im Auto vergessen hatte. Panik! Der Flug ging in einer Stunde. Was tun? Einer der Parkplatzwächter, nennen wir ihn mal Günther, hatte die rettende Idee: Mit einem Drahtbügel und ein bisschen Geschick (und natürlich dem stillschweigenden Einverständnis meiner Freundin) wurde das Auto kurzerhand geknackt. Natürlich alles ganz unbürokratisch und im Geiste der Nachbarschaftshilfe. Sowas gibt’s nur am Flughafen Schönefeld! Oder gab es, muss man wohl sagen.
Und dann waren da die Geschichten, die sich um die Dauercamper rankten. Menschen, die ihr Auto für Wochen, manchmal sogar Monate, am Flughafen parkten. Waren es Geschäftsreisende? Auswanderer? Geheimagenten? Man wusste es nicht genau, aber es entstanden wilde Spekulationen. Manchmal sah man kleine Notizen an den Windschutzscheiben: "Bitte Gießen!" oder "Nicht abschleppen! Bin bald zurück!". Eine kleine, skurrile Parallelwelt.
Auch die Architektur des Parkplatzes hatte ihren ganz eigenen Charme. Irgendwie wirkte alles ein bisschen improvisiert, ein bisschen zusammengewürfelt. Hier eine Rampe, die steiler war als erlaubt, da ein Geländer, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Aber gerade das machte den Parkplatz so sympathisch. Er war eben nicht perfekt, er war authentisch.
Die kleinen Dramen des Alltags
Vergessen wir nicht die kleinen Dramen, die sich täglich abspielten. Der verzweifelte Familienvater, der seinen Parkschein verloren hatte. Die Geschäftsfrau, die ihren Koffer im Auto vergessen hatte. Der Tourist, der nicht wusste, wie der Parkautomat funktioniert. Der Parkplatz am Flughafen Schönefeld war ein Mikrokosmos des Lebens, ein Ort, an dem man die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen erleben konnte.
Und dann gab es noch die Parkplatzkunst. Menschen, die ihre Autos so parkten, dass man sich fragte, wie sie das überhaupt geschafft hatten. Ein Auto quer über zwei Parkplätze? Kein Problem! Ein Auto, das so nah an der Wand stand, dass man die Tür nicht mehr öffnen konnte? Alltag! Diese kleinen Meisterwerke der Inkompetenz sorgten immer wieder für Schmunzeln.
Ich erinnere mich besonders an den Duft von Bratwurst, der oft in der Luft lag. Irgendwo in der Nähe musste es einen Imbisswagen geben, der die hungrigen Reisenden und die Parkplatzwächter gleichermaßen versorgte. Dieser Duft war wie ein kleines Stückchen Heimat, ein tröstlicher Gedanke inmitten des ganzen Reisestresses.
"Ach, wenigstens gibt es hier eine gute Bratwurst,"dachte man dann.
Heute, mit dem neuen Flughafen BER, ist vieles anders geworden. Alles ist größer, moderner, effizienter. Aber die kleine Parkplatz-Romantik von Schönefeld, die wird es so wohl nicht mehr geben. Sie ist ein Relikt aus einer anderen Zeit, ein kleines Stückchen Berliner Geschichte. Aber wer weiß, vielleicht findet sich ja auch am BER ein Parkplatzwächter, der einem ungefragt den besten Döner der Gegend empfiehlt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Also, das nächste Mal, wenn du am Flughafen bist und dein Auto parkst, denk an die kleinen, unscheinbaren Helden des Alltags: die Parkplätze und die Menschen, die sie bewachen. Sie sind vielleicht nicht die spannendsten Orte der Welt, aber sie haben ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen. Und manchmal, ganz manchmal, sind sie sogar ein bisschen lustig.