Okay, lasst uns ehrlich sein. Flughafenhotels. Oft denkt man da an sterile Räume, Teppiche in fragwürdigen Brauntönen und einen endlosen Loop von Fahrstuhlmusik. Aber das Park Inn Oslo Airport Hotel West? Das ist... nun, sagen wir mal, es ist eine Überraschung.
Man landet also in Oslo, müde und vielleicht ein bisschen grantig (Flüge, kennt ihr?). Man schleppt seinen Koffer, der irgendwie immer schwerer wird, zum Shuttlebus. Und dann, plötzlich, ein Farbklecks! Das Park Inn leuchtet einem entgegen, nicht mit grellen Neonröhren, sondern mit einem fast schon frechen Gelb. Man könnte fast meinen, man wäre versehentlich in ein riesiges Legohaus gestolpert.
Mehr als nur ein Bett
Klar, es hat Betten. Bequeme Betten sogar, das muss man sagen. Aber dieses Hotel ist mehr als nur ein Ort zum Schlafen zwischen zwei Flügen. Es ist ein kleiner Mikrokosmos, eine Art Wartehalle für das Leben, vollgepackt mit unerwarteten Momenten.
Da ist zum Beispiel das Frühstücksbuffet. Ja, Buffet. Aber nicht irgendein Buffet. Ein Buffet, das so vielfältig ist, dass man sich fragt, ob die Köche heimlich eine Weltreise unternommen haben, um Inspiration zu sammeln. Von norwegischem Räucherlachs bis zu knusprigen Croissants, von exotischen Früchten bis zu, nun ja, Würstchen (weil, wer kann schon zu Würstchen "Nein" sagen?), hier findet jeder seinen Glücklichmacher am Morgen. Ich habe mal einen älteren Herrn beobachtet, der mit so viel Inbrunst Rührei auf seinen Teller häufte, dass ich fast geneigt war, ihm zu applaudieren.
Und dann sind da die kleinen Momente. Die Dame an der Rezeption, die einem mit einem Augenzwinkern erklärt, dass die beste Aussicht auf den Sonnenuntergang von Zimmer 312 aus ist. Der Barkeeper, der einem einen Cocktail mixt, von dem man nicht wusste, dass man ihn überhaupt brauchte. Oder der Business-Traveller, der in der Lobby verzweifelt versucht, sein Laptop mit dem WLAN zu verbinden, während er gleichzeitig ein belegtes Brötchen jongliert.
Es ist dieser Mix aus Menschen, die hier zusammenkommen, die dem Park Inn seinen ganz besonderen Charme verleihen.
Die Kunst des Wartens
Eigentlich ist das Park Inn eine Art Spiegelbild unserer modernen Gesellschaft. Ein Ort, an dem Menschen aus allen Ecken der Welt aufeinandertreffen, oft nur für kurze Zeit, aber doch verbunden durch das gemeinsame Ziel, irgendwohin zu reisen. Es ist ein Ort des Wartens, des Aufbruchs und der Ankunft. Ein Ort, an dem man sich auf das nächste Abenteuer vorbereiten kann, oder einfach nur die Seele baumeln lässt.
Ich erinnere mich an ein Gespräch, das ich einmal in der Bar belauscht habe. Zwei Geschäftsleute diskutierten hitzig über eine Präsentation, die am nächsten Tag anstand. Sie waren so vertieft in ihr Gespräch, dass sie die Musik und das Stimmengewirr um sie herum völlig ausblendeten. Plötzlich stoppte einer der beiden, nahm einen Schluck von seinem Bier und sagte: "Weisst du was? Lass uns das Ding morgen einfach rocken. Und wenn nicht, dann ist es auch egal. Wir haben unser Bestes gegeben." Ich fand das unglaublich beruhigend. Hier, inmitten des Flughafentrubels, hatte jemand die Kunst des Loslassens entdeckt.
Das Park Inn Oslo Airport Hotel West ist also nicht nur ein Hotel. Es ist ein Ort, an dem man Geschichten schreibt, Freundschaften schliesst und unerwartete Erkenntnisse gewinnt. Es ist ein Ort, an dem man lernt, das Warten zu geniessen. Und, ganz ehrlich, ein bisschen Gelb in der grauen Flughafenwelt kann ja auch nicht schaden.
Also, wenn du das nächste Mal in Oslo bist und einen Ort zum Übernachten suchst, denk an das Park Inn. Es ist vielleicht nicht das luxuriöseste Hotel der Welt, aber es hat Herz. Und manchmal ist das alles, was man braucht.
Und wer weiss, vielleicht entdeckst du ja auch deinen inneren Rührei-Enthusiasten.
P.S. Die WLAN-Verbindung ist mittlerweile übrigens ziemlich gut. Nur so als Tipp für den Business-Traveller mit dem belegten Brötchen.