Okay, Hand aufs Herz: Wer freut sich wirklich auf das Parken am Flughafen? Niemand, richtig? Es sei denn, man hat ein verstecktes Faible für endlose Parkplatzsuche, atemberaubende Preise und das Gefühl, in einem Betonlabyrinth verloren zu sein. Aber lasst mich euch etwas erzählen: Das "Park and Stay" am Newark Liberty International Airport (EWR) hat mich eines Besseren belehrt.
Es begann alles ganz unspektakulär. Ein früher Flug, eine Familie, die noch halb schlief, und der unbändige Wunsch, den Stau auf der Autobahn zu vermeiden. Also beschlossen wir, es mit dem "Park and Stay" zu versuchen. Die Idee dahinter ist simpel: Man übernachtet in einem Hotel in Flughafennähe und parkt sein Auto dort während der Reise. Klingt praktisch, oder? War es auch, aber mit einigen unerwarteten Wendungen.
Das Hotel-Roulette
Die Auswahl an Hotels rund um Newark Airport ist riesig. Von Budget-Herbergen bis zu schicken Nobelherbergen ist alles dabei. Wir entschieden uns für ein Mittelklassehotel mit Pool und kostenlosem Frühstück (wichtige Entscheidungskriterien mit Kindern!). Was wir nicht wussten: Dieses Hotel hatte eine ganz besondere Form der Gästebetreuung.
Wir kamen an und checkten ein. Alles normal. Bis zu dem Moment, als wir unser Zimmer betraten. Es roch...interessant. Irgendwie nach Mottenkugeln und abgestandenem Kaffee. Und die Aussicht? Ein direkter Blick auf die Start- und Landebahn. Okay, dachte ich, immerhin ein Katzensprung zum Terminal. Die Kinder waren begeistert von den Flugzeugen. Ich weniger vom Geruch. Aber hey, wir waren ja nur für eine Nacht da.
“Wir sind hier, um zu übernachten und zu parken, nicht, um eine Duftkerzen-Vorführung zu besuchen!” – Mein verzweifelter Versuch, die Situation zu retten.
Das Abendessen im Hotelrestaurant war…nun ja, sagen wir mal, es war kreativ. Der Burger sah aus, als hätte er schon bessere Tage gesehen, und die Pommes waren eher labbrig als knusprig. Aber das kostenlose Frühstück am nächsten Morgen entschädigte alles. Waffeln! Waffeln in allen Formen und Farben. Die Kinder waren im Waffel-Himmel, und ich konnte mich endlich vom Geruch des Zimmers ablenken.
Der Parkplatz-Chaos-Kosmos
Nach einer erholsamen Nacht (oder so ähnlich) kam der große Moment: das Parken. Das Hotel hatte einen eigenen Parkplatz, der direkt mit dem Shuttle-Service verbunden war. Das klang vielversprechend. In der Realität sah es so aus: Ein Parkplatz, der aussah, als wäre er von einem Leguan bewohnt, ein Shuttle-Bus, der alle 45 Minuten fuhr (oder auch nicht), und eine Schlange von müden Reisenden, die alle dasselbe Ziel hatten: den verdammten Flughafen.
Nachdem wir unser Gepäck (und unsere Geduld) im Shuttle verstaut hatten, begann die Fahrt. Der Fahrer war ein Original. Ein älterer Herr mit einer Vorliebe für Country-Musik und dem Talent, jede Unebenheit auf der Straße mitzunehmen. Die Kinder johlten vor Vergnügen, ich klammerte mich an meinen Sitz fest.
Die Ankunft und die Erkenntnis
Am Terminal angekommen, waren wir erschöpft, aber erleichtert. Wir hatten es geschafft! Wir hatten den Geruch überlebt, das kreative Essen, das Parkplatz-Chaos und die holprige Shuttle-Fahrt. Und das Beste: Unser Auto war sicher und wartete auf uns.
Was ich aus dieser Erfahrung gelernt habe? Das "Park and Stay" am Newark Airport ist vielleicht nicht die glamouröseste Art zu reisen, aber es ist definitiv eine unvergessliche. Es ist ein Abenteuer, eine Achterbahn der Gefühle und eine Lektion in Demut. Und ganz ehrlich: Ich würde es wieder tun. Allein schon wegen der Waffeln und des Shuttle-Fahrers mit der Country-Musik. Außerdem ist es, wenn man die Kosten für das Parken direkt am Flughafen betrachtet, oft sogar günstiger.
Also, das nächste Mal, wenn ihr am EWR abfliegt, denkt an das "Park and Stay". Es ist mehr als nur eine praktische Lösung. Es ist eine Geschichte, die darauf wartet, geschrieben zu werden. Und wer weiß, vielleicht trefft ihr ja auch einen Leguan auf dem Parkplatz.
P.S. Vergesst nicht, Ohrstöpsel für die Flugzeuge und eine Duftkerze für das Zimmer einzupacken.