Stell dir vor: Du bist im Urlaub, die Sonne scheint, Cocktails fließen. Alles ist perfekt. Aber tief in deinem Hinterkopf nagt ein kleines, fieses Würmchen: "Hab ich wirklich die Parkkarte eingesteckt? War das Auto wirklich auf Stellplatz 412, Sektor F?" Willkommen im Club der P41 Nord-Gestressten! Ja, wir reden über einen Parkplatz. Genauer gesagt, über P41 Nord am Münchner Flughafen. Und ja, man kann über einen Parkplatz eine Geschichte erzählen.
P41 Nord ist nicht einfach nur Asphalt und Parklinien. P41 Nord ist ein Mikrokosmos der menschlichen Existenz, verdichtet auf ein paar tausend Quadratmeter. Hier treffen sich Familien voller Vorfreude auf den Urlaub, gestresste Geschäftsleute mit rollenden Koffern und müde Heimkehrer, die nur noch ins Bett wollen. Jeder mit seiner eigenen Geschichte, seinem eigenen Gepäck (im wahrsten Sinne des Wortes) und seiner eigenen Parkplatz-Panik.
Das Labyrinth der Vergesslichkeit
Lass uns ehrlich sein: Wer hat noch nie sein Auto im Parkhaus gesucht? Und P41 Nord ist ein Meisterwerk der Desorientierung. Die endlosen Reihen, die gefühlt identischen Sektoren, die leicht unterschiedlichen Farbcodierungen... es ist wie ein Labyrinth, entworfen vom sadistischsten Architekten der Welt. Ich kenne Leute, die haben mehr Zeit mit der Autosuche verbracht als mit dem Kofferpacken. Und wehe dem, der dann auch noch vergessen hat, wo er geparkt hat! Dann beginnt die große Schnitzeljagd, bewaffnet mit einem unscharfen Foto vom Stellplatzschild (das natürlich auch noch schlecht lesbar ist) und der vagen Erinnerung, dass man "irgendwo bei den blauen Säulen" stand.
Ein Freund von mir, nennen wir ihn mal Günther, hat einmal seinen Schlüssel im Auto vergessen. Im Auto, das natürlich verschlossen im P41 Nord stand. Mitten in der Nacht. Es folgte ein Telefonat mit dem ADAC, eine Stunde Wartezeit und die Erkenntnis, dass man sich wirklich, wirklich gut merken sollte, wo man seine Schlüssel hinlegt. Günther lacht heute darüber. Damals war es weniger lustig.
„P41 Nord ist wie ein Spiegel unserer eigenen Vergesslichkeit. Es konfrontiert uns mit unseren Schwächen und unserer Unfähigkeit, uns einfache Dinge zu merken." - Ein anonymer P41 Nord-Gestresster.
Der Parkplatz als Bühne
P41 Nord ist aber auch eine Bühne. Eine Bühne für kleine Dramen und unerwartete Begegnungen. Hier sieht man Mütter, die verzweifelt versuchen, ihre Kinder davon abzuhalten, unter parkenden Autos durchzukriechen. Man sieht Paare, die sich lautstark darüber streiten, wer Schuld daran ist, dass man den Flug verpasst. Und man sieht ab und zu auch jemanden, der lautstark mit seinem Navigationsgerät diskutiert.
Es gab da mal diese Geschichte von dem jungen Mann, der seiner Freundin im P41 Nord einen Heiratsantrag gemacht hat. Er hatte den Stellplatz mit Blumen und Luftballons geschmückt und wartete auf ihre Ankunft. Sie war natürlich völlig überrascht (und hat ja gesagt!). P41 Nord, Romantik pur!
Mehr als nur ein Parkplatz
Trotz aller Widrigkeiten und der kleinen Panikattacken, die P41 Nord auslösen kann, ist es doch auch ein Ort der Hoffnung. Ein Ort, der den Beginn eines Urlaubs oder die lang ersehnte Heimkehr markiert. Ein Ort, der uns daran erinnert, dass das Leben eine Reise ist – manchmal auch eine Reise durch die endlosen Gänge eines Parkhauses. Und wer weiß, vielleicht findet man ja beim nächsten Mal nicht nur sein Auto, sondern auch eine unerwartete Begegnung oder eine kleine Anekdote, die man noch Jahre später erzählen kann. Also, tief durchatmen, die Parkkarte griffbereit halten und sich dem Abenteuer P41 Nord stellen! Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wie alle sagen. Und wenn doch, dann hast du zumindest eine gute Geschichte zu erzählen.