Stell dir vor, du landest am Minneapolis-Saint Paul International Airport (MSP). Der übliche Wahnsinn: Koffer vom Band zerren, hoffen, dass dein Gepäck nicht nach Honolulu geflogen ist, und dann… die große Frage: Wie komme ich jetzt zu Paisley Park?
Klar, du könntest ein Taxi nehmen. Oder einen Uber bestellen. Praktisch, keine Frage. Aber stell dir mal vor, Prince persönlich hätte dir diesen Rat gegeben. Hätte er wahrscheinlich nicht, oder? Er war ja bekanntlich ein bisschen…anders.
Die Fahrt selbst ist eigentlich ziemlich unspektakulär. Es sind ungefähr 20 Meilen südwestlich von Minneapolis. Man fährt durch Vororte, sieht Wohnhäuser, Supermärkte und jede Menge Maisfelder. Es ist das typische amerikanische Vorstadtbild. Aber genau das macht die Sache ja so bizarr.
Die stille Revolution im Vorort
Du fährst also diese völlig durchschnittliche Straße entlang, und dann… BÄM! Plötzlich steht da dieses riesige, weiße, fast schon außerirdisch anmutende Gebäude. Ein bisschen wie ein UFO, das mitten in den Maisfeldern gelandet ist. Das ist Paisley Park. Und es ist irgendwie… surreal.
Man könnte erwarten, dass sich vor dem Eingang eine Horde kreischender Fans befindet, die in lila Pailletten gekleidet sind und “Purple Rain” grölen. Aber nein. Meistens ist es ruhig. Friedlich. Fast schon andächtig. Es ist, als ob der ganze Ort von der Musik und der Persönlichkeit Princes durchdrungen ist, aber auf eine sehr subtile Art und Weise.
Ich erinnere mich an eine Anekdote, die ich mal gehört habe. Da ging es darum, dass Prince oft nachts, wenn alle anderen schliefen, durch die Straßen von Chanhassen (dem Vorort, in dem Paisley Park steht) gefahren ist. Einfach so. Inkognito. Und niemand hat ihn erkannt! Stell dir das mal vor: Der Superstar, der Stadien füllt, cruist in seinem lilafarbenen Cadillac durch die Vororte und niemand merkt was.
Mehr als nur ein Museum
Paisley Park ist mehr als nur ein Museum. Es ist ein Schrein. Ein Denkmal. Ein Ort, an dem man die kreative Energie von Prince spüren kann. Man kann durch seine Studios gehen, seine Instrumente sehen, seine Bühnenkostüme bewundern und sich vorstellen, wie er hier gewirkt hat, wie er Musik gemacht hat, die die Welt verändert hat.
Das Verrückte ist: Oftmals wird einem erst auf dem Rückweg zum Flughafen so richtig bewusst, was man da gerade erlebt hat. Man fährt wieder durch die Maisfelder, vorbei an den Supermärkten und Wohnhäusern und denkt: "Wow. Ich war gerade im Zentrum des Universums. Im Universum von Prince."
Und dann, wenn du am Gate sitzt und auf deinen Flug wartest, hörst du vielleicht leise "Purple Rain" im Kopf. Und du lächelst. Weil du weißt, dass du ein kleines Stück Prince mit nach Hause nimmst. Und dass es egal ist, wie unspektakulär die Fahrt von Minneapolis zum Paisley Park war. Was zählt, ist das, was du dort erlebt hast.
Es ist eine Reise, die sich lohnt. Nicht nur für eingefleischte Fans, sondern für jeden, der sich für Musik, Kreativität und das Besondere interessiert. Es ist ein Ausflug in eine andere Welt. Eine Welt, in der lila alles ist und die Musik niemals stirbt.
Denk beim nächsten Mal, wenn du in Minneapolis landest, daran: Der Weg zum Paisley Park mag vielleicht unspektakulär sein, aber das Ziel ist es definitiv nicht. Und vielleicht, nur vielleicht, spürst du ein bisschen von Princes Magie auf dem Weg dorthin.
"Dearly beloved, we are gathered here today to get through this thing called life." – Prince
Also, steig in den nächsten Uber, Mietwagen oder Bus und mach dich auf den Weg. Prince wartet. Irgendwie.