Ich bin diese Woche krankgeschrieben. Und, ehrlich gesagt, ich genieße es ein bisschen. Vielleicht ist das eine unpopuläre Meinung, aber da stehe ich zu.
Der Wecker klingelt nicht. Herrlich! Keine Eile am Morgen. Kein Kampf mit dem Kaffee, der nicht schmecken will. Keine quälende Suche nach dem passenden Schuh, von dem man plötzlich nicht mehr weiß, wo er steckt. Stattdessen: Ausschlafen.
Es ist komisch, oder? Normalerweise stöhnen wir, wenn der Chef anruft. Jetzt juckt es mich in den Fingern, ihm eine Sprachnachricht zu schicken. Aber hey, ich bin ja krankgeschrieben. Das bedeutet: Funkstille.
Ich habe Zeit für Dinge, die ich sonst nie schaffe. Zum Beispiel, das Badezimmer putzen. Okay, vielleicht doch nicht. Aber ich *könnte* es tun! Das ist der Punkt.
Stattdessen: Serienmarathon. Guilty pleasure? Absolut! Aber hey, ich bin krankgeschrieben. Das ist meine Lizenz zum Faulenzen.
Und das Beste: Niemand erwartet etwas von mir. Keine Deadlines. Keine Meetings. Keine nervigen Kollegen, die einem die Ohren volljammern. Einfach nur Ruhe.
Ich weiß, ich weiß. Man soll sich freuen, wenn man gesund ist. Und natürlich freue ich mich darauf, wieder fit zu sein. Aber im Moment genieße ich diese kleine Auszeit.
Es ist wie ein kleiner Urlaub vom Alltag. Ein Urlaub, der mir vom Arzt verordnet wurde. Wie ironisch ist das denn?
Ich habe Zeit zum Nachdenken. Zum Lesen. Zum Träumen. Dinge, die im normalen Arbeitsalltag einfach untergehen.
Gestern habe ich tatsächlich ein Buch angefangen, das seit Monaten auf meinem Nachttisch liegt. Ich kam bis Seite 5. Immerhin! Ein Fortschritt.
Und das Essen! Ich koche jetzt Sachen, für die ich sonst nie Zeit hätte. Gestern gab es selbstgemachte Pasta. Okay, die Soße war aus dem Glas, aber die Pasta war selbstgemacht! Ein kleiner Sieg.
Ich beobachte die Wolken. Höre dem Vogelgezwitscher zu. Entdecke die kleinen Dinge, die man sonst übersieht.
Es ist, als ob die Welt plötzlich langsamer wird. Als ob man mehr Zeit hat, um durchzuatmen.
Natürlich ist es nicht alles rosarot. Ich habe auch Tage, an denen ich mich einfach nur elend fühle. An denen ich am liebsten im Bett bleiben würde.
Aber selbst an diesen Tagen gibt es etwas Gutes. Die Gewissheit, dass ich mich nicht zur Arbeit schleppen muss. Dass ich mich ausruhen kann. Dass ich auf meinen Körper hören kann.
Und ganz ehrlich? Diese Entschuldigung für alles ist Gold wert. "Tut mir leid, ich kann nicht, ich bin krankgeschrieben." Einfach, effektiv, unschlagbar.
Ich habe sogar angefangen, ein neues Hobby auszuprobieren: Malen nach Zahlen. Klingt spießig? Vielleicht. Aber es beruhigt mich.
Ich sitze da, mit meinen Farbtöpfchen und Pinseln, und versuche, die kleinen Kästchen auszumalen. Es ist wie Meditation. Nur mit Farben.
Und wenn ich fertig bin, habe ich ein kleines Kunstwerk geschaffen. Zugegeben, es ist kein Picasso. Aber es ist *mein* Picasso.
Ich weiß, dass ich bald wieder gesund sein werde. Dass ich wieder zur Arbeit gehen muss. Dass der Alltag wieder losgeht.
Aber bis dahin genieße ich diese kleine Auszeit. Diese Zeit, in der ich mich um mich selbst kümmern kann. In der ich einfach nur ich sein kann.
Also, wenn ihr mich sucht: Ich bin auf der Couch. Mit einer Tasse Tee und einem guten Buch. Und ich bin krankgeschrieben.
Und wenn ihr mich fragt, ob ich das genieße? Dann sage ich: Ein bisschen. Nur ein bisschen.
Vielleicht ist das ja mein Weg, um die Batterien wieder aufzuladen, bevor der Wahnsinn von Neuem beginnt.
Also, haltet durch, ihr Lieben. Und wenn ihr mal krankgeschrieben seid, dann genießt es auch ein bisschen. Ihr habt es euch verdient!
Denn mal ehrlich, wer braucht nicht mal eine kleine Auszeit vom Hamsterrad?
In diesem Sinne: Gute Besserung an alle, die auch gerade das Privileg genießen, krankgeschrieben zu sein! Und an alle anderen: Auf baldige Besserung!
