Okay, lasst uns ehrlich sein. Flughafen Tegel. Ach, Tegel! Erinnerungen... Und natürlich: Parken zum Abholen. Ist es nur mir so gegangen, oder war das ein olympischer Wettbewerb im Geduldsspiel?
Ich meine, ernsthaft. Man fährt vor. Man sieht…Chaos. Ein Meer aus Autos. Leute, die wild gestikulieren. Koffer, die wie Minen durch die Gegend fliegen. Und du? Du suchst. Du suchst nach dieser heiligen Parklücke. Als würde es sich um den heiligen Gral handeln. Gefunden! Denkste. Jemand parkt schief. Zwei Parkplätze blockiert. Danke auch.
Das Warten auf Godot (mit Koffer)
Dann das Warten. Die Ankunftszeit ändert sich gefühlt alle fünf Sekunden. Verspätung. Flug gestrichen. Flug verlegt. Man überlegt, ob man sich schnell noch ein neues Hobby zulegen soll, um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen. Briefmarken sammeln vielleicht? Oder Origami? Die Geduldsprobe ist inklusive.
Und dann! Endlich die SMS: "Bin da!". Juhuu! Denkste wieder. "Stehe vor Gate A." Ah ja. Gate A. Welches Gate A? Es gibt gefühlt 17 verschiedene "Gate A"s in diesem Flughafen. Man rennt. Man schwitzt. Man flucht leise vor sich hin. (Okay, manchmal auch lauter.)
Unpopuläre Meinung: Ich glaube, das Parken zum Abholen in Tegel war ein Test. Ein Test, wie weit man die menschliche Psyche belasten kann. Ein Test, ob man wirklich bereit ist, jemanden so sehr zu lieben, dass man diese Tortur auf sich nimmt.
Und ja, ich habe diesen Test bestanden. Mehrmals. Für Freunde. Für Familie. Für Leute, die mir wertvoll sind. Aber trotzdem: Es war jedes Mal ein kleines Abenteuer. Ein Abenteuer, das ich nicht unbedingt vermisst habe, als der Flughafen endlich seine Pforten schloss.
Die Parkgebühren – Ein weiteres Kapitel der Tragödie
Wir dürfen natürlich die Parkgebühren nicht vergessen. Die tickende Uhr im Nacken. Man will ja nicht zum Millionär des Parkhauses werden. Schnell, schnell! Koffer ins Auto, Umarmung, Tschüss! Und bloß nicht vergessen, das Ticket zu bezahlen! Panik pur, wenn der Automat streikt. Hatten wir alle, oder?
Ich habe mir immer vorgestellt, wie ein kleiner, gelangweilter Mann in einem Kontrollraum sitzt und grinsend die Parkgebühren in die Höhe treibt, während er meinen inneren Kampf beobachtet. Nur um mich zu ärgern. Wahrscheinlich völliger Blödsinn, aber es fühlte sich so an.
Vielleicht war es auch der Stress. Der Stress, jemanden pünktlich abzuholen. Der Stress, den Verkehr zu bewältigen. Der Stress, überhaupt einen Parkplatz zu finden. Tegel, du warst schon eine Herausforderung.
Die Suche nach dem perfekten Parkplatz (ein Ding der Unmöglichkeit?)
Ich habe einige Strategien entwickelt, um das Parken zum Abholen in Tegel zu überleben. Früh da sein. Extrem früh. Den Flieger schon in der Luft beobachten, um die Ankunftszeit genau im Auge zu behalten. Und natürlich: beten. Beten zu allen höheren Mächten, dass man einen Parkplatz findet und dass der Automat funktioniert.
Trotzdem. Irgendetwas ging immer schief. Irgendjemand parkte immer schief. Irgendein Flug hatte immer Verspätung. Es war wie verhext. Aber irgendwie auch…liebenswert? Nein, Spaß. Es war einfach nur stressig. Aber hey, jetzt können wir darüber lachen.
Unpopuläre Meinung Nummer 2: Ich vermisse Tegel nicht wirklich. Sorry, not sorry. Es war zwar ein Flughafen mit Charme, aber der Charme verging, wenn man versuchte, dort jemanden abzuholen. Da bevorzuge ich doch lieber einen etwas entspannteren Flughafen.
Trotzdem, danke Tegel. Danke für die unvergesslichen (und stressigen) Momente beim Parken zum Abholen. Du warst ein einzigartiges Erlebnis. Ein Erlebnis, das ich wahrscheinlich nie vergessen werde. Aber ob ich es vermisse? Eher nicht.
Jetzt, wo Tegel Geschichte ist, können wir uns entspannt zurücklehnen und über die guten alten Zeiten schmunzeln. Oder uns einfach freuen, dass das Parken zum Abholen jetzt vielleicht ein bisschen…entspannter ist. Vielleicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und falls du dich jemals wieder in einer ähnlichen Situation befindest: Denk an mich. Denk an Tegel. Und atme tief durch. Es wird schon irgendwie gehen. Irgendwann.