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Flughafen Tegel Parken Gate C


Flughafen Tegel Parken Gate C

Ein letztes Mal Parken am Gate C: Eine Ode an den Wahnsinn

Erinnern Sie sich noch? An das Gefühl, kurz vor der Abfahrt am Flughafen Tegel, wenn sich die Parkplatzsuche in einen nervenaufreibenden Wettlauf mit der Zeit verwandelte? Besonders am berüchtigten Parken Gate C. Dieser Ort war mehr als nur ein Abstellplatz für Autos; er war ein Mikrokosmos des Wartens, der Eile und der latenten Verzweiflung.

Ich erinnere mich an einen besonders hektischen Morgen. Mein Flug ging in einer Stunde, und ich kurvte verzweifelt durch die Gänge von Gate C. Jedes freie Plätzchen, das ich entdeckte, entpuppte sich als Täuschung – entweder ein Miniauto-Parkplatz, der nur für Smart-Fahrer konzipiert war, oder ein mysteriöser Platz, der von unsichtbaren Geistern bewohnt wurde. Die anderen Fahrer? Eine bunte Mischung aus Geschäftsleuten in Eile, Familien mit brüllenden Kindern und Teenagern mit übergroßen Koffern. Alle, vereint in ihrem gemeinsamen Leid der Parkplatzsuche.

Und dann, die Geräusche! Das Quietschen von Reifen, das Hupen frustrierter Autofahrer, die das unvermeidliche Parkplatz-Domino auslösten, und die gedämpften Flüche, die aus geöffneten Autofenstern drangen. Eine Kakophonie des Chaos, die irgendwie beruhigend war. Denn man wusste: Man war nicht allein.

"Parken am Gate C? Das war wie eine Mutprobe vor dem eigentlichen Flug," sagte einmal ein Freund von mir, ein Vielflieger und leidensfähiger TXL-Kenner.

Es gab natürlich auch die skurrilen Begegnungen. Das ältere Ehepaar, das minutenlang versuchte, rückwärts in eine Parklücke zu manövrieren, nur um dann festzustellen, dass ihr Auto zu groß war. Der junge Mann, der mit seinem Smartphone bewaffnet war und jeden freien Parkplatz sofort an seine wartenden Freunde meldete. Und die mysteriöse Person, die regelmäßig Zettel mit inspirierenden Zitaten an die Windschutzscheiben der geparkten Autos klebte. Tegel, du warst schon eine verrückte Truppe.

Einmal, während ich verzweifelt nach einem Parkplatz suchte, beobachtete ich, wie ein Mann versuchte, sein Auto in eine Lücke zu zwängen, die offensichtlich zu klein war. Er mühte sich ab, schwitzte und fluchte leise vor sich hin. Schließlich gab er auf, stieg aus seinem Auto und trat wutentbrannt gegen einen der Reifen. Dann, mit einem resignierten Seufzer, lehnte er sich an sein Auto und zündete sich eine Zigarette an. In diesem Moment, inmitten des ganzen Chaos, fühlte ich eine seltsame Verbundenheit. Wir waren alle im selben Boot, gestrandet im Parkplatz-Bermuda-Dreieck von Gate C.

Aber gerade dieser Wahnsinn, diese kollektive Panik, machte den Charme von Gate C aus. Es war ein Ort, an dem man sich gezwungenermassen mit anderen Reisenden austauschte, sei es durch einen flüchtigen Blick des Verständnisses oder ein kurzes, entschuldigendes Winken. Es war ein Ort, an dem man lernte, Geduld zu üben (oder zumindest so zu tun). Und es war ein Ort, an dem man sich immer auf ein unerwartetes, urkomisches Ereignis gefasst machen konnte.

Nun, da der Flughafen Tegel Geschichte ist, ist auch das Parken am Gate C nur noch eine Erinnerung. Eine Erinnerung an ein Stück Berliner Alltag, das so chaotisch, so stressig und so liebenswert war. Eine Erinnerung an die Zeit, als das Parken am Flughafen mehr war als nur das Abstellen eines Autos; es war ein Abenteuer.

Ich werde Gate C vermissen. Ich werde die Hektik vermissen, die Geräusche, die skurrilen Begegnungen. Und ich werde sogar die verzweifelte Parkplatzsuche vermissen. Denn am Ende war es das, was Tegel ausmachte: ein bisschen Wahnsinn, ein bisschen Chaos und ganz viel Herz.

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