Also, pass auf, ich erzähl dir was. Stell dir vor, du landest in Tegel… äh, warte mal… okay, wir tun so, als ob Tegel noch leben würde. Nostalgie, weißt du? Damals, als das Fliegen noch… irgendwie chaotischer war.
Du kommst also in TXL, Ankunft Terminal A an. Der Pilot hat eine Punktlandung hingelegt, du bist der King (oder die Queen) der Lüfte, und jetzt… jetzt beginnt der eigentliche Spaß. Der Kampf um den Parkplatz.
Das Kurzzeitparken: Eine Odyssee
Das Kurzzeitparken in Tegel, liebe Freunde, war eine Wissenschaft für sich. Eine Mischung aus Tetris, Glücksspiel und dem verzweifelten Versuch, die Physik zu überlisten. Stell dir vor, du bist auf der Suche nach dem Heiligen Gral, aber der Gral ist ein Parkplatz und der Heilige Gral ist besetzt von einem Audi mit bayerischem Kennzeichen, der gefühlt seit 1987 dort steht.
Short Parken – das bedeutet ja eigentlich: kurz parken. Aber die Definition von "kurz" war in Tegel… nun ja, relativ. Wenn Einstein einen Tag in Tegel verbracht hätte, hätte er seine Relativitätstheorie wahrscheinlich komplett über den Haufen geworfen. "Kurz" konnte alles zwischen 5 Minuten (wenn du ein Ninja-Parkplatz-Finder bist) und 5 Stunden (wenn du einfach nur Pech hast) bedeuten.
Und die Preise? Oh, die Preise! Man hätte meinen können, dass man für das Kurzzeitparken eine Niere verkaufen muss. Ich übertreibe natürlich (ein bisschen). Aber es kam einem manchmal so vor. Du hast deine Oma abgeholt, fünf Minuten gehalten, und am Ende warst du ärmer als ein Kirchenmaus.
Die Suche: Es begann immer mit Hoffnung. Du siehst ein freies Plätzchen, fährst langsam darauf zu… und dann! Ein anderer Wagen schießt aus dem Nichts hervor und schnappt dir den Platz vor der Nase weg. Du brüllst innerlich, ballst die Faust und denkst dir: "Das ist doch nicht dein Ernst?!". Aber natürlich ist es sein Ernst. In Tegel war jeder ernst.
Die Strategie: Manche Leute hatten ausgeklügelte Strategien. Einer meiner Freunde hat immer seine Frau vorher aussteigen lassen, damit sie den Parkplatz reservieren kann. Klingt verrückt? War es auch! Aber es hat (manchmal) funktioniert. Andere haben einfach gehofft, dass ein Wunder geschieht. Und manchmal… ja, manchmal ist tatsächlich ein Wunder geschehen. Ein Parkplatz wie aus dem Nichts. Ein glücklicher Moment in der Tegeler Parkplatz-Hölle.
Ankunft Terminal A: Das Epizentrum des Wahnsinns
Terminal A war das Herzstück des Ganzen. Hier pulsierten die Emotionen, hier trafen sich Freude und Verzweiflung. Hier umarmten sich Familien und hier fluchten gestresste Geschäftsleute, weil sie schon wieder im Stau standen. Die Luft war geschwängert von Abgasen, dem Duft von Currywurst und dem leisen Weinen derer, die gerade ihren Parkschein verloren hatten.
Die Schilder! Die Schilder waren ein Kunstwerk für sich. Pfeile zeigten in alle Richtungen, aber niemand wusste so richtig, wohin sie führten. War das jetzt die Ankunftsebene? Oder doch die Abflugebene? Oder vielleicht ein Portal in eine andere Dimension? Manchmal hatte man das Gefühl, man bräuchte einen Ariadnefaden, um wieder herauszufinden.
Die Mitarbeiter: Die armen Mitarbeiter, die versucht haben, den Verkehr zu regeln. Sie waren wie Felsbrocken in der Brandung, unaufhaltsam von den Wellen der parkplatzsuchenden Autos umspült. Ich habe tiefsten Respekt vor ihnen. Sie haben wahrscheinlich mehr menschliche Dramen erlebt als so mancher Drehbuchautor.
Ein Happy End (oder so ähnlich)
Am Ende hat es irgendwie immer geklappt. Man hat seinen Fahrgast abgeholt, die Koffer verstaut und ist mit quietschenden Reifen davongefahren, erleichtert, dem Chaos entkommen zu sein. Aber ein kleiner Teil von dir wusste, dass du irgendwann wiederkommen würdest. Denn so war Tegel: ein Ort der Liebe und des Hasses, der Freude und der Verzweiflung, des Kurzzeitparkens und der langen Erinnerungen.
Und jetzt? Jetzt ist Tegel Geschichte. Aber die Geschichten bleiben. Und wenn du mal in einem anderen Flughafen verzweifelt nach einem Parkplatz suchst, dann denk daran: Es hätte schlimmer kommen können. Du hättest in Tegel sein können.
Also, Kopf hoch und such weiter. Vielleicht findest du ja doch noch deinen Heiligen Gral – den freien Parkplatz.
P.S.: Ich schwöre, ich habe einmal jemanden gesehen, der versucht hat, seinen Smart in einen Fahrradständer zu parken. Aber das ist eine andere Geschichte…