Erinnern Sie sich noch an Flughafen Tegel? Ankunft Terminal C? Das Parken dort? Hach ja, das waren Zeiten… Zeiten, in denen man sich fragte, ob man überhaupt im richtigen Jahrhundert gelandet war, oder ob man versehentlich in einem ostdeutschen Science-Fiction-Film der 70er gelandet war.
Das Irrgarten der Ankunft: Terminal C
Terminal C! Allein der Name klingt schon nach Abenteuer. Ein Abenteuer, das meistens damit begann, dass man sich fragte, ob die Beschilderung absichtlich so gestaltet wurde, um Touristen zu verwirren. War das jetzt der Ausgang zum Bus? Oder doch eher die Tür zur vierten Dimension? Man hatte das Gefühl, ein kleines, völlig unbefugtes Archäologieprojekt zu starten, während man versuchte, den Gepäckband-Hinweisen zu folgen. Und dann, die Krönung: Hatte man endlich das Gepäck, versuchte man, den Ausgang zu finden, ohne dabei in einen geheimen Tunnel zu stürzen oder einer Rentnergruppe mit Rollatoren im Formationsflug im Weg zu stehen. Einmal habe ich eine Reisegruppe gesehen, die Terminal C verließ und so erleichtert war, dass sie spontan einen Flashmob starteten. Es war… bewegend.
Erinnern wir uns an die „freundlichen“ Durchsagen, die in einer Lautstärke erfolgten, die selbst ein Heavy-Metal-Konzert in den Schatten stellte. Man verstand zwar kein Wort, aber man war sich sicher: Irgendjemand hat seinen Koffer mit lebenden Hamstern verwechselt, und das muss jetzt dringend aufgeklärt werden!
Parken in Tegel: Ein Spielplatz für Blechlawinen
Das Parken in Tegel, speziell rund um Terminal C, war… sagen wir mal, eine Herausforderung für Fortgeschrittene. Es war ein bisschen wie Tetris spielen, nur dass die Blöcke aus Autos bestanden und man jedes Mal schwitzige Hände bekam, wenn man versuchte, seinen Kleinwagen in eine Lücke zu quetschen, die eigentlich nur für Motorräder gedacht war. Und wehe dem, der glaubte, mit einem SUV dort parken zu können! Das war so, als würde man versuchen, einen Elefanten in eine Telefonzelle zu zwängen. Man sah immer jemanden, der mit ausdrucksloser Miene versuchte, seinen Wagen aus einer Parklücke zu befreien, während sich um ihn herum eine wütende Blechlawine staute.
Die Parkscheinautomaten waren natürlich auch eine Legende für sich. Sie akzeptierten nur Münzen (als ob irgendjemand noch Münzen benutzt!), und wenn man dann endlich das passende Kleingeld zusammengekratzt hatte, funktionierte der Automat natürlich nicht. Man stand dann da, verzweifelt, umringt von anderen Autofahrern, die einem böse Blicke zuwarfen, als hätte man gerade den Weltfrieden torpediert.
"Ach, Tegel", seufzte meine Oma immer. "Das war wie ein zweites Zuhause. Ein chaotisches, lautes, aber irgendwie liebenswertes Zuhause."
Ein Abschied mit Augenzwinkern
Klar, Tegel war nicht perfekt. Es war eng, es war laut, und manchmal hatte man das Gefühl, man würde eher in einer Lagerhalle als in einem internationalen Flughafen stehen. Aber genau das machte seinen Charme aus. Es war ein Flughafen mit Charakter, mit Ecken und Kanten, mit Geschichten, die man noch seinen Enkeln erzählen konnte. Es war eben Tegel.
Es hatte diesen ganz besonderen Berliner Charme, der irgendwo zwischen schnoddrig und herzlich lag. Die Wartezeiten wurden mit einem genervten Augenrollen und einem lakonischen "Joa, is' halt so in Berlin" quittiert. Man nahm es mit Humor, denn was blieb einem auch anderes übrig?
Und jetzt? Jetzt ist Tegel Geschichte. Ein Denkmal der Berliner Luftfahrt, ein Relikt einer anderen Zeit. Aber die Erinnerungen bleiben. Die Erinnerungen an Terminal C, an die Parkplatz-Odyssee, an die Durchsagen im Heavy-Metal-Format. Es war ein einzigartiger Ort, der uns allen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn wir daran zurückdenken. Und vielleicht, nur vielleicht, vermissen wir ihn ja doch ein bisschen… oder ganz viel.
Danke, Tegel. Für die Abenteuer, die Lachkrämpfe und die unvergleichliche Berliner Schnauze. Du warst… speziell.