Mal ehrlich, erinnern wir uns noch an Tegel? Ich meine, wirklich erinnern? Nicht nur an die ewigen Verspätungen und den gefühlt nie endenden Weg zum Gate D82?
Tegel: Mehr als nur ein Flughafen
Ja, Tegel war irgendwie...charmant. Auf seine ganz eigene, chaotische Art. Aber lasst uns ehrlich sein: War es wirklich charmant, oder eher eine Stockholm-Syndrom-artige Zuneigung zu einem Ort, der uns jahrelang gequält hat?
Ich behaupte mal ganz frech: Tegel war vor allem eins – unglaublich unpraktisch. Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass man gefühlt einmal quer durch Berlin fahren musste, um überhaupt dorthin zu gelangen.
Nein, ich meine das epische Unterfangen, einen Parkplatz zu finden. Einen Flughafen Parken Berlin Tegel-Parkplatz! Das war doch jedes Mal wie ein kleiner Wettkampf. Wer findet zuerst die Nadel im Heuhaufen? Wer ist bereit, einen Kleinwagen auf dem Behindertenparkplatz zu riskieren (natürlich nur in Gedanken!)?
Und dann die Preise! Parken am Flughafen Tegel war teurer als ein Wochenende in Malle. Fast jedenfalls. Manchmal.
Man überlegte sich doch glatt, ob man nicht einfach das Auto auf irgendeinem Acker stehen lassen sollte und den Rest zu Fuß geht. Oder ein Taxi nimmt. Oder ein Pony mietet. Alles schien günstiger als das offizielle Flughafen Parken.
Die Sache mit den Hotels
Und dann die Hotels. Flughafen Hotel Berlin Tegel. Die waren... auch da. Irgendwie. Gefühlt alle am anderen Ende der Welt, oder zumindest in einer Gegend, die man nachts besser nicht alleine durchquert.
Klar, es gab ein paar Flughafenhotels. Aber die waren entweder ausgebucht, unbezahlbar, oder hatten Bewertungen, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen. "Das Frühstück war kalt, die Bettwanzen herzlich." Jaaa, genau mein Humor!
Manchmal fragte ich mich, ob die Hotels in der Nähe vom Flughafen Tegel absichtlich so weit weg und so... speziell waren. Als kleine Strafe dafür, dass man es gewagt hatte, zu fliegen. Vielleicht war das eine Art Prüfung, die man bestehen musste, um überhaupt das Flugzeug betreten zu dürfen.
Die Alternative war natürlich, die Nacht am Flughafen zu verbringen. Das hatte seinen ganz eigenen Reiz. Man lernte interessante Leute kennen. Menschen, die genauso verzweifelt und müde waren wie man selbst. Man teilte sich Instantkaffee und klagte über die Unbillen des Reisens. Fast schon romantisch, wenn man es richtig betrachtet.
Aber dann kam die Security und wies einen darauf hin, dass man hier nicht campen dürfe. Schade eigentlich.
Eine unpopuläre Meinung
Ich weiß, ich weiß. Viele Leute vermissen Tegel. Sie schwärmen von seiner Einfachheit, seiner Nähe zur Stadt. Sie sagen, BER sei viel zu groß und unpersönlich.
Aber ganz ehrlich? Ich vermisse das Flughafen Parken Berlin Tegel-Chaos nicht. Ich vermisse die stressige Parkplatzsuche nicht. Ich vermisse die überteuerten Flughafen Hotel Berlin Tegel-Zimmer nicht.
BER mag zwar größer und unpersönlicher sein. Aber zumindest ist das Parken (manchmal) etwas weniger chaotisch. Und die Hotels... naja, die sind immer noch da. Irgendwo. Aber vielleicht mit ein paar Bettwanzen weniger.
Also, liebe Tegel-Nostalgiker, steinigt mich ruhig. Aber ich sage es trotzdem: Ich bin froh, dass Tegel Geschichte ist. Es war Zeit für etwas Neues. Auch wenn "neu" in diesem Fall "immer noch nicht ganz perfekt" bedeutet.
Und wer weiß, vielleicht entwickeln wir ja auch für BER irgendwann eine Stockholm-Syndrom-artige Zuneigung. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Bis dahin freue ich mich über jeden Parkplatz, den ich am BER ohne Herzinfarkt finde. Und über jedes Hotelzimmer, in dem ich nicht von Bettwanzen gebissen werde. Die kleinen Dinge im Leben, wisst ihr?