Flughafen München. Allein der Name klingt schon nach Abenteuer. Nach fernen Ländern und spannenden Begegnungen. Aber seien wir mal ehrlich: Meistens bedeutet er Stress, Schlange stehen und überteuerte Brezen.
Public Viewing? Ja, bitte! Aber...
Okay, ich gebe zu, die Idee, am Flughafen München ein Public Viewing zu veranstalten, ist erstmal genial. Fußball gucken, bevor man in den Flieger steigt? Klingt nach einer prima Ablenkung von der Tatsache, dass man gleich stundenlang in einem unbequemen Sitz eingepfercht sein wird.
Und ich bin auch der festen Überzeugung, dass die Stimmung grandios ist, wenn die deutsche Nationalmannschaft (oder jede andere Mannschaft, die gerade das Herz höherschlagen lässt) ein Tor schießt. Da jubeln dann Banker mit Backpackern und Rentner mit Rappern. Herrlich!
Aber… und jetzt kommt mein (vermutlich) unpopuläre Meinung: Brauche ich das wirklich?
Die Akustik-Herausforderung
Stellt euch vor: Ihr seid mitten im Spiel. Die Luft knistert vor Spannung. Und plötzlich: "Attention passengers! Flight LH123 to London Heathrow is now boarding at gate G24." Klar, das gehört zu einem Flughafen dazu. Aber die Durchsagen, die startenden Flugzeuge, das ganze Geräuschkulisse – das kann schon ganz schön nerven beim Fußball schauen.
Ich meine, ich will das entscheidende Tor doch nicht verpassen, weil gerade eine Boeing 747 über mir abhebt! Da lobe ich mir doch das heimische Sofa, wo ich die Lautstärke so hochdrehen kann, wie ich will.
Parken: Der Albtraum beginnt schon vor dem Abflug
Kommen wir zum nächsten Punkt: Parken. Oh, heiliger Parkplatz-Gott, steh mir bei! Allein der Gedanke daran, einen freien Platz zu finden, treibt mir Schweißperlen auf die Stirn. Und wenn man dann endlich einen gefunden hat (nachdem man dreimal im Kreis gefahren ist), darf man auch noch ein kleines Vermögen dafür hinblättern.
Klar, es gibt Shuttle-Services und die S-Bahn. Aber mit Sack und Pack und vielleicht noch Kindern? Da bevorzuge ich dann doch eher, von Freunden oder Familie zum Flughafen gefahren zu werden. Oder, noch besser: Mich einfach abholen lassen!
"Mama, Papa, könnt ihr mich bitte am Flughafen abholen? Ich verspreche, ich bringe euch was aus dem Duty-Free-Shop mit!"So oder so ähnlich lautet mein Mantra vor jeder Reise.
Das kulinarische Angebot: Ein teurer Spaß
Okay, ich will ja nicht nur meckern. Das kulinarische Angebot am Flughafen München ist wirklich vielfältig. Von bayerischer Hausmannskost bis Sushi gibt es alles, was das Herz begehrt. Nur leider zu Preisen, die einem die Tränen in die Augen treiben.
Ein Bier zum Fußballspiel? Gerne! Aber bitte nicht für den Preis eines ganzen Kastens im Supermarkt. Da überlege ich mir dann doch zweimal, ob ich mir das wirklich gönnen soll. Da packe ich mir lieber ein paar Snacks und Getränke in den Rucksack. Hauptsache, ich verpasse keine Spielszene, weil ich gerade an der Kasse stehe, um mein überteuertes Käsebrötchen zu bezahlen.
Vielleicht bin ich ja einfach nur ein bisschen zu knauserig. Aber ich finde, das Geld kann man sinnvoller ausgeben. Zum Beispiel für Souvenirs am Urlaubsort oder einfach für einen entspannten Abend zu Hause.
Mein Fazit (bitte nicht steinigen!)
Versteht mich nicht falsch: Ich finde die Idee, am Flughafen München ein Public Viewing anzubieten, grundsätzlich super. Und ich bin mir sicher, dass viele Leute dort eine tolle Zeit haben.
Aber für mich persönlich ist der Aufwand (und die Kosten) einfach zu hoch. Da bleibe ich lieber zu Hause und genieße das Spiel in aller Ruhe. Und das Parken? Das überlasse ich lieber den Profis.
Vielleicht ändert sich meine Meinung ja, wenn Deutschland Weltmeister wird. Aber bis dahin bleibe ich meinem heimischen Sofa treu. Und wer weiß, vielleicht veranstalte ich ja selbst ein kleines Public Viewing – mit selbstgemachten Brezen und Bier aus dem Supermarkt. Prost!