Flughafen Hannover, Terminal B. Allein der Name klingt schon nach großen Abenteuern, nach Fernweh und vielleicht auch ein bisschen nach Stress. Aber heute geht es nicht um den Abflug, sondern um die Ankunft. Genauer gesagt: Um das Parken zum Abholen. Ja, richtig gelesen. Parken. Zum. Abholen. Klingt banal? Ist es aber ganz und gar nicht!
Ich war neulich dort, um meine Tante Erna abzuholen. Tante Erna, die Königin der Verspätungen und Meisterin der unvorhergesehenen Gepäckprobleme. Normalerweise würde ich mich in die berüchtigte "Kiss & Fly"-Zone quetschen, hoffen, dass kein übereifriger Mitarbeiter mir einen Strafzettel verpasst, und beten, dass Tante Erna schnell aus der Ankunftshalle stolpert. Aber dieses Mal war ich vorbereitet. Ich hatte den Geheimtipp: Parken zum Abholen, Terminal B.
Und was soll ich sagen? Es war eine Offenbarung! Zugegeben, die Beschilderung könnte etwas... kreativer sein. Ich bin erstmal im Kreis gefahren und habe mich gefragt, ob ich vielleicht doch versehentlich im Cargobereich gelandet bin. Aber dann, endlich: Ein kleines Schild, versteckt hinter einem blühenden (naja, mehr oder weniger blühenden) Rosenbusch, wies mir den Weg zum Parkparadies.
Das erste, was mir auffiel, war die Ruhe. Kein Hupen, kein Drängeln, keine gestressten Gesichter. Stattdessen: Eine angenehme Atmosphäre der Gelassenheit. Fast schon meditativ. Ich parkte mein Auto, schaltete das Radio aus und atmete tief durch. Flughafen-Zen. Wer hätte das gedacht?
Ich ging in die Ankunftshalle, bewaffnet mit einem Blumenstrauß (für Tante Erna, versteht sich) und einem guten Buch. Denn ich wusste: Es könnte dauern. Und während ich so wartete, beobachtete ich die anderen "Abholer". Da war der junge Mann mit dem riesigen Plüschtier für seine Freundin, die Studentin mit dem zerknitterten Reisekoffer, der Geschäftsmann mit dem Rollkoffer und dem gestressten Blick. Alle vereint im Warten auf ihre Lieben.
Es entwickelte sich eine Art stillschweigende Solidarität. Ein Nicken hier, ein Lächeln da. Man teilte das Schicksal des Wartens, des Hoffens, des Bangens, ob der Flug auch wirklich pünktlich war. Es war wie eine kleine, zufällige Gemeinschaft, verbunden durch das gemeinsame Ziel: Jemanden am Flughafen Hannover in Terminal B abzuholen.
Und dann, endlich! Tante Erna! Sie kam aus der Ankunftstür gestürmt, strahlte übers ganze Gesicht und schwenkte wild mit einer Tüte zollfreier Schokolade. "Ach, mein Lieber! Du bist ja da! Ich habe dich schon vermisst!"
Wir gingen gemeinsam zum Parkplatz, wo mein Auto geduldig auf uns wartete. Kein Stress, keine Eile, keine Parkgebühren-Panik. Einfach nur entspanntes Einsteigen und Abfahrt. Ich zahlte die Parkgebühr (die übrigens überraschend moderat war) und dachte: Das war's. Ich bin jetzt offiziell ein Fan vom Parken zum Abholen am Flughafen Hannover, Terminal B.
Okay, vielleicht ist "Fan" etwas übertrieben. Aber es ist definitiv eine stressfreie Alternative zum "Kiss & Fly"-Chaos. Und wer weiß, vielleicht entdecke ich ja beim nächsten Mal auch den blühenden Rosenbusch wieder.
Pro-Tipp:
Nehmt euch ein gutes Buch mit! Oder ein Kreuzworträtsel. Oder ein Strickzeug. Irgendetwas, um die Wartezeit zu überbrücken. Und vergesst nicht, die Parkgebühren zu bezahlen, bevor ihr wieder losfahrt. Sonst gibt's Ärger mit dem Flughafen Security-Dienst. Und das will wirklich niemand.
Ein Hoch auf das Warten!
Denn manchmal, ganz unerwartet, kann sogar das Warten am Flughafen eine schöne Erfahrung sein. Vor allem, wenn man die richtige Parkmöglichkeit gefunden hat. Und vor allem, wenn man Tante Erna wieder in die Arme schließen kann. Denn am Ende des Tages geht es doch darum: Um die Freude des Wiedersehens. Und das ist es wert, ein paar Minuten länger auf dem Parkplatz am Terminal B zu verbringen.
Und wer weiß, vielleicht treffe ich ja beim nächsten Mal wieder einen der "Abholer" und wir können uns gemeinsam über die kreative Beschilderung und die meditative Ruhe auf dem Parkplatz amüsieren. Bis dahin: Gute Fahrt und ein entspanntes Warten!
