Flughafen 60549 Frankfurt am Main. Schon beim Lesen dieser Adresse kriegt man leichtes Herzrasen, oder? Ich meine, wer liebt schon Flughäfen wirklich? Außer vielleicht Vielflieger mit unbegrenzter Lounge-Berechtigung. Und selbst die... ich weiß ja nicht.
Okay, okay, ich gebe zu: Flughäfen sind notwendig. Sie sind die Drehscheiben der globalisierten Welt. Ohne sie kämen wir nicht so einfach nach Rom, New York oder Hintertupfingen. Aber deswegen müssen wir sie ja nicht lieben, oder?
Frankfurt, mein lieber Frankfurt. Ein Gigant aus Beton, Stahl und unzähligen, leicht genervten Reisenden. Eine Stadt in der Stadt, nur eben ohne den Charme einer Stadt. Dafür mit doppelt so vielen Duty-Free-Shops. Und dreifach so vielen Schlangen vor dem Sicherheitscheck.
Ich behaupte mal: Der Frankfurter Flughafen ist eine Prüfung. Eine Prüfung der Geduld, des Orientierungssinns und der Fähigkeit, schlechten Kaffee zu ertragen. Wer hier durchkommt, ohne den Verstand zu verlieren, der kann alles schaffen. Sogar eine Steuererklärung. Oder ein Ikea-Regal zusammenbauen.
Die Beschilderung? Ein Mysterium. Manchmal habe ich das Gefühl, sie wurde von einem Künstler entworfen, der seine eigene Interpretation von Logik hatte. "Folgen Sie dem grünen Strich!" Okay, wo ist der grüne Strich? Ach, da! Nein, warte, das ist ein Mülleimer. Mist.
Und die Gates? Sie scheinen zufällig über das gesamte Gelände verteilt zu sein. Gate A50? Am anderen Ende der Welt. Gate Z12? Direkt neben dem Bäcker, der die überteuerten Brötchen verkauft. Manchmal frage ich mich, ob das Absicht ist. Ob die Betreiber uns einfach nur ein bisschen Bewegung verschaffen wollen. "Schauen Sie, liebe Passagiere, das ist Ihr tägliches Workout!"
Die Sicherheitskontrolle: Ein intimer Moment mit Fremden
Oh, die Sicherheitskontrolle. Ein Ort, an dem Privatsphäre ein Fremdwort ist. Ein Ort, an dem man seine Schuhe auszieht, seinen Laptop präsentiert und sich fragt, ob der Gürtel wirklich piepen wird. Und dann dieser Scanner! Fühlt sich das nicht auch immer ein bisschen komisch an?
Ich weiß, ich weiß, die machen nur ihren Job. Und ich will ja auch sicher fliegen. Aber trotzdem: Ein Lächeln wäre manchmal ganz nett. Oder zumindest ein "Guten Morgen". Stattdessen bekommt man meistens nur einen grimmigen Blick und die Anweisung: "Flüssigkeiten in den Beutel!"
Und dann die Mitreisenden. Die, die in letzter Sekunde noch ihre Wasserflasche leeren. Die, die vergessen haben, ihren Laptop aus dem Rucksack zu nehmen. Die, die mit ihren Kindern kämpfen, die unbedingt noch ein Eis wollen. Herrlich. Chaos pur.
Aber hey, immerhin gibt es danach ein bisschen Entspannung. In einem der vielen Restaurants, in denen man für ein Sandwich so viel bezahlt wie anderswo für ein ganzes Menü. Oder in einem der Duty-Free-Shops, in denen man sich fragt, wer eigentlich diese riesigen Parfümflaschen kauft.
Die kleinen Freuden des Frankfurter Flughafens
Okay, genug gemeckert. Es gibt ja auch ein paar positive Dinge. Zum Beispiel die Beobachtungsmöglichkeiten. Wo sonst kann man so viele verschiedene Menschen auf einmal sehen? Geschäftsleute im Anzug, Urlauber mit Sonnenbrille, Studenten mit riesigen Rucksäcken. Ein wahres Panoptikum der Menschheit.
Oder die Flugzeuge. Ich finde es immer noch faszinierend, diese riesigen Maschinen in den Himmel abheben zu sehen. Ein Wunder der Technik. Und ein Beweis dafür, was Menschen alles schaffen können.
Und dann ist da noch dieses Gefühl, wenn man endlich im Flieger sitzt und weiß: Bald bin ich am Ziel. Egal, wie stressig der Weg dorthin war. Der Frankfurter Flughafen ist dann nur noch eine ferne Erinnerung. Eine Erinnerung an lange Schlangen, schlechten Kaffee und überteuerte Brötchen. Aber auch eine Erinnerung an die Aufregung des Reisens und die Vorfreude auf das, was kommt.
Also, nächstes Mal, wenn Sie am Frankfurter Flughafen sind, denken Sie an mich. Und versuchen Sie, das Beste daraus zu machen. Vielleicht entdecken Sie ja sogar etwas, das Sie daran mögen. Oder vielleicht trinken Sie einfach nur einen doppelten Espresso und ertragen das Ganze mit stoischer Gelassenheit. So wie ich.
Und wer weiß, vielleicht treffen wir uns ja mal dort. An Gate Z12, direkt neben dem Bäcker mit den überteuerten Brötchen. Ich erkenne Sie dann an dem leicht genervten Gesichtsausdruck. Und an dem Koffer, der aussieht, als hätte er schon bessere Tage gesehen.
Bis dahin: Gute Reise!