Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie im Urlaub schon sind, bevor Sie überhaupt im Flugzeug sitzen? Dieses Gefühl, wenn die Koffer gepackt, die Reisedokumente gecheckt und die Aufregung spürbar ist? Aber dann kommt der Moment der Wahrheit: der Parkplatz. Und plötzlich ist die Vorfreude dahin, ersetzt durch die nackte Angst vor horrenden Gebühren.
Ich erinnere mich gut an meinen letzten Trip. Ziel: ein sonniges Griechenland. Der Plan: Entspannung pur. Die Realität: Herzrasen auf dem Weg zum Flughafen Stansted. Ich hatte mir bis zum letzten Moment keine Gedanken über den Parkplatz gemacht. "Wird schon nicht so teuer sein", dachte ich naiv. Tja, falsch gedacht.
Am Flughafen angekommen, sah ich die Schilder: Kurzzeitparken, Langzeitparken, Premium Parken, VIP Parken – gefolgt von Preisschildern, die mir fast die Sprache verschlugen. Ich fühlte mich wie in einer Reality-Show, in der ich gerade herausfinden musste, wie ich mein Budget nicht schon vor dem Abflug sprenge.
In meiner Verzweiflung googelte ich panisch: "Car Park Stansted Airport Cheap". Und siehe da, ein Hoffnungsschimmer! Verschiedene Anbieter versprachen günstige Parkmöglichkeiten etwas außerhalb des Flughafens. Mit Shuttle-Service, versteht sich. Klang zu schön, um wahr zu sein, aber ich hatte ja nichts zu verlieren.
Die Odyssee beginnt
Ich entschied mich für den günstigsten Anbieter. Nach einer holprigen Fahrt über Landstraßen, bei der ich dachte, wir würden gleich in einem Kartoffelacker landen, erreichten wir schließlich den Parkplatz. Es war… rustikal. Sagen wir mal so: Der Asphalt hatte schon bessere Tage gesehen, und der Shuttle-Bus sah aus, als wäre er direkt aus einem James-Bond-Film der 70er Jahre entsprungen – inklusive des charmanten, aber etwas wortkargen Fahrers namens Günther.
Günther, ein Mann von wenigen Worten, aber mit einem unfehlbaren Orientierungssinn, bugsierte uns samt Gepäck in den Bus. Während der Fahrt zum Flughafen erzählte er in gebrochenem Englisch Anekdoten über gestrandete Urlauber, vergessene Reisepässe und aggressive Möwen, die regelmäßig das Gelände heimsuchten. Es war herrlich absurd!
Am Flughafen angekommen, verabschiedeten wir uns von Günther. Ich fühlte mich, als hätte ich eine kleine Abenteuerreise hinter mir. Der Urlaub konnte beginnen!
Die Rückkehr
Zwei Wochen später, braungebrannt und voller neuer Eindrücke, landeten wir wieder in Stansted. Ich rief Günther an, der – pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk – am vereinbarten Treffpunkt wartete.
Auf der Rückfahrt zum Parkplatz stellte ich fest, dass Günther anscheinend Gefallen an meiner Gesellschaft gefunden hatte. Er erzählte mir von seinem Leben als Shuttle-Bus-Fahrer, von seinen Hobbys (Taubenzucht!) und von seiner heimlichen Liebe zu Schlagermusik. Ich erfuhr mehr über Günther in diesen 15 Minuten als über manche meiner Freunde in Jahren.
Am Parkplatz angekommen, war unser Auto unversehrt. Ich bezahlte die Parkgebühren, die tatsächlich um ein Vielfaches günstiger waren als die direkt am Flughafen. Und während ich mein Auto startete, winkte mir Günther freundlich zu.
"Auf Wiedersehen! Und vergessen Sie die Möwen nicht!", rief er mir hinterher.
Ich lachte. Mein Urlaub hatte schon mit einer kleinen Odyssee begonnen, und sie endete mit einer ebenso skurrilen Erfahrung. Aber im Nachhinein war genau das das Besondere.
Mehr als nur ein Parkplatz
Die Moral von der Geschichte? Manchmal lohnt es sich, den ausgetretenen Pfad zu verlassen und nach Alternativen zu suchen. Klar, der Car Park Stansted Airport Cheap war nicht der luxuriöseste, und Günther war vielleicht nicht der gesprächigste Mensch der Welt. Aber genau diese kleinen Unvollkommenheiten machten die Erfahrung so unvergesslich.
Und mal ehrlich: Wer kann schon von sich behaupten, eine persönliche Anekdote über aggressive Möwen und Taubenzucht-liebende Shuttle-Bus-Fahrer im Repertoire zu haben? Ich jedenfalls schon. Und dafür bin ich dankbar. Denn am Ende des Tages ist es nicht nur der Urlaub selbst, der zählt, sondern auch die kleinen, unerwarteten Momente, die ihn so besonders machen. Und wer weiß, vielleicht treffe ich Günther ja bei meinem nächsten Trip wieder. Ich würde mich freuen.