Okay, geben wir es zu: Flughäfen sind selten das, was man als den Gipfel des Glamours bezeichnen würde. Und Busfahrten? Nun, die haben auch nicht gerade den Ruf, sprühend vor Aufregung zu sein. Aber die Busfahrt von Frankfurt nach Hahn Airport – die ist irgendwie… besonders. Vielleicht liegt es an der Mischung aus Reisenden, vielleicht an der surrealen Landschaft, oder vielleicht liegt es einfach nur daran, dass man sich auf dem Weg zu einem mehr oder weniger spontanen Abenteuer befindet.
Stell dir vor: Du stehst am Frankfurter Hauptbahnhof. Es ist früh, dunkel und du bist noch nicht ganz wach. Um dich herum wimmelt es von Menschen, die alle irgendwohin wollen. Du suchst nach dem Bus nach Hahn. Und wenn du ihn dann gefunden hast – oft ist er überraschend unscheinbar – betrittst du eine Welt für sich.
Wer sitzt da drin? Nun, das ist die grosse Frage. Du findest Studenten mit riesigen Rucksäcken, die eindeutig auf der Suche nach dem billigsten Flug sind. Geschäftsleute, die versuchen, noch schnell ihre E-Mails zu checken, bevor der Empfang komplett flöten geht. Familien mit quengelnden Kindern und Bergen von Gepäck. Und natürlich die, die einfach nur nach Hause wollen. Es ist eine faszinierende Mischung, eine Art Mikrokosmos der Gesellschaft, der sich da für etwa anderthalb Stunden in einem Bus zusammenpfercht.
Und dann beginnt die Fahrt. Frankfurt verschwindet langsam im Rückspiegel und die Landschaft wird… nun ja, ländlicher. Sehr ländlich. Du fährst durch kleine Dörfer, vorbei an Feldern und Wäldern. Manchmal sieht man eine Kuh oder ein paar Schafe. Es ist, als würde man eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen. Und genau das macht einen Teil des Charmes aus.
Die Stille vor dem Sturm
Irgendwann wird es still im Bus. Die meisten Leute dösen vor sich hin oder starren aus dem Fenster. Es ist eine seltsame, fast meditative Ruhe. Manchmal, ganz leise, hört man das Schnarchen des Sitznachbarn. Oder das leise Tippen auf einem Smartphone. Aber im Grossen und Ganzen herrscht Friedhofsruhe. Es ist die Stille vor dem Sturm, bevor der Trubel am Flughafen losgeht.
Einmal sass ich neben einer älteren Dame, die mir die ganze Fahrt über von ihrem Garten erzählt hat. Sie züchtete Rosen und hatte Probleme mit Schnecken. Ich, der ich von Gartenarbeit so viel Ahnung habe wie eine Kuh vom Eiskunstlauf, habe ihr trotzdem aufmerksam zugehört. Und irgendwie war es beruhigend. Manchmal sind es die kleinen Begegnungen, die eine Reise unvergesslich machen.
Und dann, plötzlich, taucht er auf: Hahn Airport. Mitten im Nirgendwo. Ein bisschen wie ein Raumschiff, das auf einem Acker gelandet ist. Der Bus hält an, die Türen öffnen sich und die Passagiere strömen heraus. Die Stille ist vorbei, jetzt beginnt der Trubel. Koffer werden geschleppt, Boarding-Pässe werden gesucht und es herrscht eine allgemeine Aufbruchstimmung.
Mehr als nur ein Transportmittel
Die Busfahrt von Frankfurt nach Hahn ist mehr als nur ein Transportmittel. Sie ist ein kleines Abenteuer. Eine Reise durch die deutsche Provinz, eine Begegnung mit den unterschiedlichsten Menschen und eine Chance, dem Alltag für einen Moment zu entfliehen. Es ist eine Erfahrung, die man nicht unbedingt auf seiner Bucket-List haben muss, aber die man trotzdem nicht missen sollte.
Also, das nächste Mal, wenn du nach Hahn Airport musst, nimm den Bus. Lehn dich zurück, entspann dich und geniesse die Fahrt. Vielleicht entdeckst du ja etwas Neues. Vielleicht triffst du ja interessante Menschen. Oder vielleicht lernst du einfach nur, dass auch eine unscheinbare Busfahrt etwas Besonderes sein kann. Und wer weiss, vielleicht siehst du sogar eine Kuh oder zwei.
Denn, ganz ehrlich, wer kann schon von sich behaupten, auf dem Weg zum Flughafen eine Kuh gesehen zu haben? Das ist doch schon mal eine Geschichte wert, oder?