Okay, stell dir vor: Du bist gerade in Dublin gelandet. Die irische Luft riecht nach...naja, nach Dublin. Irgendwie nach Abenteuer und vielleicht einem Hauch Guinness, auch wenn es noch früh am Morgen ist. Du willst zu Croke Park, diesem legendären Tempel des Gaelic Football und Hurling. Aber statt dich in den Taxi-Dschungel zu stürzen, entscheidest du dich für den Bus. Den Bus vom Dublin Airport nach Croke Park. Klingt unspektakulär, oder? Denkste!
Schon beim Warten an der Bushaltestelle beginnt das Spektakel. Da ist die amerikanische Familie, die gefühlt ihren gesamten Hausrat dabei hat und versucht, ihn irgendwie auf den Bus zu bugsieren. Der deutsche Backpacker mit seinem überdimensionalen Rucksack, der aussieht, als hätte er die Alpen darin verstaut. Und natürlich die Einheimischen, die das Ganze mit stoischer Ruhe beobachten und innerlich wetten, wer zuerst den Überblick verliert.
Und dann kommt er endlich, der Bus. Ein Gefährt, das schon bessere Tage gesehen hat, aber trotzdem mit unerschütterlicher Zuversicht seine Runden dreht. Der Busfahrer, ein Mann mit dem Gesicht eines abgeklärten Seefahrers und einem irischen Akzent, der so dick ist, dass man ihn fast schneiden kann, begrüsst jeden mit einem freundlichen "Alright?". Schon beim Einsteigen wird klar: Hier herrschen eigene Gesetze. Platzangst sollte man besser nicht haben.
Die Fahrt selbst ist eine Achterbahn der Gefühle. Der Bus schlängelt sich durch Dublins Strassen, vorbei an bunten Häusern, historischen Gebäuden und Pubs, die schon um 10 Uhr morgens einladend aussehen. Manchmal hat man das Gefühl, der Busfahrer nimmt die Abkürzungen mit Absicht, nur um die Touristen ein bisschen zu foppen. Aber keine Sorge, er weiss genau, was er tut (meistens jedenfalls).
Was die Fahrt wirklich unvergesslich macht, sind die Mitreisenden. Da ist die alte Dame mit dem Einkaufstrolley, die lautstark ihre Meinung über die irische Politik kundtut (und dabei erstaunlich treffsicher ist). Der junge Mann mit der Gitarre, der spontan ein paar irische Folksongs zum Besten gibt (mal mehr, mal weniger talentiert). Und das Pärchen, das sich heiss und innig streitet (bis sie plötzlich wieder Händchen halten). Der Bus ist ein Mikrokosmos der irischen Gesellschaft, eine rollende Bühne des Lebens.
Einmal habe ich erlebt, wie ein Busfahrer plötzlich anhielt, weil er eine Katze auf der Strasse sah. Er stieg aus, lockte die Katze an und setzte sie behutsam am Strassenrand ab. Dann stieg er wieder ein, entschuldigte sich für die Verspätung und fuhr weiter, als wäre nichts geschehen. Nur ein kleines Beispiel für die irische Herzlichkeit und die ungeschriebenen Gesetze des Busses.
Manchmal ist es auch einfach nur die Stille, die überrascht. Wenn der Bus durch ruhigere Wohngegenden fährt und die Sonne durch die Fenster scheint. Dann kann man einfach nur dasitzen und die vorbeiziehende Landschaft geniessen. Und vielleicht ein bisschen darüber nachdenken, was einen in Croke Park erwartet.
Ankunft in Croke Park
Die Ankunft in Croke Park ist dann der krönende Abschluss. Der Bus hält direkt vor dem Stadion, und man wird von der gewaltigen Kulisse förmlich erschlagen. Hier ist sie, die Kathedrale des irischen Sports. Und du bist mittendrin, dank des Busses vom Dublin Airport.
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, nach Croke Park zu kommen. Taxis sind schneller, Züge sind bequemer. Aber der Bus ist anders. Der Bus ist ein Erlebnis. Er ist eine Reise in die irische Seele. Er ist ein Abenteuer, das schon beginnt, bevor man überhaupt das Stadion betritt.
Und wenn du das nächste Mal in Dublin landest und zu Croke Park willst, dann denk daran: Der Bus wartet schon. Er ist vielleicht nicht der schnellste oder der luxuriöseste, aber er ist garantiert der unterhaltsamste.
Denk an die Worte eines weisen irischen Busfahrers (den ich mal getroffen habe): "Das Leben ist eine Reise, nicht ein Ziel. Und manchmal ist der Bus der beste Weg, um diese Reise zu geniessen."
Also, steigt ein, haltet euch fest und lasst euch überraschen. Der Bus vom Dublin Airport nach Croke Park ist mehr als nur ein Transportmittel. Er ist ein Stück irische Kultur.
Und wer weiss, vielleicht triffst du ja sogar den Busfahrer wieder, der die Katze gerettet hat.
