Okay, ich sag's einfach. Bus 122. Scharnhauser Park. Flughafen. Ich weiß, ich weiß, viele Leute lieben ihn. Aber… ich bin nicht überzeugt.
Es ist wie mit Koriander. Entweder man liebt ihn, oder er schmeckt nach Seife. Beim 122er ist es ähnlich. Entweder man findet ihn praktisch, oder man denkt, er fährt einen unnötigen Umweg durch die halbe Region.
Mal ehrlich, wer steigt wirklich in Scharnhauser Park ein, um zum Flughafen zu fahren? Gut, wahrscheinlich ein paar Leute. Aber sind das genug, um diese kilometerlange Route zu rechtfertigen? Ich wage es zu bezweifeln.
Ich weiß, es gibt Argumente. "Öffentlicher Nahverkehr ist wichtig!" Ja, ist er. "Er verbindet verschiedene Stadtteile!" Stimmt auch. Aber manchmal frage ich mich, ob man nicht einfach einen Direktbus vom Flughafen zur S-Bahn bauen könnte. Wäre das nicht schneller und effizienter?
Ich stelle mir vor: Du stehst am Flughafen. Müde. Jetlag. Alles, was du willst, ist nach Hause. Und dann siehst du den 122er. Ein endloser Bus, der dich gefühlt einmal um den ganzen Flughafen bringt, bevor er überhaupt losfährt. Die Gesichter der Mitfahrer sind eine Mischung aus Resignation und leichter Verzweiflung.
Und dann die Haltestellen. Jede einzelne Haltestelle. Ich glaube, der Bus kennt jeden einzelnen Gartenzwerg in Scharnhauser Park persönlich. Manchmal denke ich, er hält nur an, um "Hallo" zu sagen.
Ich übertreibe natürlich. Ein bisschen. Aber nur ein bisschen!
Ich erinnere mich an eine Fahrt im Winter. Es war dunkel, kalt und es schneite. Der Bus war überfüllt. Jemand hatte eine offene Dose Thunfisch dabei. Und der 122er, der fuhr und fuhr und fuhr… durch eine gefühlte Ewigkeit.
Die Lichtblicke
Okay, es gibt auch positive Aspekte. Manchmal. Wenn man wirklich Zeit hat. Und wenn man die Landschaft genießen will. Und wenn man keine Thunfischdose neben sich hat.
Ich gebe zu, es ist eine gute Möglichkeit, die Gegend kennenzulernen. Man sieht Dinge, die man sonst nie sehen würde. Kleine, versteckte Gärten. Seltsame Kunstinstallationen. Und natürlich unzählige Reihenhäuser.
Und der Busfahrer! Oft sind sie wirklich nett. Sie grüßen freundlich, helfen mit dem Gepäck und beantworten geduldig alle Fragen. Auch wenn sie die Frage nach der Ankunftszeit wahrscheinlich schon tausendmal gehört haben.
Mein Fazit (und eine Bitte)
Also, ja, der 122er hat seine Vor- und Nachteile. Aber für mich persönlich überwiegen die Nachteile. Tut mir leid, 122er-Fans! Ich weiß, das ist vielleicht eine unpopuläre Meinung. Aber ich musste es einfach mal loswerden.
Vielleicht bin ich einfach nur ein ungeduldiger Mensch. Vielleicht sollte ich lernen, die Reise mehr zu genießen. Vielleicht sollte ich einfach öfter die S-Bahn nehmen.
Aber eine Sache würde mir schon helfen: Bitte, liebe Verantwortliche, überdenkt die Route! Vielleicht ein paar Express-Varianten? Oder einen kürzeren Weg? Irgendwas!
Bis dahin werde ich den 122er wohl meiden. Es sei denn, ich habe wirklich viel Zeit und Lust auf eine kleine Sightseeing-Tour durch Scharnhauser Park. Und natürlich keine Thunfischdose in der Nähe.
Danke fürs Zuhören (oder Lesen!). Und entschuldigt die Lästerei. Ich bin sicher, der 122er ist eigentlich ein ganz lieber Bus. Nur eben… ein bisschen langwierig.
Ach ja, und falls ihr den 122er liebt, erzählt mir gerne warum! Vielleicht kann ich ja doch noch überzeugt werden. Aber bitte keine Thunfischgeschichten.
In diesem Sinne: Gute Fahrt! Egal womit.
P.S.: Ich habe gehört, es gibt auch noch den Bus 120. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal...