Okay, Leute, lasst uns ehrlich sein. Wir alle lieben den Olympic National Park. Riesige Bäume! Glitzernde Seen! Elche, die dich anstarren, als hättest du ihnen gerade ihren Donut geklaut. Aber die Anreise? Aua.
Und da kommen wir zu unserem kleinen Geheimnis (oder auch nicht so klein, wenn man mal die Suchanfragen bei Google betrachtet): Der "nächste Flughafen".
Der "Nächste Flughafen" – Ein Euphemismus
Nächster Flughafen. Klingt, als würdest du aus dem Flugzeug steigen, eine kurze Taxifahrt machen und *schwupps* – du stehst inmitten der Wildnis, bereit, deinen inneren John Muir zu entfesseln. Die Realität? Nicht ganz. Sagen wir mal so: Wenn du mit dem Auto von Seattle-Tacoma International Airport (SeaTac) zum Olympic National Park fährst, brauchst du mindestens 3 Stunden. Und das, wenn die Fähre mitspielt! Fähren sind toll, keine Frage, aber Zeitfresser sind sie eben auch.
Und dann gibt es da noch William R. Fairchild International Airport (CLM) in Port Angeles. Klingt doch schon besser, oder? Direkt am Park quasi! Nun ja, fast. Er ist kleiner. Viel kleiner. Und die Flugverbindungen sind… sagen wir mal, "überschaubar". Ich habe mal versucht, von dort aus nach Mülheim an der Ruhr zu kommen. Die Flugrouten haben mich glauben lassen, ich fliege einmal um die gesamte Erde.
Unpopuläre Meinung: Ich glaube, wir sollten aufhören, von Flughäfen als "nächster Flughafen zum Olympic National Park" zu sprechen. Es ist fast so, als würden wir sagen, "dieses Brötchen ist das nächste zum Mond". Technisch gesehen korrekt, aber… naja, du verstehst.
Vielleicht sollten wir ehrlich sein und es einfach "Flughafen, von dem aus du einen epischen Roadtrip zum Olympic National Park starten kannst" nennen. Oder noch besser: "Flughafen, der dir genug Zeit gibt, um alle Starbucks auf dem Weg zu besuchen."
Der Roadtrip – Teil des Abenteuers?
Okay, ich gebe zu. Der Roadtrip *ist* Teil des Abenteuers. Die Fahrt über die Hood Canal Bridge! Die kleinen Städtchen mit ihren skurrilen Geschäften! Die Möglichkeit, an jedem einzelnen Aussichtspunkt anzuhalten und "ooohs" und "aaaahs" von sich zu geben! Das ist alles fantastisch. Aber trotzdem: Lasst uns realistisch bleiben bezüglich der Zeitplanung.
Ich erinnere mich an einen Urlaub, in dem ich meinen Freunden erzählt habe, "Wir sind in einer Stunde im Park!". Fünf Stunden später (inklusive einer ungeplanten Fährfahrt und einer Panne mit einem Wohnmobil vor uns) waren sie nicht mehr so begeistert von meiner "optimistischen" Einschätzung. Sie wollten nur noch Burger.
Vielleicht sollten wir eine neue Metrik einführen. Anstatt von "Kilometern zum Olympic National Park" sollten wir "Anzahl der Starbucks auf dem Weg zum Olympic National Park" oder "Wahrscheinlichkeit, ein Reh am Straßenrand zu sehen". Das wäre viel aufrichtiger.
"Die Reise ist das Ziel." - Irgendwer sehr Entspannter, der wahrscheinlich gerade nicht im Stau auf dem Weg zum Olympic National Park stand.
Was ist also die Lösung?
Gute Frage! Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ein persönlicher Helikopter? Ein Teleporter? Oder einfach mehr Geduld und ein guter Reiseplan. Oder noch besser: ein guter Reiseplan. Nicht so wie meiner, der hauptsächlich aus "wir werden schon irgendwann ankommen" besteht.
Bis dahin werde ich weiterhin die epische Reise zum Olympic National Park genießen (mit genügend Snacks und Kaffee, versteht sich). Und ich werde weiterhin schmunzeln, wenn jemand den Begriff "nächster Flughafen" benutzt. Denn wir wissen alle, dass es in Wahrheit eine Liebeserklärung an den Roadtrip ist. Ein sehr langer Roadtrip.
Und vielleicht ist das ja auch genau das, was den Olympic National Park so besonders macht. Er ist nicht einfach zu erreichen. Er verlangt etwas von dir. Etwas Zeit, etwas Geduld und eine gewisse Bereitschaft, sich von einem Reh am Straßenrand anstarren zu lassen. Und das ist es am Ende ja auch wert, oder?
