Stell dir vor, du bist müde. Richtig müde. Dein Flug hat Verspätung gehabt, dein Koffer ist irgendwo zwischen Istanbul und Johannesburg verschollen, und das Einzige, was du willst, ist ein Bett. Nicht irgendein Bett, sondern ein Bett, das dich umarmt und dir sagt: "Alles wird gut." Und dann, wie eine Fata Morgana in der südafrikanischen Savanne, erscheint sie: Die Airport Lodge Guest House in Kempton Park.
Klar, Flughafenhotels gibt es wie Sand am Meer. Aber die Airport Lodge, die ist anders. Sie hat so einen gewissen...Charme. Einen Charme, der irgendwo zwischen "Omas Wohnzimmer" und "Backpacker-Paradies" liegt. Stell dir vor, die Queen würde Urlaub in einem Hostel machen – irgendwie so fühlt es sich an.
Ein Haus mit Geschichte...und vielleicht ein paar Geistern?
Man munkelt, dass die Mauern der Airport Lodge Geschichten erzählen könnten. Geschichten von gestrandeten Reisenden, von verpassten Flügen, von spontanen Freundschaften, und von Gepäck, das auf wundersame Weise wieder auftauchte. Ob da auch ein paar Geister mitmischen, ist nicht ganz klar, aber ich persönlich glaube fest daran, dass der Toaster manchmal von selbst angeht, weil irgendein hungriger Tourist aus den 70ern noch ein Käse-Toast möchte.
Was die Lodge aber wirklich auszeichnet, sind die Leute. Da ist zum Beispiel Thandiwe, die gute Seele des Hauses. Sie kennt jeden Gast beim Namen, weiß, welcher Kaffee bevorzugt wird, und hat immer ein offenes Ohr – und ein Taschentuch – für die Wehwehchen ihrer Gäste. Sie ist wie eine Mama für alle, die fern von Zuhause sind. Manchmal hat man das Gefühl, sie hat mehr Geduld als ein buddhistischer Mönch, besonders wenn es um komplizierte Flugumbuchungen geht.
„At the Airport Lodge, everyone is family.“, sagt Thandiwe immer mit einem entwaffnenden Lächeln.
Und dann sind da die anderen Gäste. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Business-Leuten, Abenteurern, Familien und solchen, die einfach nur froh sind, endlich gelandet zu sein. Am Frühstückstisch entstehen die kuriosesten Gespräche: Ein isländischer Vulkanforscher diskutiert mit einer brasilianischen Samba-Tänzerin über die Vorzüge von südafrikanischem Rooibos-Tee, während ein deutscher Ingenieur versucht, einem australischen Surfer die Funktionsweise eines Düsentriebwerks zu erklären. Es ist herrlich!
Mehr als nur ein Bett
Die Zimmer? Ja, die sind auch da. Und sauber. Und gemütlich. Aber ehrlich gesagt, wer verbringt schon viel Zeit im Zimmer, wenn es draußen so viel zu entdecken gibt? Der Garten der Airport Lodge ist eine kleine Oase. Palmen wiegen sich im Wind, Vögel zwitschern, und der Pool lädt zum Entspannen ein. Und wer es etwas aktiver mag, kann sich beim Tischtennis oder Billard austoben. Oder einfach nur mit einem kalten Bier in der Hand in der Hängematte liegen und dem Sonnenuntergang zusehen.
Aber das Beste an der Airport Lodge ist, dass sie dir das Gefühl gibt, zu Hause zu sein. In einer Welt, die immer schneller und unpersönlicher wird, ist das Gold wert. Hier bist du nicht nur eine Zimmernummer, sondern ein Gast. Ein Freund. Ein Teil der Familie. Und wenn du dann am nächsten Morgen wieder abreist, dann tust du das mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben. Und vielleicht, nur vielleicht, mit einem kleinen Souvenir von Thandiwe in der Tasche – einem Glücksbringer, einer Postkarte, oder einfach nur einer herzlichen Umarmung.
Also, wenn du das nächste Mal in Kempton Park strandest, dann weißt du ja, wo du hingehörst: In die Airport Lodge Guest House. Wo das Gepäck zwar manchmal verloren geht, aber die Freundschaften für immer bleiben.
