Wisst ihr, was mir letztens passiert ist? Ich wollte meiner amerikanischen Brieffreundin zum Geburtstag gratulieren. Ich dachte, ich bin superpünktlich, schicke eine liebe Nachricht... und dann kam die Verwirrung. Sie bedankte sich zwar, aber klang ein bisschen komisch. "Schön, dass du schon so früh dran denkst!", schrieb sie. Moment mal? Früh? War ich etwa zu früh?
Genau da begann meine kleine Odyssee durch die Zeitzonen und den amerikanischen Kalender. Denn die Frage, die sich jeder schon mal gestellt hat, wenn er mit jemandem in den USA zu tun hatte, ist ja: Welcher Tag ist heute in Amerika?
Es ist nicht so einfach, wie man denkt. Klar, es gibt im Prinzip den gleichen Tag wie bei uns. Aber Amerika ist riesig! Von der Ostküste mit New York bis zur Westküste mit Kalifornien liegen Welten – und eben auch Stunden. Wenn ich in Berlin gemütlich meinen Kaffee trinke, ist es in Los Angeles noch mitten in der Nacht. Das bedeutet, dass, während ich schon überlege, was ich zum Abendessen koche, meine Freunde in Kalifornien gerade erst aufwachen. Verrückt, oder?
Und dann gibt es noch diese komischen Feiertage! Halloween zum Beispiel. Bei uns verkleiden sich die Kinder am 31. Oktober. In den USA ziehen sie aber oft schon am Wochenende davor los! Das heißt, wenn ich denke, ich habe den Halloween-Post auf Instagram verpasst, weil es bei uns schon November ist, bin ich vielleicht doch noch nicht zu spät für die amerikanischen Freunde.
Der Einfluss der Zeitzonen
Die verschiedenen Zeitzonen in den USA machen das Ganze noch komplizierter. Es gibt die Eastern Time (ET), die Central Time (CT), die Mountain Time (MT) und die Pacific Time (PT). Und dann noch Alaska und Hawaii! Wenn mir jemand sagt, er wohnt in den USA, muss ich erstmal genauer nachfragen, um herauszufinden, in welcher Zeitzone er sich befindet. Sonst kann es leicht zu Missverständnissen kommen.
"Ach, ich rufe dich morgen früh an!", sagt der amerikanische Geschäftspartner. "Prima!", denke ich. Aber was heißt "morgen früh" für ihn? Wenn er in New York sitzt und ich in Berlin, dann muss ich erstmal meinen Wecker stellen, damit ich nicht mitten in der Nacht aus dem Bett falle, um ans Telefon zu gehen.
Einmal wollte ich ein wichtiges Dokument um Mitternacht (meiner Zeit!) abgeben. Ich dachte, ich bin super fleißig. Dann hat mir der Empfänger, der in Kalifornien saß, ganz freundlich geschrieben: "Kein Stress! Du hast noch den ganzen Tag Zeit!" Peinlich, peinlich. Aber daraus habe ich gelernt: Immer erst die Zeitzone checken!
Besondere Feiertage
Auch die amerikanischen Feiertage sind so eine Sache für sich. Thanksgiving zum Beispiel. Das ist kein fester Tag im November, sondern der vierte Donnerstag. Und dann gibt es noch den Labor Day, den Memorial Day, den President’s Day… Da muss man schon einen speziellen amerikanischen Feiertagskalender haben, um den Überblick zu behalten. Oder man fragt einfach Google. Google ist mein bester Freund, wenn es um "Welcher Tag ist heute in Amerika?" geht.
Was ich besonders lustig finde, sind die vielen inoffiziellen Feiertage. Der National Donut Day zum Beispiel. Oder der National Pizza Day. Jeden Tag gibt es irgendeinen Grund zum Feiern! Und wenn man mal keine Ahnung hat, welcher Tag gerade in Amerika ist, kann man einfach schauen, welcher Hashtag auf Twitter trendet. Da findet man bestimmt irgendwelche kuriosen Feiertage.
Und was ist mit dem Datum? Die Amerikaner schreiben das Datum anders als wir. Bei uns steht erst der Tag, dann der Monat, dann das Jahr. In Amerika ist es genau umgekehrt: erst der Monat, dann der Tag, dann das Jahr. Das kann zu ziemlicher Verwirrung führen. Wenn ich eine E-Mail bekomme, in der steht "12/05/2024", muss ich erstmal überlegen: Ist das der 12. Mai oder der 5. Dezember? Am besten ist es, wenn das Datum ausgeschrieben wird. Also "May 12, 2024". Dann gibt es keine Missverständnisse.
Also, das nächste Mal, wenn ihr euch fragt: "Welcher Tag ist heute in Amerika?", denkt daran: Es ist komplizierter als es aussieht. Aber genau das macht es ja auch so spannend! Und mit ein bisschen Planung und dem Wissen um die Zeitzonen und Feiertage kann man Fettnäpfchen vermeiden und seine amerikanischen Freunde pünktlich (oder eben bewusst zu früh) grüßen. Und vielleicht lernt man dabei sogar noch etwas über Donuts oder Pizza!
