Kennst du das? Du stehst mit deinem Hund draußen, die Leine in der Hand, und wartest... wartest... und wartest. Warum? Weil dein Hund sich erstmal zehnmal im Kreis drehen muss, bevor er sich endlich entscheidet, wo er sein Geschäft verrichtet. Wir alle kennen und lieben (oder hassen?) dieses Ritual. Aber warum machen sie das eigentlich? Ist das ein komplizierter Hunde-Tango? Eine spirituelle Vorbereitung auf das große Geschäft?
Die Wissenschaft hinter dem Kreiseln
Okay, okay, so dramatisch ist es natürlich nicht. Es gibt ein paar Theorien, die dieses urige Verhalten erklären könnten. Die wahrscheinlichste Erklärung ist die Verbindung zur Ausrichtung am Erdmagnetfeld. Ja, richtig gelesen! Forscher haben herausgefunden, dass Hunde, wenn sie entspannt sind (und das sind sie ja meistens, wenn sie "müssen"), sich bevorzugt entlang der Nord-Süd-Achse ausrichten, um ihr Geschäft zu erledigen. Die Drehungen könnten also dazu dienen, diese Ausrichtung zu finden. Stell dir vor, dein Hund hat einen eingebauten Kompass! Nur dass er ihn vor dem Kacken kalibriert.
Eine weitere, etwas profanere Theorie ist, dass es sich um eine Art "Nestbau" handelt. Wildhunde, die Vorfahren unserer geliebten Sofawölfe, haben sich vor dem Schlafen oder Koten im Gras gedreht, um es flachzutreten und einen bequemen Platz zu schaffen. Das Drehen könnte also ein instinktives Verhalten sein, das in ihren Genen verankert ist. Quasi ein Mini-Rasenmäher für den Popo.
Und dann gibt es noch die Möglichkeit, dass es einfach nur "bequem" ist. Vielleicht suchen sie nach dem perfekten Winkel, dem idealen Grasbüschel, der optimalen Position für ihr Hinterteil. Wer weiß schon, was in diesen kleinen Hunde-Gehirnen vorgeht? Vielleicht ist es auch eine Kombination aus all dem. Magnetfeld, Nestbau, Komfort – ein Rundum-Sorglos-Paket für die Darmentleerung!
Es ist nicht immer Magnetismus
Aber Achtung! Nicht jeder Dreh ist gleich. Wenn dein Hund sich exzessiv im Kreis dreht und dabei Anzeichen von Unbehagen zeigt, solltest du aufmerksam werden. Könnte er Schmerzen haben? Vielleicht eine empfindliche Stelle am Bauch? Oder vielleicht hat er sich etwas ins Fell getreten, das ihn stört? In solchen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
Auch Verdauungsprobleme können sich in verstärktem Drehen äußern. Wenn dein Hund also plötzlich anfängt, sich öfter zu drehen als sonst, oder wenn er andere Symptome wie Durchfall oder Erbrechen zeigt, solltest du das im Auge behalten.
Und was, wenn er sich *nicht* dreht?
Keine Sorge, wenn dein Hund nicht zu den Kreiseltänzern gehört! Das bedeutet nicht, dass er irgendwie "anders" ist. Manche Hunde sind einfach pragmatischer veranlagt. Sie suchen sich einen Platz, erledigen ihr Geschäft und fertig. Kein Drama, keine Drehung, einfach nur Effizienz. Stell dir vor, du bist auf einer öffentlichen Toilette – willst du da erst einen Drehtanz aufführen, bevor du dich setzt? Wahrscheinlich nicht.
Es ist auch möglich, dass dein Hund gelernt hat, dass das Drehen dich nervt (weil du ungeduldig wirst und an der Leine ziehst) und er es deshalb unterlässt. Hunde sind ja bekanntlich Meister der Beobachtung und Anpassung!
Fazit: Drehen oder nicht Drehen, das ist hier die Frage
Ob dein Hund sich vor dem Koten dreht oder nicht, ist letztendlich seine Entscheidung. Solange er keine Anzeichen von Unbehagen zeigt, ist es wahrscheinlich einfach nur ein skurriles, aber harmloses Verhalten. Also, nimm es mit Humor, genieße die Show (oder ignoriere sie einfach) und sei froh, dass er sein Geschäft überhaupt erledigt. Denn mal ehrlich, was wäre schlimmer als ein Hund, der *gar nicht* kann?
Und denk dran: Wenn dein Hund sich das nächste Mal wie ein Derwisch dreht, bevor er sich erleichtert, kannst du ihm innerlich zurufen: "Na, Kompass richtig eingestellt?"
