Ich gebe zu, als ich das erste Mal hörte, dass wir im Radisson Park Inn Frankfurt Airport übernachten würden, war ich... sagen wir mal... wenig begeistert. Flughafenhotel. Das klang nach einer Nacht zwischen nervösen Reisenden und dem Dröhnen von startenden Jets. Ich malte mir bereits grelles Neonlicht und einen Frühstückstisch aus Plastik aus.
Aber dann... oh, dann wurde ich eines Besseren belehrt. Schon der Check-in war überraschend freundlich. Die Dame an der Rezeption, nennen wir sie Frau Schmidt, hatte ein Lächeln, das heller strahlte als jede Landebahnbeleuchtung. Sie fragte, ob ich gut angekommen sei und gab mir einen Tipp für das beste Apfelweincafe in der Nähe. Apfelwein! Wer hätte gedacht, dass man in einem Flughafenhotel solche Empfehlungen bekommt?
Das Zimmer selbst war auch eine positive Überraschung. Nicht das steril-minimalistische Etwas, das ich erwartet hatte, sondern gemütlich und einladend. Es gab sogar ein kleines Fenster mit – ja, okay – Blick auf die Startbahn. Aber hey, wer kann schon einem Flugzeug beim Abheben widerstehen? Es hatte etwas Faszinierendes, diesen riesigen Metallvögeln beim Starten zuzusehen. Fast wie ein kleines privates Kino, nur mit echten Flugzeugen.
Und dann das Frühstück! Kein tristes Büffet mit traurigen Brötchen. Stattdessen gab es eine Auswahl, die fast schon übertrieben war. Von Rührei mit Speck bis hin zu frischen Croissants und einer ganzen Reihe von Marmeladen. Ich habe mir sogar erlaubt, zwei Croissants zu essen. Urlaub ist schließlich Urlaub, auch wenn er nur aus einer einzigen Nacht in einem Flughafenhotel besteht.
Die kleinen Freuden des Reisens
Was mich aber wirklich überrascht hat, war die Stimmung im Hotel. Es war nicht die angespannte, gehetzte Atmosphäre, die ich erwartet hatte. Stattdessen herrschte eine merkwürdige Art von Gemeinschaft. Leute, die alle auf dem Sprung waren, aber sich trotzdem Zeit nahmen, miteinander zu reden, sich zu helfen, sich gegenseitig Glück zu wünschen. Eine kleine, vorübergehende Familie, vereint durch das gemeinsame Ziel, irgendwo anders anzukommen.
Ich beobachtete einen Mann, der verzweifelt versuchte, seinen Koffer zu schließen. Eine junge Frau bot ihm ihre Hilfe an und innerhalb von Sekunden hatten sie den Koffer mit vereinten Kräften zugezogen. Dann lächelten sie sich an, sagten "Gute Reise" und gingen ihrer Wege. Eine kleine Szene, aber irgendwie berührend.
Ein anderes Mal sah ich eine Familie mit kleinen Kindern, die versuchten, die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken. Sie spielten "Ich sehe was, was du nicht siehst" und lachten laut. Das Lachen wirkte ansteckend und ich musste selbst schmunzeln.
Ich muss gestehen, der absolute Höhepunkt war aber das Abendessen. Ich hatte eigentlich geplant, nur einen kleinen Salat zu essen. Aber dann sah ich die Speisekarte. Frankfurter Grüne Soße! Ich konnte einfach nicht widerstehen. Und es war köstlich! So köstlich, dass ich mir danach noch ein Stück Apfelkuchen gegönnt habe. Ich bereue nichts.
Das Radisson Park Inn Frankfurt Airport ist nicht nur ein Ort, um zwischen Flügen zu schlafen. Es ist ein Ort, an dem man unerwartete Begegnungen haben, kleine Freuden entdecken und sogar ein bisschen zur Ruhe kommen kann. Wer hätte das gedacht?
Als ich am nächsten Morgen auscheckte, verabschiedete mich Frau Schmidt mit einem breiten Lächeln und wünschte mir einen guten Flug. Ich fühlte mich fast ein bisschen traurig, das Hotel zu verlassen. Ich hatte das Gefühl, Teil einer kleinen, vorübergehenden Gemeinschaft geworden zu sein.
Ich bin immer noch überrascht, wie sehr mir mein Aufenthalt im Radisson Park Inn gefallen hat. Es hat mir gezeigt, dass man auch an den unwahrscheinlichsten Orten schöne Erfahrungen machen kann. Man muss nur offen dafür sein.
Und wer weiß, vielleicht buche ich ja beim nächsten Mal absichtlich einen Flug mit langer Umsteigezeit in Frankfurt. Nur um noch einmal die Frankfurter Grüne Soße und den Apfelkuchen zu genießen. Und natürlich, um Frau Schmidt wiederzusehen.
