Viele Menschen erleben während einer COVID-19-Erkrankung oder auch danach beängstigende Symptome wie plötzliches Zittern und Frieren am ganzen Körper. Dieser Artikel richtet sich an alle, die diese Symptome selbst erfahren oder Angehörige haben, die darunter leiden. Wir möchten Ihnen helfen, diese Beschwerden besser zu verstehen, mögliche Ursachen zu identifizieren und aufzuzeigen, wann ärztliche Hilfe notwendig ist.
Was bedeutet plötzliches Zittern und Frieren bei Corona?
Plötzliches Zittern und Frieren, oft begleitet von Schüttelfrost, ist ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht, seine Körpertemperatur zu erhöhen. Dies ist ein natürlicher Abwehrmechanismus, um Viren oder Bakterien zu bekämpfen. Bei einer Corona-Infektion kann dieses Symptom unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Zittern und Frieren nicht zwangsläufig ein Zeichen für eine schwere Erkrankung ist. Dennoch sollte es ernst genommen und beobachtet werden.
Mögliche Ursachen für Zittern und Frieren bei Corona
Die Ursachen für Zittern und Frieren im Zusammenhang mit COVID-19 sind vielfältig:
- Abwehrreaktion des Immunsystems: Der Körper produziert vermehrt Zytokine, um die Virusinfektion zu bekämpfen. Diese Zytokine können Entzündungen auslösen, die wiederum Fieber und Schüttelfrost verursachen.
- Fieber: Fieber ist eine häufige Begleiterscheinung von COVID-19. Der Körper erhöht seine Temperatur, um das Viruswachstum zu hemmen. Dies führt oft zu Zittern und Frieren, da der Körper versucht, die neue, höhere Temperatur zu erreichen.
- Muskelverspannungen: Durch das Zittern und Frieren können sich die Muskeln verspannen, was die Beschwerden zusätzlich verstärkt.
- Begleiterkrankungen: Vorerkrankungen, insbesondere solche, die das Immunsystem schwächen, können die Symptome von COVID-19 verstärken.
- Long COVID: Auch nach überstandener Infektion können Symptome wie Zittern und Frieren weiterhin auftreten. Dies wird als Long COVID oder Post-COVID-Syndrom bezeichnet.
Weitere Symptome, die zusammen mit Zittern und Frieren auftreten können
Zittern und Frieren treten selten allein auf. Häufige Begleitsymptome sind:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Husten
- Halsschmerzen
- Atemnot
- Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns
Was Sie selbst tun können
Es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Beschwerden zu lindern:
- Ruhe und Erholung: Gönnen Sie Ihrem Körper ausreichend Ruhe und Schlaf.
- Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie viel Wasser, Tee oder Brühe, um den Flüssigkeitsverlust durch Fieber und Schwitzen auszugleichen.
- Wärme: Tragen Sie warme Kleidung und decken Sie sich mit Decken zu. Ein warmes Bad kann ebenfalls helfen, die Muskeln zu entspannen.
- Fiebersenkende Mittel: Bei Bedarf können Sie fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen. Beachten Sie dabei die Dosierungsanweisungen und sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
- Leichte Kost: Essen Sie leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Suppen oder Zwieback.
- Regelmäßige Temperaturkontrolle: Messen Sie regelmäßig Ihre Körpertemperatur, um den Verlauf des Fiebers zu beobachten.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
In bestimmten Fällen ist es wichtig, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen:
- Hohes Fieber: Wenn das Fieber über 39°C steigt oder länger als drei Tage anhält.
- Atemnot: Bei Schwierigkeiten beim Atmen oder Kurzatmigkeit.
- Brustschmerzen: Bei Schmerzen oder Druckgefühl in der Brust.
- Bewusstseinsveränderungen: Bei Verwirrtheit, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit.
- Verschlimmerung der Symptome: Wenn sich die Symptome trotz Selbstbehandlung verschlimmern.
- Bestehende Vorerkrankungen: Bei Personen mit Vorerkrankungen, insbesondere solchen, die das Immunsystem beeinträchtigen.
- Anhaltende Symptome: Wenn die Symptome auch nach überstandener Infektion weiterhin bestehen (Long COVID).
Wichtig: Zögern Sie nicht, Ihren Arzt zu kontaktieren, wenn Sie sich unsicher fühlen oder beunruhigt sind. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können Komplikationen verhindern.
Long COVID und anhaltendes Zittern und Frieren
Einige Menschen erleben auch nach der akuten Phase einer COVID-19-Infektion weiterhin Symptome wie Zittern und Frieren. Dies kann Teil des Long COVID oder Post-COVID-Syndroms sein. Die Ursachen dafür sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass es sich um eine Kombination aus anhaltender Entzündung, Autoimmunreaktionen und Schädigung von Organen handeln kann.
Wenn Sie unter Long COVID leiden, ist es wichtig, sich von einem Arzt untersuchen und behandeln zu lassen. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören:
- Physiotherapie: Zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Reduzierung von Muskelverspannungen.
- Ergotherapie: Zur Unterstützung im Alltag und zur Bewältigung von Erschöpfung.
- Psychotherapie: Zur Behandlung von Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Belastungen.
- Medikamentöse Behandlung: Zur Linderung spezifischer Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit oder Schlafstörungen.
Fazit: Plötzliches Zittern und Frieren ist ein häufiges Symptom bei Corona, das auf eine Abwehrreaktion des Körpers hindeutet. Während es meist harmlos ist, sollte es ernst genommen und beobachtet werden. Bei bestimmten Anzeichen ist ärztliche Hilfe notwendig. Auch bei anhaltenden Symptomen nach überstandener Infektion (Long COVID) sollte man sich an einen Arzt wenden. Achten Sie auf sich und Ihre Gesundheit!
