Stell dir vor, du bist spät dran. Flieger geht in einer Stunde. Koffer ist gefühlt zu schwer, die Nerven liegen blank. Und dann – das Parkhaus. Nicht irgendeins, sondern das legendäre Parkhaus P7 am Flughafen. Genauer gesagt: Parkhaus P7, Bereich BER, Terminal T1/T2. Klingt erstmal nach Bürokratie-Monster, oder?
Aber P7 ist mehr als nur Beton und Parkplätze. Es ist ein Mikrokosmos. Ein Ort, an dem Schicksale sich kreuzen, wo Urlaubsfreude auf Geschäftsreisenden-Stress trifft. Ein Ort, an dem man manchmal das Gefühl hat, in einem Film mitzuspielen.
Ich erinnere mich an eine Szene, die ich dort selbst erlebt habe: Ein älterer Herr, der verzweifelt nach seinem Auto suchte. Er hatte sich die Parkebene gemerkt, aber die Nummer des Stellplatzes? Fehlanzeige. Er irrte umher, murmelte etwas von "Demenz" und "blödes Auto". Schließlich half ihm eine junge Frau mit pinkfarbenen Haaren, bewaffnet mit einer Handtasche in Form einer Ananas. Sie fand das Auto innerhalb von fünf Minuten. Der alte Herr war so dankbar, dass er ihr versprach, sie bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub zum Essen einzuladen. Ob sie je gemeinsam im Restaurant saßen? Ich weiß es nicht. Aber die Szene blieb hängen. P7 – ein Ort der unerwarteten Begegnungen.
Die Odyssee des vergessenen Regenschirms
Ein anderes Mal beobachtete ich, wie ein Mann hektisch aus seinem Auto sprang, den Koffer herausholte und dann… oh Schreck! …einen Regenschirm auf dem Dach vergaß. Er raste davon, Richtung Terminal, und der Schirm lag da, einsam und verlassen, mitten auf Terminal T1/T2 Gebiet. Ich überlegte kurz, ob ich ihn mitnehmen sollte, entschied mich dann aber dagegen. Was, wenn der Mann zurückkam? Was, wenn er den Schirm unbedingt brauchte? Ich stellte mir vor, wie der Schirm die nächsten Tage dort verbringen würde, Wind und Wetter ausgesetzt, ein stummer Zeuge des Kommens und Gehens. Ob der Mann ihn je wiedergefunden hat? Wer weiß… Vielleicht wurde er zum Maskottchen von P7.
Und dann sind da natürlich die Parkautomaten. Diese kleinen, elektronischen Ungetüme, die oft mehr Rätsel aufgeben, als lösen. Manchmal scheinen sie eine eigene Logik zu verfolgen, die mit der menschlichen Logik wenig zu tun hat. Ich kenne Leute, die schon Stunden vor einem Parkautomaten verbracht haben, verzweifelt versuchend, ein Ticket zu bezahlen. Und dann, im letzten Moment, wenn die Verzweiflung am größten ist, klappt es plötzlich. Als ob der Automat Mitleid hätte.
Manchmal gibt es auch kleine Akte der Menschlichkeit. Ein Zettel auf der Windschutzscheibe: "Entschuldigung, habe Ihr Auto leicht angekratzt. Meine Nummer:…" Eine nette Geste, ehrlich und aufrichtig. Oder ein freundliches Lächeln von einem Mitarbeiter des Parkhauses, der einem den Weg weist. Diese kleinen Momente machen P7 zu mehr als nur einem Parkhaus. Sie machen es zu einem Ort, an dem man sich – trotz Stress und Hektik – auch mal wohlfühlen kann.
Parkhaus P7 ist wie eine Wundertüte. Man weiß nie, was man findet. Vielleicht nur einen Parkplatz. Vielleicht aber auch eine Geschichte, eine Begegnung, ein Lächeln.
Der eigentliche Clou aber ist, dass P7 eben nicht einfach nur ein Ort ist, an dem man sein Auto abstellt, um zum Flughafen zu gelangen. Es ist die Schwelle. Der Übergang vom Alltag zum Abenteuer, vom Zuhause zum Urlaubsziel. Man atmet die Aufregung, die Vorfreude, die leichte Panik. Es ist der Geruch von Kerosin und Fernweh.
Beim nächsten Mal, wenn du im Parkhaus P7 stehst, Terminal T1 oder T2 ansteuerst, nimm dir einen Moment Zeit. Schau dich um. Beobachte die Menschen. Vielleicht entdeckst du ja auch eine kleine Geschichte. Vielleicht wirst du Teil einer Geschichte. Denn P7 ist mehr als nur ein Parkhaus. Es ist ein Spiegelbild des Lebens.
Und ganz ehrlich: Ein bisschen Chaos gehört doch auch dazu, oder? Solange der Flieger wartet…
