Parken Und übernaxhten Flughafen München

Habt ihr euch jemals gefragt, was nachts am Flughafen München passiert, wenn die meisten von uns selig in ihren Betten schlummern? Ich meine, klar, Flugzeuge starten und landen, aber was ist mit denen, die einfach nur... da sind? Im Parkhaus?

Ich rede nicht von den gestressten Geschäftsreisenden, die noch schnell eine Mail beantworten, bevor sie in den Flieger steigen. Ich rede von den Abenteurern, den Sparfüchsen und den heimlichen Romantikern, die den Flughafen München als unfreiwilliges oder freiwilliges Hotelzimmer auserkoren haben – Parken inklusive!

Okay, vielleicht ist "Hotelzimmer" etwas übertrieben. Sagen wir lieber: "Strategisch günstig gelegener Schlafplatz mit außergewöhnlicher Geräuschkulisse". Denn mal ehrlich, wer kann schon von sich behaupten, von startenden Flugzeugen in den Schlaf gesungen zu werden? Das ist doch mal was anderes als das übliche Meeresrauschen!

Warum aber tut man sich das an? Die Gründe sind so vielfältig wie die Flugziele des Flughafens München selbst. Manche wollen einfach nur die teuren Hotelkosten sparen. Wer früh morgens einen Flug hat, kann so gemütlich im eigenen Auto "übernachten" und ist trotzdem pünktlich am Gate. Andere wiederum lieben die Atmosphäre, das internationale Flair und das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

Und dann gibt es noch die Geschichten, die man sich am liebsten gar nicht vorstellen möchte. Die verpasste Flüge, die gestrichenen Verbindungen, die unerwarteten Zwischenstopps. Plötzlich findet man sich mit einem Schlafsack und einer Zahnbürste im Parkhaus wieder, froh, wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben.

Ich erinnere mich an eine Geschichte, die mir ein Freund erzählt hat, der am Flughafen München arbeitet. Ein älteres Ehepaar hatte ihren Flug verpasst und beschlossen, die Nacht im Auto zu verbringen. Am nächsten Morgen fanden sie einen liebevoll geschriebenen Zettel an ihrer Windschutzscheibe: "Gute Reise! Möge Ihr nächster Flug pünktlich sein!" Und dazu eine kleine Tüte mit frischen Brezen. Eine nette Geste, die zeigt, dass auch am größten Flughafen der Welt Menschlichkeit großgeschrieben wird.

Der etwas andere Campingplatz

Natürlich ist Parken und Übernachten am Flughafen München kein glamouröser Campingurlaub. Es ist eher eine Notlösung, ein Abenteuer oder eben eine Möglichkeit, ein paar Euro zu sparen. Man sollte sich bewusst sein, dass es unbequem sein kann, dass es laut ist und dass die sanitären Anlagen... nun ja, sagen wir mal, sie sind funktional.

Aber gerade diese Unvollkommenheit macht den Reiz aus. Es ist ein bisschen wie Backpacking mit vier Rädern. Man ist auf sich allein gestellt, improvisiert und lernt, mit den Gegebenheiten umzugehen. Und wer weiß, vielleicht trifft man im Parkhaus sogar interessante Leute, die ähnliche Beweggründe haben.

Ich habe mal gelesen, dass jemand eine kleine "Flughafen-Überlebenskit"-Gruppe gegründet hat. Sie tauschen Tipps und Tricks aus, wo man am besten parkt, wo es die leisesten Ecken gibt und wie man sich am besten vor neugierigen Blicken schützt. Eine Art Geheimbund der Parkhaus-Nomaden!

Ein letzter Tipp

Bevor ihr jetzt alle losrennt und euch ein Plätzchen im Parkhaus sucht: Informiert euch vorher über die geltenden Bestimmungen. Nicht überall ist das Übernachten erlaubt, und es gibt bestimmte Regeln, die man beachten sollte. Sonst endet euer Abenteuer schneller als ihr "Boarding completed" sagen könnt.

Und noch ein Tipp: Packt Ohropax ein. Euer Gehör wird es euch danken. Und vielleicht auch eure Mitstreiter im Parkhaus. Denn auch wenn das Parken und Übernachten am Flughafen München ein kleines Abenteuer ist, sollte man doch Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen.

Also, das nächste Mal, wenn ihr am Flughafen München seid, werft doch mal einen Blick in die Parkhäuser. Vielleicht entdeckt ihr ja den ein oder anderen Abenteurer, der gerade seinen ganz persönlichen Flughafen-Traum lebt. Oder einfach nur versucht, ein paar Euro zu sparen. Wer weiß?

Und denkt daran: Auch am größten Flughafen der Welt gibt es kleine Geschichten zu entdecken. Man muss nur genau hinsehen. Und vielleicht ein bisschen Humor mitbringen.