Erinnerst du dich an Tegel? An den Flughafen, der sich anfühlte, als ob du direkt aus dem Taxi in deinen Flieger springen könntest? Ein bisschen wie ein überdimensionierter Kreisverkehr mit Flugzeugen? Ja, genau der. Und was war das Wichtigste, wenn du dort hinfahren musstest – besonders, wenn dich Freunde oder Familie zum letzten Mal winkend zurückließen? Das Parken, natürlich!
Parken am Flughafen Tegel: Eine Odyssee
Früher, als Tegel noch lebendig war, war das Parken dort... sagen wir mal... ein Abenteuer. Es gab die Kurzzeitparkplätze, die sich ideal dafür eigneten, jemanden schnell rauszuschmeißen und sich dann mit quietschenden Reifen aus dem Staub zu machen. Aber wehe, du hast länger gebraucht! Die Parkgebühren schnellten in astronomische Höhen. Und dann gab es noch die Parkhäuser. Die waren gefühlt so groß wie Kleinstädte und hatten ein ausgeklügeltes System von Gängen, die darauf ausgelegt waren, jeden Fahrer mindestens einmal zu verwirren.
Ich erinnere mich an eine Freundin, nennen wir sie Anna, die ihren Vater zum Flughafen brachte. Sie parkte ihr Auto, verabschiedete sich tränenreich (oder vielleicht waren es auch nur die Allergien) und machte sich auf den Weg zurück. Nach einer halben Stunde fand sie ihr Auto nicht mehr. Panik brach aus. Sie irrte durch die Parkhausgänge, drückte verzweifelt auf den Piepser ihres Autoschlüssels und rief schließlich heulend ihre Mutter an. Die Rettung kam in Form eines gelangweilten Parkhauswächters, der sie mit einem Achselzucken zu ihrem Auto führte. Es stellte sich heraus, dass sie sich einfach im Stockwerk geirrt hatte. Klassiker!
Der Shuttle-Service: Mehr als nur ein Bus
Aber das Parken war nur die halbe Miete. Der eigentliche Clou war der Shuttle-Service. Stell dir vor: Du hast endlich einen Parkplatz gefunden, schleppst dein Gepäck durch die halbe Stadt und stehst dann in einer Schlange, die sich gefühlt einmal um den Flughafen windet. Aber hey, wenigstens wusste man, dass man nicht alleine war. Da waren die gestressten Geschäftsleute, die auf ihrem Handy irgendwelche wichtigen Deals abschlossen, die Familien mit kreischenden Kindern und die Paare, die sich entweder liebevoll umarmten oder sich kurz vor dem Abflug noch heftig stritten. Der Shuttle-Bus war ein Schmelztiegel der menschlichen Emotionen.
Und dann gab es natürlich die Fahrer. Manche waren wortkarg und konzentriert, andere waren die geborenen Entertainer. Ich erinnere mich an einen Fahrer, der während der Fahrt Witze erzählte und uns mit seiner spontanen Gesangseinlage erfreute. Er hatte wirklich das Talent, die angespannte Stimmung im Bus aufzulockern. Manchmal fragte man sich, ob er nicht eigentlich Comedian hätte werden sollen.
“Nächster Halt: Gate A! Bitte anschnallen, wir fliegen gleich ab... im übertragenen Sinne natürlich!”
Der Shuttle-Service war mehr als nur ein Transportmittel. Er war ein kleines Abenteuer, eine Begegnung mit anderen Reisenden und oft auch eine humorvolle Erfahrung. Es war ein Teil des Tegel-Erlebnisses, das man entweder liebte oder hasste. Aber eines ist sicher: Man hat es nicht vergessen.
Tegel ist Geschichte, aber die Erinnerungen bleiben
Heute ist Tegel geschlossen. Das Parken und die Shuttle-Busse sind nur noch eine ferne Erinnerung. Aber wenn ich am BER parke und auf den Shuttle warte, muss ich immer an die alten Zeiten denken. An die chaotischen Parkhäuser, die gestressten Reisenden und die unterhaltsamen Busfahrer. Es war eine andere Zeit, eine Zeit, in der das Reisen noch ein bisschen abenteuerlicher und unvorhersehbarer war. Und vielleicht war das ja auch das Besondere an Tegel. Es war nicht perfekt, aber es war echt.
Und wer weiß, vielleicht findet sich ja eines Tages ein Museum, das die Parkhauspläne und die alten Shuttle-Busse ausstellt. Dann können wir alle wieder in Erinnerungen schwelgen und uns an die glorreichen Zeiten des Parkens und Shuttlens am Flughafen Tegel erinnern.
