Habt ihr euch jemals gefragt, was in den Tiefen der Parkhäuser P4 und P5 am Düsseldorfer Flughafen vor sich geht? Klar, Parken, Autos, Stress, wenn man den Flieger kriegen muss. Aber da steckt mehr dahinter, als man denkt!
Ich gebe zu, ich bin nicht der Typ Mensch, der Parkhäuser romantisch findet. Eher gruselig. Dieses Neonlicht, die endlosen Reihen grauer Betonklötze… Aber P4 und P5, die haben was. Eine Art von Underdog-Charme. Sie sind eben nicht das glitzernde, hochmoderne Terminal. Sie sind… bodenständig. Ehrlich.
Neulich stand ich also da, in P4. Verspätung. Regen. Und dann sah ich es: Einen kleinen Zettel, der unter den Scheibenwischer geklemmt war. "Dein Auto ist wunderschön! Lass dich nicht stressen." Mit einem kleinen, gezeichneten Herzchen. Wer macht denn sowas? Ein heimlicher Auto-Bewunderer? Ein gelangweilter Parkwächter mit künstlerischen Ambitionen? Ich habe es nie herausgefunden. Aber es hat meinen Tag gerettet. Und mir bewusst gemacht, dass selbst in einem Parkhaus ein bisschen Menschlichkeit stecken kann.
Denkt mal drüber nach: P4 und P5 sind wie Drehscheiben für Träume. Menschen kommen an, voller Vorfreude auf ihren Urlaub. Menschen fahren weg, beladen mit Souvenirs und Erinnerungen. Und die Parkhäuser sind stumme Zeugen all dessen. Sie sehen die verheulten Abschiede, die überschwänglichen Begrüßungen, die nervösen Telefonate, während man verzweifelt nach einem Parkplatz sucht. Sie sind das stille Rückgrat des Flughafens.
Die Helden von P4 und P5
Und dann sind da die Leute, die dort arbeiten. Die Parkwächter. Oft unterschätzt, aber eigentlich echte Alltagshelden. Sie lotsen uns durch das Labyrinth der Parkdecks, helfen uns beim Koffertragen, finden verlorene Schlüssel und trösten gestresste Reisende. Ich habe mal einen Parkwächter in P5 gesehen, der einem kleinen Jungen, der seinen Teddy verloren hatte, ein Taschentuch gab und ihm versprach, den Teddy persönlich zu suchen. Und er hat ihn gefunden! Wahnsinn!
Ein Freund von mir, nennen wir ihn mal Herbert, arbeitet in der Nachtschicht in P4. Er erzählt die verrücktesten Geschichten. Von Pärchen, die im Auto eingeschlafen sind und erst von seinem Hupen geweckt wurden. Von einem Mann, der seinen Wagen komplett zugeparkt hatte und verzweifelt versucht hat, ihn mit einem Messer freizukratzen. Und von dem legendären "Parkhaus-Geist", der nachts in den oberen Etagen umherwandern soll. Herbert nimmt alles mit Humor. Er sagt, die Nachtschicht in P4 ist wie ein Theaterstück, nur dass man nie weiß, welches Stück gerade aufgeführt wird.
"Weißt du," sagte Herbert neulich, "die Autos, die hier parken, die erzählen auch Geschichten. Der kleine, rote Flitzer, der immer mit Sand bedeckt ist – der war bestimmt am Strand. Der teure Sportwagen, der blitzblank poliert ist – der gehört wahrscheinlich einem wichtigen Geschäftsmann. Und der alte Kombi, der bis obenhin mit Gepäck vollgestopft ist – der ist auf Familienurlaub."
Manchmal, wenn ich durch P4 oder P5 gehe, versuche ich, mir diese Geschichten vorzustellen. Ich sehe die Autos als Charaktere, die auf ihre nächste große Reise warten. Und ich stelle mir vor, wie sie nachts, wenn der Flughafen still ist, miteinander tuscheln und ihre Erlebnisse austauschen.
Klar, Parken am Flughafen kann teuer sein. Und stressig. Aber vielleicht, wenn ihr das nächste Mal in P4 oder P5 parkt, nehmt ihr euch einen Moment Zeit, um die Magie dieses Ortes zu spüren. Um die kleinen, unscheinbaren Momente zu erkennen, die ihn so besonders machen. Um die Helden zu würdigen, die ihn am Laufen halten. Und wer weiß, vielleicht findet ihr ja auch einen kleinen Zettel unter eurem Scheibenwischer.
Ach ja, und falls ihr euren Teddy verliert, fragt einfach den Parkwächter. Vielleicht ist er ja der nächste Held eurer Geschichte.
