Ach, Schönefeld. Das Flughafen-Nostalgie-Paradies. Oder war es das Parkplatz-Chaos-Zentrum? Vielleicht beides? Jedenfalls: Kostenlos Parken. Ein Wort, das klingt wie Musik in den Ohren eines jeden Berliners. Und ein Versprechen, das... naja, sagen wir mal, auf die Probe gestellt wird.
Die Legende vom Kostenlosen Parkplatz
Es gab Zeiten, da flüsterte man sich Geschichten von geheimen, unberührten Parkplätzen zu. Orte, an denen das Auto frei und wild stehen durfte. Ohne Parkuhr. Ohne Strafzettel-Terror. Ein Paradies eben. Natürlich, meistens endeten diese Geschichten mit "aber..." oder "ich hab gehört...". Der Wahrheitsgehalt war ungefähr so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, einen freien Sitzplatz in der Ringbahn zu finden.
Ich wage zu behaupten (und das ist vielleicht eine unpopuläre Meinung), dass die Jagd nach dem kostenlosen Parkplatz fast schon eine Berliner Tradition ist. Eine Art sportlicher Wettbewerb. Wer findet den letzten legalen, kostenlosen Platz am Rand? Der Preis: Ein gesparter Fünfer (oder Zehner, je nachdem, wie optimistisch man ist). Und natürlich die Genugtuung, das System ausgetrickst zu haben.
Die Realität: Ein Dschungel aus Parkverboten
Okay, die Wahrheit ist natürlich etwas ernüchternder. Schönefeld ist (war?) ein Dschungel. Ein Dschungel aus Parkverboten, Anwohnerparkzonen und verlockend aussehenden Seitenstreifen, die sich bei näherer Betrachtung als Stolperfallen für Stoßstangen entpuppen. Ich erinnere mich an einen Freund, der einst sein Auto "strategisch günstig" in einer vermeintlich toten Ecke abgestellt hatte. Zurück kam er mit einem Knöllchen und der Erkenntnis, dass "strategisch günstig" in Berlin eine ganz andere Bedeutung hat.
Und dann sind da die findigen Anwohner. Mit Argusaugen bewachen sie ihre Parkplätze. Und wehe dem, der sich erdreistet, einen Millimeter über die imaginäre Linie zu parken, die den heiligen Anwohnerparkplatz vom profanen, öffentlichen Raum trennt. Man munkelt, einige Anwohner haben eine Art Parkplatz-Radar entwickelt. Oder vielleicht sind es einfach nur sehr aufmerksame Beobachter. Wer weiß das schon?
Das Parkplatz-Karussell
Ich persönlich habe mich oft beim sogenannten "Parkplatz-Karussell" wiedergefunden. Man fährt Runde um Runde, in der Hoffnung, dass irgendwo ein Wunder geschieht und ein Auto wie von Geisterhand verschwindet. Meistens endete das Karussell mit einem resignierten Seufzer und dem Entschluss, doch in eines der kostenpflichtigen Parkhäuser zu fahren. Aber hey, wenigstens hat man es versucht!
Mal ehrlich, wer hat noch nie darüber nachgedacht, sein Auto einfach irgendwo hinzustellen und das Risiko einzugehen? Die Antwort ist: Wahrscheinlich jeder. Aber dann kommt die Vernunft ins Spiel (oder die Angst vor einem teuren Abschleppwagen) und man entscheidet sich doch für die legale, wenn auch kostspielige Variante.
Die Zukunft des Kostenlosen Parkens
Mit dem BER ist Schönefeld ja jetzt quasi... Teil des Ganzen. Heißt das, dass die Situation besser geworden ist? Schwer zu sagen. Vermutlich hat sich das Problem nur verlagert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht gibt es ja doch noch irgendwo einen kleinen, versteckten Fleckchen Erde, wo das kostenlose Parken weiterhin eine Realität ist.
Meine unpopuläre Meinung dazu: Vielleicht sollten wir einfach alle Fahrgemeinschaften bilden oder das Fahrrad nehmen. Oder noch besser: Den Hubschrauber. Okay, vielleicht nicht den Hubschrauber. Aber die Idee ist jawohl trotzdem gut, oder?
Fakt ist: Das Thema "kostenlos Parken am Flughafen" wird uns wohl noch eine Weile begleiten. Und wer weiß, vielleicht inspiriert es ja den ein oder anderen Autor zu einer neuen, urkomischen Geschichte. Bis dahin: Viel Glück bei der Parkplatzsuche! Und denkt dran: Immer schön die Augen offenhalten. Vielleicht findet ihr ja doch noch das sagenumwobene Parkplatz-Paradies.
P.S. Falls jemand von euch einen Geheimtipp hat: Bitte nicht verraten! Sonst ist er ja nicht mehr geheim.
Und noch ein kleiner Tipp: Immer genügend Kleingeld für den Parkautomaten dabei haben. Man weiß ja nie...
