Okay, Leute, setzt euch. Bestellt euch einen Kaffee (oder ein Bier, ich urteile nicht). Ich muss euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte von Zügen, von deutschen Autobahnen und von dem Versuch, den Stuttgarter Eispalast (aka die Eisdiele meines Vertrauens) rechtzeitig zu verlassen, um meinen Flug vom Frankfurter Flughafen zu erwischen. Es war... abenteuerlich, sagen wir mal.
Die Mission: Eis & Abflug
Die Mission, solltet ihr sie annehmen (was ihr gerade tut, indem ihr das hier lest): Eis essen in Stuttgart. Und dann: Frankfurt Flughafen. Klingt einfach, oder? Falsch! Unterschätzt niemals die deutsche Bahn oder die unberechenbaren Gelüste nach einer Kugel Stracciatella.
Also, der Fahrplan. Der heilige Gral der deutschen Pünktlichkeit. Normalerweise. Ich hatte alles akribisch geplant. Zugnummern, Gleisangaben, Umsteigezeiten... alles perfekt auf einer Serviette mit Eiscremesauce (ja, wirklich) festgehalten. Ich dachte, ich wäre clever. Ich dachte, ich hätte das System geknackt. Ha!
Die Deutsche Bahn: Ein Komiker im Verborgenen?
Der erste Zug? Zu spät. Natürlich. Nicht 5 Minuten, nicht 10, nein, gleich 23 Minuten Verspätung. 23 Minuten! In der Schweiz würden sie dich dafür ausbürgern. Ich schwöre, die Deutsche Bahn hat einen Komiker im Vorstand, der sich jedes Mal ins Fäustchen lacht, wenn ein Fahrplan durcheinandergerät. Ich stelle ihn mir vor, wie er in einem Ledersessel sitzt, eine Zigarre pafft und brüllt: "Mehr Verspätung! Lasst sie leiden!"
Ich rannte. Ich rannte wie Forrest Gump, aber mit einem Eisbecher in der Hand (die Stracciatella war einfach zu gut, um sie wegzuwerfen). Stell dir das vor: Ein durchgeschwitzter Typ, der durch den Stuttgarter Hauptbahnhof sprintet, eine Eiscreme verteidigend, als wäre es das letzte Stück Schokolade der Welt. Die Leute haben mich angeglotzt. Aber wisst ihr was? Ich hab's geschafft! Zumindest zum nächsten Zug.
ICE: Intercity Eilschnecke?
Der ICE, der Intercity Express. Klingt schnell, oder? "Express" suggeriert Geschwindigkeit. Aber manchmal fühlt es sich eher an wie "Intercity Eilschnecke". Dieser Zug war... okay. Er war pünktlich (für deutsche Verhältnisse). Er hatte Sitze. Er hatte Fenster. Er hatte auch eine Klimaanlage, die entweder die Arktis simulierte oder die Sahara. Es gab keinen Mittelweg.
Auf dem Weg nach Frankfurt, sah ich Kühe. Viele Kühe. Und Felder. Und noch mehr Kühe. Ich begann, meine Lebensentscheidungen zu hinterfragen. War es wirklich nötig, diese Stracciatella zu essen? Hätte ich einfach den Bus nehmen sollen? Hätte ich überhaupt nach Frankfurt fliegen sollen? Die Kühe schienen mich auszulachen.
Der Zugbegleiter kam vorbei. "Fahrkarten, bitte!" Er sah aus, als hätte er schon schlimmere Tage erlebt. Vielleicht hatte er gerade einen Fahrgast beruhigen müssen, der versucht hatte, einen Dackel im Gepäcknetz zu verstauen. Ich zeigte ihm meine Fahrkarte. Er nickte. Er ging weiter. Das war die Interaktion des Tages.
Frankfurt Flughafen: Das Labyrinth der Lüfte
Endlich, Frankfurt Flughafen! Ein riesiges, glitzerndes Labyrinth aus Glas und Stahl. Ein Ort, an dem Träume starten und Koffer verloren gehen. Ich folgte den Schildern. Und den Massen. Und dem Geruch von Fast Food. Es war überwältigend.
Den Check-in Schalter zu finden, war eine Odyssee für sich. Es fühlte sich an, als würde ich Indiana Jones spielen, nur dass anstelle einer Peitsche ein Boardingpass und anstelle einer Schatzkammer ein Duty-Free-Shop auf mich wartete.
Ich erreichte mein Gate. Knapp, aber ich hatte es geschafft. Die Stracciatella, die Verspätungen, die Kühe, der Zugbegleiter mit dem müden Blick – alles hatte sich gelohnt. Ich sank in meinen Sitz, erleichtert und erschöpft. Ich hatte den Stuttgarter Eispalast erfolgreich gegen den Frankfurter Flughafen getauscht. Ein Sieg für die Menschheit! (Oder zumindest für meinen Reiseplan.)
Die Moral von der Geschicht'
Die Moral von der Geschicht'? Unterschätzt niemals die Komplexität einer einfachen Zugfahrt in Deutschland. Plant Pufferzeiten ein. Packt Snacks ein. Und vor allem: Lasst euch nicht von Kühen auslachen. Sie wissen nichts von eurer Stracciatella.
Und wenn ihr das nächste Mal in Stuttgart seid, geht zum Eispalast. Es lohnt sich. Auch wenn ihr danach einen Marathon zum Frankfurter Flughafen laufen müsst.