Okay, liebe Leser, Hand aufs Herz: Wer von uns hat sich noch nicht im Parkhaus des Frankfurter Flughafens verlaufen? Besonders im P3 Terminal 1 Parking? Ja, genau, das Ding ist ein Labyrinth aus Beton, Pfeilen und gefühlt endlosen Reihen parkender Autos. Aber hey, genau das macht es doch auch so… einzigartig, oder?
Neulich habe ich mich mal wieder in die Tiefen von P3 begeben, natürlich um jemanden abzuholen. Und während ich da so herumgekurvt bin, immer den Pfeilen nachjagend, die irgendwie nie so richtig dorthin zeigten, wo ich hin wollte, ist mir etwas klar geworden: P3 ist mehr als nur ein Parkhaus. Es ist eine Bühne, ein Mikrokosmos, ein Spiegelbild der menschlichen Natur.
Da sind zum Beispiel die eiligen Geschäftsleute, die mit ihren Rollkoffern durch die Gänge flitzen, ihr Handy am Ohr, immer auf dem Sprung zum nächsten Meeting. Manchmal wirken sie, als würden sie einen Marathon laufen, nur eben im Anzug und mit Gepäck. Und dann die Familien, die mit Bergen von Koffern, Kuscheltieren und hungrigen Kindern aus dem Urlaub kommen. Der Papa schiebt den Gepäckwagen, die Mama versucht, die Kleinen bei Laune zu halten, und alle zusammen sehen sie aus, als hätten sie gerade einen dreiwöchigen Überlebenskampf hinter sich gebracht.
Die kleinen Dramen von P3
Ich habe schon die unglaublichsten Szenen in P3 beobachtet. Einmal habe ich einen Mann gesehen, der verzweifelt nach seinem Auto gesucht hat. Er ist wirklich jede Parkreihe abgelaufen, hat unter jedes Auto geschaut, sogar die Reifenschlösser hat er kontrolliert. Irgendwann hat er angefangen, mit den parkenden Autos zu reden. "Bist du mein Auto? Oder du? Sag schon!" Ich hätte ihm gerne geholfen, aber ich wollte ihn nicht in seiner privaten Tragödie stören. Am Ende fand er sein Auto dann doch noch. Es stand natürlich direkt neben dem Aufzug, den er die ganze Zeit benutzt hatte.
Ein anderes Mal habe ich ein junges Paar beobachtet, das sich heillos gestritten hat. Er hatte vergessen, wo sie geparkt hatten, und sie war stinksauer. Die Fetzen flogen nur so durch die Tiefgarage. Ich habe mich gefragt, ob sie es jemals wieder gut machen würden. Und ob ihr Urlaub wirklich so toll war, wie sie ihn auf Instagram dargestellt hatten.
Aber es gibt auch die schönen Momente. Ich habe schon Paare gesehen, die sich innig umarmt haben, nachdem sie sich nach langer Zeit wiedergesehen haben. Oder Familien, die jubelnd ihren Lieben in die Arme gefallen sind. In solchen Momenten vergisst man fast, dass man sich in einem Parkhaus befindet. Man ist einfach nur Zeuge von menschlicher Wärme und Zuneigung.
Das ist das Faszinierende an P3 Terminal 1 Parking: Es ist ein Ort der Ankunft und des Abschieds, der Freude und der Verzweiflung, der Hektik und der Ruhe. Es ist ein Spiegelbild des Lebens.
Mehr als nur Parkplätze
Und dann sind da noch die Parkautomaten. Diese kleinen, grauen Kästen, die unser Geld schlucken und uns im Gegenzug ein kleines Stück Papier aushändigen, das uns das Recht gibt, unser Auto wieder aus dem Parkhaus zu befreien. Ich habe schon Leute gesehen, die mit den Parkautomaten geflirtet haben, sie beschimpft oder ihnen einfach nur ein aufmunterndes Wort zugeraunt haben. Irgendwie scheinen wir alle eine Beziehung zu diesen Maschinen zu haben.
Klar, P3 ist nicht gerade der schönste Ort der Welt. Es ist laut, es ist unübersichtlich und manchmal stinkt es nach Abgasen. Aber es ist auch ein Ort, an dem man die unterschiedlichsten Menschen trifft, die unterschiedlichsten Geschichten erlebt und die unterschiedlichsten Emotionen spürt. Und genau das macht es so… menschlich.
Also, das nächste Mal, wenn Sie sich in P3 Terminal 1 Parking verirren (und das werden Sie wahrscheinlich), versuchen Sie, die Erfahrung zu genießen. Beobachten Sie die Menschen, lauschen Sie den Geräuschen und lassen Sie sich einfach treiben. Vielleicht entdecken Sie ja etwas Neues, etwas Unerwartetes, etwas… Menschliches.
Und denken Sie daran: Es ist nur ein Parkhaus. Sie werden Ihr Auto schon wiederfinden. Irgendwann.
Und wenn nicht, dann haben Sie zumindest eine gute Geschichte zu erzählen.
