Okay, lasst uns ehrlich sein. Wer hat noch nie am Flughafen Tegel gestanden, leicht panisch, und sich gefragt: "Wo zum Teufel parke ich hier am günstigsten, ohne gleich meinen halben Urlaub dafür zu verpfänden?" Wir alle, oder? Tegel, dieses geliebte, chaotische, irgendwie charmante Betonbiest, hatte seine Eigenheiten – und das Parken war definitiv eine davon.
Ich erinnere mich an eine Freundin, nennen wir sie mal Claudia. Claudia war immer pünktlich. IMMER. Bis zu dem Tag, an dem sie ihren Schwiegervater am Tegel Flughafen abholen sollte. Sie hatte sich extra einen Puffer eingeplant, aber dieser Puffer schmolz dahin wie Eis in der Sahara, als sie versuchte, einen Parkplatz zu finden.
Sie kreiste und kreiste, sah Parkplatzschilder, die wie ein schlechter Witz wirkten ("Kurzzeitparken – 5 Minuten!"), und fühlte, wie der Schweiß auf ihrer Stirn perlte. Schließlich, in ihrer Verzweiflung, parkte sie… nun ja, sagen wir mal, etwas kreativ. Auf einem Grünstreifen, halb auf dem Bürgersteig, mit Warnblinkanlage an.
Als sie dann ihren Schwiegervater in die Arme schloss (der natürlich, wie immer, schon 30 Minuten zu früh war), fand sie an ihrem Auto einen Zettel. Kein Strafzettel! Nein, ein handgeschriebener Zettel von einem anderen Autofahrer, der offenbar ähnliche Parkplatz-Erfahrungen gemacht hatte: "Kopf hoch! Wir kennen das alle. Willkommen im Tegel-Parkplatz-Überlebenscamp!" Claudia lachte Tränen. Und ihr Schwiegervater… der erzählte die Geschichte noch Jahre später auf jeder Familienfeier.
Das Abenteuer außerhalb
Die Suche nach dem perfekten (und bezahlbaren!) Parkplatz außerhalb des Flughafens war oft ein kleines Abenteuer für sich. Es gab diese versteckten Parkplätze, die man nur durch Mundpropaganda fand. Irgendwo in einer Wohngegend, mit einem Shuttle-Service, der aussah, als hätte ihn Erich Honecker persönlich designt. Aber hey, Hauptsache günstig!
Und dann waren da die Privatleute, die ihre Garagen oder Stellplätze vermieteten. Manchmal traf man dabei auf echte Originale. Eine ältere Dame, die einem beim Ausladen des Gepäcks half und ungefragt Lebensweisheiten mit auf den Weg gab ("Denk dran, Kindchen, immer genug Unterhosen einpacken!"). Oder ein junger Mann, der einem versprach, das Auto während der Reise zu waschen (und es dann doch vergaß).
Die Parkplatzsuche außerhalb Tegels war mehr als nur ein pragmatisches Problem. Es war ein Teil des gesamten Tegel-Erlebnisses. Es war das Gefühl, Teil einer verschworenen Gemeinschaft von Reisenden zu sein, die alle dasselbe Ziel hatten: Möglichst stressfrei (und günstig!) in den Urlaub zu kommen oder jemanden abzuholen.
Die Parkplatz-Anekdoten
Jeder hatte seine eigene Parkplatz-Anekdote. Der Geschäftsmann, der versehentlich auf einem Behindertenparkplatz parkte und sich dann stundenlang bei jedem entschuldigte, der vorbeiging. Die Familie, die ihren Hund im Auto ließ (mit einem Zettel "Ich brauche alle zwei Stunden Auslauf!"). Der Student, der sein Auto einfach irgendwo abstellte und hoffte, dass es bei seiner Rückkehr noch da sein würde.
Tegel war nicht perfekt, aber es war echt. Und das Parken außerhalb… das war eben auch so eine kleine, verrückte Geschichte für sich. Es war ein bisschen wie Schatzsuche, ein bisschen wie Lotterie, aber immer irgendwie unterhaltsam.
Heute, wo Tegel Geschichte ist, erinnert man sich an diese kleinen Alltagsgeschichten mit einem gewissen Schmunzeln. Es war eine Zeit, in der das Parken nicht nur ein profaner Vorgang war, sondern ein echtes Abenteuer. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch rund um BER bald ähnliche Anekdoten zu erzählen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Denkt nur an Claudia und ihren Zettel. Und daran, dass selbst die stressigste Parkplatzsuche am Ende eine gute Geschichte ergeben kann. In diesem Sinne: Gute Reise (und viel Glück bei der Parkplatzsuche… egal wo!).
